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Jan Jacobi, Vorsitzender der Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft (CDA) in Potsdam.

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Kampf gegen Wohnungsnot: CDU-Politiker will Potsdamer Kleingärten durch Wohngebäude ersetzen

In einer Erklärung fordert Unionsmann Jan Jacobi, dass Gartenland in der Teltower Vorstadt weichen soll – zugunsten von Bebauung.

Ein dreiviertel Jahr vor der Kommunalwahl beginnt ein CDU-Mann eine Debatte, wie man die in Potsdam grassierende Wohnungsnot in der wachsenden Stadt lösen könnte. Der Chef des CDU-Verbands Stern, Drewitz und Kirchsteigfeld, Jan Jacobi, hat in einer Erklärung das Kleingärtner-Gebiet zwischen den südlichen Ausläufern Babelsbergs, der Teltower Vorstadt, dem Schlaatz und der Waldstadt als Fläche auserkoren, wo Wohnungen für bis zu 25.000 Menschen errichtet werden könnten.

„In diesem Gebiet wäre die Schaffung eines verdichteten und bunt durchmischten Stadtteils für Wohn-, Gewerbe- und Kulturnutzungen, in Verbindung mit öffentlichen Parks, Schulen, Kitas und auch neuen Fuß- und Radwegebeziehungen zwischen den oben genannten Stadtteilen sinnvoll“, schreibt er in einer Erklärung.

Auf PNN-Anfrage sagte er, die Gärten könnten anderswo in der Stadt angesiedelt werden. Mit Wohnungen hätten diese Flächen eine „viel größere Solidarfunktion für die Stadt und ihre Gesellschaft“, als das mit den aktuellen Nutzungen der Fall wäre, so Jacobi. Ohne neue Wohnungen würden sich die Spannungen in der Stadt weiter verschärfen.

Er verwies auf den „Nachfrage- und Preisdruck“ auf den Wohnungsbestand und somit den Verdrängungsdruck auf die angestammte Bevölkerung. Daher sei auch eine innerstädtische Nachverdichtung nötig. Projekte wie das geplante Stadtviertel Krampnitz würden zu lange dauern, ist er sich sicher.

Das Fazit des CDU-Politikers: „Wer die Transformation Potsdams zu einer sozialen und ökologisch nachhaltigen, aber auch weiterhin prosperierenden, weltoffenen und vielfältigen Landeshauptstadt mit Vorbildfunktion vorantreiben möchte, der muss solche städtebaulichen Entwicklungen heute umsetzen und der Bevölkerung kommunizieren, dass die damit verbundenen städtebaulichen Konflikte und Wachstumsschmerzen letztlich den Transformationszielen dienen, die die Menschen von der Politik heute erwarten, die von ihnen deshalb auch mitgetragen werden müssen.“

Betroffen wären hunderte Kleingärten

Betroffen von den Plänen wären unter anderem die Gartensparte „Kolonie Daheim“, die Nuthewiesen am Schlaatzweg und die Kleingärten rund um den Teltower Damm. Dazu kommt die frühere Gartensparte Angergrund, die dem Investor Tamax gehört. Mangels Unterstützung aus der Stadtpolitik darf der Investor die geräumte Gartensparte bisher aber nicht bebauen.

Jacobi ist auch der Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) in Potsdam, also des Sozialflügels der CDU. Er gilt als ein Aspirant der Partei für die vorderen Listenplätze bei der Kommunalwahl.

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