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Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) mit Peter Heiß, dem Geschäftsführer des Studentenwerks Potsdam.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Keine Mieterhöhungen: Land übernimmt Energie-Mehrkosten des Potsdamer Studentenwerks

Knapp 1,1 Millionen Euro fließen aus dem Brandenburg-Paket an die Einrichtung. Auch Energiespar-Investitionen sind in Planung. Beim neuen Wohnheim in Golm gibt es Verzögerungen.

Das Studentenwerk Potsdam muss 2023 weder die Mieten für die Wohnheimplätze erhöhen noch Einschnitte bei anderen Angeboten vornehmen: Für die Mehrkosten durch gestiegene Energiepreise kommt das Land Brandenburg auf. Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) überreichte am Montag einen Förderbescheid über knapp 1,1 Millionen Euro an Peter Heiß, den Geschäftsführer des Studentenwerks Potsdam, das auch für Brandenburg (Havel) und Wildau zuständig ist.

Mit dem Geld aus dem sogenannten Brandenburg-Paket könnten die erwarteten Mehrkosten für 2023 komplett abgedeckt werden, sagte Heiß. Im vergangenen Jahr hatte das Studentenwerk die Preise pauschal um 30 Euro pro Monat und Platz erhöhen müssen - damit aber Mehrkosten unabhängig von der Energie abgefangen. Weitere Erhöhungen drohen zumindest 2023 nicht, so Heiß.

3358
Studierende warten derzeit auf einen Wohnheimplatz

Die Nachfrage nach den Wohnheimplätzen ist vor dem Hintergrund der deutlich gestiegenen Preise auf dem freien Wohnungsmarkt noch einmal größer geworden. Aktuell gebe es 3358 Bewerberinnen und Bewerber für das Wintersemester 2023/24, wie Studentenwerkssprecherin Josephine Kujau erklärte.

Das sind fast 120 mehr als zum selben Zeitpunkt 2022, als es 3239 Wartende waren. Das Studentenwerk hat insgesamt 3176 Wohnheimplätze in allen drei Städten, aber nur in etwa ein Drittel davon ist zum Semesterstart für neue Bewohner verfügbar.

Zunehmend meldeten sich auch Studierende von Privathochschulen mit dem Wunsch nach einem Platz. Diese könnten aber nicht berücksichtigt werden, machte Peter Heiß deutlich. Sie zahlen auch keinen Studentenwerksbeitrag.

Das Studentenwerk plant zur langfristigen Senkung der Energiekosten auch Investitionen, die ebenfalls vom Land gefördert werden. So ist der Einbau von bis zu zwölf Fotovoltaikanlagen vorgesehen, darunter am Standort Forststraße. Bei zwei der drei sogenannten T-Heime am Campus Neues Palais steht die Fassadensanierung samt Dämmung noch aus. „Das wird einen Rieseneffekt haben“, sagt Heiß. Außerdem sollen dort die alten Gasheizungen gegen nachhaltigere Systeme ausgetauscht werden - welche genau, werde derzeit untersucht.

Neubau in Golm erst 2025 fertig

Auch beim Neubau des Wohnheims mit gut 420 Plätzen in Golm setzt das Studentenwerk auf Wärmepumpen, Fotovoltaik und die Nutzung von Wärme aus Serverräumen. Allerdings kommt es bei dem Projekt zu Verzögerungen, sagte Heiß. Grund ist nicht die Debatte um die Baumfällungen, sondern die Lage in der Baubranche. Es sei eine Neuausschreibung nötig geworden. Die Erdarbeiten sollen demnächst starten. Man rechne jetzt mit der Eröffnung 2025.

Für das zweite Neubauvorhaben des Studentenwerks in der Potsdamer Mitte, wo wie berichtet im sogenannten Block IV auf einem schmalen Grundstück östlich des Bildungsforums 80 Wohnheimplätze entstehen sollen, ist die Eröffnung nach wie vor für Ende 2027 vorgesehen. Dort sollen die Bauarbeiten Ende 2024 beginnen. Ob alles im Zeitplan bleibt, hängt auch davon ab, dass sich der Abriss des Staudenhof-Wohnblocks nicht verzögert, erklärte Studentenwerkschef Heiß. Denn diese Fläche werde für die Baustellenlogistik benötigt.

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