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In Potsdam wurde das Heizen innerhalb eines Jahres um 24 Prozent teurer – entgegen dem bundesweiten Trend.

© IMAGO/Michael Gstettenbauer/IMAGO/Michael Gstettenbauer

Nebenkosten steigen weiter: Potsdams Mieter zahlen besonders viel fürs Heizen

Um 24 Prozent wurde das Heizen in Potsdam teurer, während es deutschlandweit im Schnitt um vier Prozent günstiger wurde. Auch in einer anderen Kategorie fallen in der Stadt hohe Kosten an.

Heizen, Warmwasser, Müllabfuhr, Aufzug, Grundsteuer und mehr – wer mietet, muss auch die Nebenkosten berücksichtigen. In Potsdam haben sich die Kosten auch im vorigen Jahr erhöht – entgegen dem bundesweiten Trend. 22,3 Prozent der Gesamtmiete machen die Nebenkosten in der Landeshauptstadt aus. Die Daten werden seit vier Jahren vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag der Deutsche Invest Immobilien (d.i.i.) ermittelt und analysiert, dazu wurden bisher mehr als 1,9 Millionen Immobilieninserate ausgewertet.

Keine Beruhigung

Um vier Prozent sind die warmen Nebenkosten (Heizen, Warmwasser) bundesweit im Durchschnitt von September 2022 bis September 2023 zurückgegangen, während die Nettokaltmiete um fünf Prozent und die kalten Nebenkosten um drei Prozent anstiegen, so Professor Michael Voigtländer vom IW Köln. Potsdam schließt sich dem Trend nicht an, hier sind die Heizkosten von selben Zeitraum um 24,1 Prozent gestiegen, sodass sie jetzt auf einem Niveau von 1,72 Euro pro Quadratmeter liegen. Der bundesweite Schnitt liegt bei 1,67 Euro. „Bei den warmen Nebenkosten hat noch keine wirkliche Beruhigung stattgefunden“, so Voigtländer. Immerhin hätte der Anstieg im Vorjahr bis zu 40 Prozent betragen, das Minus jetzt liege aber nur bei wenigen Prozent.

Sanieren spart Geld

Grund für die Unterschiede bei den Heizkosten sind die Preise der Versorger, die klimatischen Bedingungen und vor allem der energetische Zustand der Häuser, so die Studienersteller. So werden in Wohnungen mit dem höchsten Standard A+ monatlich durchschnittlich 1,22 Euro je Quadratmeter als Kosten angegeben, bei jenen mit der niedrigsten Energieeffizienz (F und schlechter) dagegen 2,00 Euro. Da Gas und Öl voraussichtlich noch teurer werden, gewinne die energetische Sanierung weiter an Bedeutung, so Voigtländer.

22,3
Prozent der Gesamtmiete machen in Potsdam die Nebenkosten aus

Auch bei den kalten Nebenkosten liegt Potsdam über dem Schnitt, wenn auch nicht so deutlich. Hier lag die deutsche Veränderung bei einem Plus von drei Prozent, in der Landeshauptstadt sind es neun Prozent. Hier zahlt man jetzt pro Quadratmeter im Schnitt 2,10 Euro, bundesweit sind es 1,78 Euro. Damit ist Potsdam teurer als Berlin mit 2,04 Euro. Voigtländer erklärt solche Werte damit, dass in Städten andere Kostenstrukturen als am Land gelten, teurere Löhne zu zahlen seien und oft Aufzugskosten anfallen.

Insgesamt machen in Potsdam die Nebenkosten durchschnittlich 22,3 Prozent der Gesamtmiete aus – das ist allerdings weniger als im Bundesschnitt, wo es 25 Prozent und um zwei Prozentpunkte weniger als im Vorjahr sind.

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