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Der Wohnblock Staudenhof in Potsdam.

© Foto: pnn/Andreas Klaer

Neues Bündnis belebt Staudenhof-Debatte: Totgesagte leben länger?

Die Initiative zum Erhalt des umstrittenen Wohnblocks im Stadtzentrum setzt vor allem die Potsdamer Grünen unter Druck. Der Ausgang: Ungewiss.

Ein Kommentar von Henri Kramer

Die neue Initiative gegen den schon im nächsten Jahr geplanten Abriss des Wohnblocks Staudenhof hat sich namhafte Unterstützer ins Boot geholt. Das setzt vor allem die Grünen im Stadtparlament unter Druck, ihre Haltung zu überdenken – was die bisherigen Mehrheitsverhältnisse im Stadtparlament drehen könnte.

Denn es sind nicht nur die „üblichen Verdächtigen“, die sich nun für die Sanierung des in DDR-Zeiten entstandenen Gebäudes stark machen, sondern auch Koryphäen aus der Klimaschutzbewegung, zuvorderst Hans Joachim Schellnhuber. Ihr Argument: Dass ein sanierter Staudenhof dem historischen Stadtgrundriss widersprechen würde, sei ein Luxusproblem, das man sich angesichts der Klimakrise nicht mehr leisten könnte.

Sprich: Wer wie die Grünen den Klimanotstand ausruft, muss konkrete Taten folgen lassen – und Abriss plus Neubau verbrauchen eben deutlich mehr Kohlendioxid und Energie als eine Sanierung. Zudem ist ungewiss, ob die 2021 vorgelegte Wirtschaftlichkeitsberechnung tatsächlich noch stimmig ist angesichts rapide steigender Baukosten.

Übrigens: Mit dem Terrassenrestaurant und heutigen Museum „Minsk“ steht bekanntermaßen gleich in der Nähe ein gutes Beispiel, für das auch schon das Sprichwort gilt: Totgesagte leben länger. 

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