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Der Wohnblock Staudenhof am Alten Markt.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Update

Nach Auszug des letzten Staudenhof-Mieters: Pro Potsdam widerspricht AfD-Behauptungen

Die AfD und die Pro Potsdam streiten über den Umgang der kommunalen Bauholding mit dem letzten Mieter des DDR-Wohnblocks. Aussage steht gegen Aussage.

| Update:

Die kommunale Bauholding Pro Potsdam widerspricht Behauptungen der AfD-Fraktion im Stadtparlament, dass der vor wenigen Tagen ausgezogene letzte Mieter aus dem Wohnblock Staudenhof nun wohnungslos sei. Anna Winkler, die Sprecherin des Unternehmens, teilte am Freitag auf PNN-Anfrage mit, dem Mann seien wiederholt Ersatzwohnungen angeboten worden, die dieser stets abgelehnt habe. Zuletzt sei es dabei um eine fußläufig vom Alten Markt entfernte Ein-Raum-Wohnung gegangen. Diese sei für den Mann reserviert: „Dies wurde auch seinem Anwalt mitgeteilt.“ Er könnte sofort die neue Wohnung beziehen, bestätigte die Sprecherin.

Hingegen hatte der AfD-Fraktionschef Chaled-Uwe Said in sozialen Medien wie Facebook verbreitet, der letzte Mieter des Staudenhofs sei nun wohnungslos: „Im persönlichen Gespräch wurde deutlich, dass die ProPotsdam GmbH ihr Angebot über eine Wohnung nicht erneuerte und für weitere Verhandlungen auch nicht mehr erreichbar war.“ Dieser Darstellung müsse man klar widersprechen, so Sprecherin Winkler.

Said reagierte darauf am Freitagabend. „Wie der Mieter uns persönlich mitteilte, ist die Situation offenbar komplizierter als die ProPotsdam darstellt - zumal es weiterhin ein schwebendes Verfahren zu einer Kündigung gibt, aufgrund dessen ein Umzug in angebotene Wohnungen rechtliche Folgen gehabt hätte“, teilte der AfD-Mann. Welche Folgen er meinte, ließ er offen. Zudem habe der Mieter vergangene Woche erfolglos versucht, seine Ansprechpartner bei der Pro Potsdam zu erreichen. Dies alles kommentierte die Pro Potsdam nicht weiter. Die Sprecherin verwies erneut auf die angebotene und noch zur Verfügung stehende Wohnung für den Mann: „Wir würden uns freuen, wenn er mit uns Kontakt aufnehmen würde.“

Im Stadtparlament hatte die AfD am Mittwoch einen Dringlichkeitsantrag gestellt, dass dem letzten Mieter eine Wohnung angeboten und die Umzugskosten gezahlt werden sollen. Hier kritisierte die Fraktion im ersten Satz ihres Eintrags, dieses Anliegen sei abgelehnt worden. Auch das ist nicht korrekt: Die Stadtverordneten stimmten mit breiter Mehrheit dafür, den Antrag nicht dringlich zu behandeln. Daher steht er erst in der nächsten Sitzung im Januar auf der Tagesordnung. Das erwähnte die AfD nicht.

Die alternative Fraktion Die Andere jedenfalls kommentierte via Facebook bissig: „Dass ausgerechnet die AfD sich auf Kosten dieses Mieters zu profilieren versucht, ist schon ziemlich daneben. Die AfD hat den Abriss dieser preisgünstigen Wohnungen stets unterstützt und mehrere Anträge für eine Änderung der Planung oder ein Abrissmoratorium abgelehnt.“ Die AfD hatte auch Die Andere kritisiert, weil diese nicht für den AfD-Antrag stimmte.

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