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Katarina Witt ist Schirmherrin von „Inklusiv gewinnt“ und sieht in der Veranstaltung „viel Potential“.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

„Inklusiv gewinnt“ in Potsdam: Sitzvolleyball, Kanu und Familienfest

Am 10. September findet eine neue inklusive Sportveranstaltung am Potsdamer Luftschiffhafen statt. In vier Sportarten treten Athleten mit und ohne Behinderung an.

Sportler mit und ohne Behinderung im gleichen Wettkampf: Das ist die Idee hinter dem neuen Potsdamer Sportevent „Inklusiv gewinnt“. Am Sonntag findet die Veranstaltung am Luftschiffhafen zum ersten Mal statt, der Eintritt ist frei. In vier Sportarten werden ab 11.30 Uhr Wettkämpfe ausgetragen. Auf der Havel messen sich die Kanuten, weitere Entscheidungen fallen in der Schwimmhalle, auf dem Volleyballplatz und im Stadion bei den Leichtathleten.

„Wir spiegeln die Sportarten wider, die am Luftschiffhafen beheimatet sind“, erläuterte der Sportdirektor der Veranstaltung, Torsten Püschel, am Donnerstag vor der Presse. Mit dabei sind erfolgreiche Sportler wie die Kanu-Olympiasiegerin Franziska John, oder die Schwimmerin Nicole Pietschmann, die bei den Special Olympics Gold holte.

Regeln für Fairness

Um für einen fairen Wettbewerb zu sorgen, haben die Organisatoren vom Verein Wir bewegen Sport sich für jede Sportart ein System überlegt, damit Sportler mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam antreten können. So starten die Sprinter mit Behinderung etwas näher an der Ziellinie, als die ohne. Beim Schwimmen springen die behinderten Athleten früher ins Wasser, als die Schwimmer ohne Behinderung. „Wer zuerst im Ziel ist, hat gewonnen“, sagte Püschel - das mache die Wettkämpfe auch für Zuschauer gut nachvollziehbar.

Beim Volleyball findet das komplette Spiel im Sitzen statt. „Sitzvolleyball ist ein sehr schneller Sport, da das Netz niedriger ist, als sonst beim Volleyball“, sagte Marlies Dreblow. Die Sportlerin spielt gemeinsam mit ihren Töchtern Sitzvolleyball. Die Sportart ist die einzige bei der Veranstaltung, die auch sonst mit gemischten Mannschaften gespielt wird. Für die anderen Sportarten, so versicherte Hagen Boßdorf, Vorstand des ausrichtenden Vereins, ist das Konzept neu. „Es ist das erste wirklich inklusive Sportevent, bei dem olympische, paralympische und Special Olympics Athleten gemeinsam antreten.“

Wir wollen wirkliche Teilhabe leben und auch Berührungsängste abbauen bei den Menschen.

Katarina Witt, Eiskunstlauf-Olympiasiegerin und Schirmherrin

Ängste abbauen

Dabei, und das ist der Schirmherrin, die Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Katarina Witt, besonders wichtig, richtet sich „Inklusiv gewinnt“ an alle Potsdamer. „Wir wollen wirkliche Teilhabe leben und auch Berührungsängste abbauen bei den Menschen“, sagte Witt. Um auch Kinder und Jugendliche und ihre Eltern anzusprechen, werden die Wettkämpfe begleitet von einem Familienfest.

Auf einer Bühne treten Rollstuhltänzer und Musiker auf, auch der Zirkus Montelino plant eine Vorführung. Zudem können Gäste bei verschiedenen Stationen beispielsweise ausprobieren, wie es sich anfühlt, im Rollstuhl zu sitzen und damit durch einen Parcours steuern.

Finanziert wird die Veranstaltung von der Katarina Witt Stiftung und der Deutschen Postcode Lotterie, auch eine Reihe weiterer lokaler Partner unterstützen das Event. „Inklusiv gewinnt“ soll keine Eintagsfliege sein. „Ich sehe das als sehr langfristige Idee mit viel Potenzial“, sagte Katarina Witt. Es gebe bereits Interesse von weiteren Städten, künftig ebenfalls solche Events auszurichten. Doch auch in Potsdam, so kündigte Boßdorf an, soll die Veranstaltung ab sofort jedes Jahr stattfinden.

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