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Baustelle Wiederaufbau Garnisonkirchturm und Kunst- und Kreativhaus Rechenzentrum Potsdam.

© Andreas Klaer

Rechenzentrum in Potsdam: Fördergesellschaft Garnisonkirche hält an Abriss fest

Die Fördergesellschaft hält an ihrer Position fest. Linke-Politiker Hans-Jürgen Scharfenberg will den Erhalt forcieren.

Die Fördergesellschaft Garnisonkirche hält an ihrer Positionierung für einen Abriss des Rechenzentrums fest. Bei einer Mitgliederversammlung am Wochenende hätten sich 96 Prozent für eine Zusammenarbeit mit dem neuen Kreativquartier „anstelle des Rechenzentrums“ ausgesprochen, teilte die Fördergesellschaft mit. Eine Projektgruppe habe Konzepte für den Weiterbau der Kirche und die Zwischennutzung des Grundstücks, auf dem das Rechenzentrum steht, vorgestellt.

Gewichtige Stimmen für den Erhalt des als Kreativhaus genutzen DDR-Baus gibt es mit einem am Freitag veröffentlichten Appell. Zu den rund 100 Erstunterzeichnenden zählten Schlösserstiftungschef Christoph Martin Vogtherr und die Gestaltungsratsvorsitzende Sophie Wolfrum. Mittlerweile hätten sich weitere 300 Personen angeschlossen, teilte Initiator Philipp Oswalt auf PNN-Anfrage mit.

Der Linke-Stadtverordnete Hans-Jürgen Scharfenberg forderte am Dienstag, dass Stadt und Stadtverordnete „zeitnah klare Voraussetzungen für den Erhalt des Rechenzentrums“ schaffen müssten – mit Finanzierung und geändertem Bebauungsplan.

Scharfenberg will Gestaltung der Fläche des Kirchenschiffs „künftigen Generationen überlassen“

Der Appell sei Zeichen für die breite gesellschaftliche Unterstützung für den Erhalt des Gebäudes, über das die Stadtverordneten nicht hinweggehen dürften, teilte Scharfenberg mit. Nach Inbetriebnahme des umstrittenen Kirchturmes 2024 liege es „in der Hand der Stiftung, ob und wie es ihr gelingt, die Auseinandersetzung mit der unseligen Vergangenheit der Soldatenkirche zu führen und den Ort tatsächlich zu einem Friedenszentrum zu machen“. Die Voraussetzungen für den Erhalt des Rechenzentrums könne die Stadt „in eigener Verantwortung“ schaffen, erklärte der Linke-Politiker: „Wünschenswert wäre aber ein konstruktives und kooperatives Zusammenwirken mit der Stiftung.“

Die unter Federführung von Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) in einem Kompromiss mit Vertretern von Wiederaufbaustiftung und Rechenzentrumsnutzern entworfene Idee eines „Hauses der Demokratie“ mit einem Plenarsaal für die Stadtverordnetenversammlung ist nach Ansicht von Scharfenberg „tot“. Die Situation sei nach dem 2022 von den Stadtverordneten getroffenen Beschluss für ein Forum an der Plantage festgefahren, ohne Aussicht auf zeitnahe Lösung. Daher sollte die künftige Gestaltung der Fläche des Kirchenschiffs „zurückgestellt und künftigen Generationen überlassen werden“, so Scharfenberg weiter.

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