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Serie "Wahlweise", Vereine in Potsdam. Circus Montelino, Bileam Tröger

© Andreas Klaer

PNN-Serie „Wahlweise“: „Eine lebenswerte und lebendige Stadt für Kinder“

Ein Jahr vor der nächsten Kommunalwahl geben die PNN Potsdamer Vereinen, Projekten und Initiativen eine Plattform für ihre Anliegen und Wünsche an die Lokalpolitik. Heute: Bileam Tröger vom Kinder- und Jugendcircus Montelino e.V.

Was ist das dringlichste Projekt/Anliegen für den Kindercircus Montelino?
Unser Anliegen ist, Kinder und Jugendliche in Bewegung zu bringen. Damit stärken wir sie gesundheitlich präventiv, im sozialen Miteinander und in ihrer Kreativität. Diese inklusive pädagogische Arbeit stellt hohe Anforderungen in personeller und finanzieller Hinsicht.

Wir erleben seit einigen Jahren eine enorme Nachfrage nach unseren Angeboten für Kinder und Jugendliche. Wir mussten eine Warteliste aufbauen auf der rund 200 Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung stehen, welche gerne zu uns kommen wollen würden. Der Stadtteil in Bornstedt ist enorm kinderreich und es fehlen Angebote am Nachmittag. Wir haben unsere Kapazität an Trainingsgruppen bereits erhöht und sind an der maximal machbaren Auslastung, was unsere räumlichen und personellen Möglichkeiten hergeben.

Wie sollte Potsdams Lokalpolitik das unterstützen?
Wir suchen nach weiteren räumlichen Möglichkeiten. Ideal wäre eine Turnhalle für das Zirkustraining und ein Platz für ein zweites Zirkuszelt. Montelino betreibt zwei Kinder- und Jugendclubs (offene Sozialarbeit). Diese sind städtisch finanziert. Der Circus mit seinem zirkuspädagogischen Trainingsangebot erhält keine institutionelle Förderung und ist auf Projektmittel angewiesen. Rund 50 Prozent unserer Arbeit im Circus wird im Ehrenamt erbracht, um die Teilnehmergebühren sozialverträglich zu halten, eine institutionelle Förderung könnte hier Abhilfe schaffen. Damit wäre es dann möglich, unser hervorragend ausgebildetes Personal, das ausschließlich auf Honorarbasis für den Circus tätig ist, fair zu bezahlen.

Was sollte die nächste Stadtverordnetenversammlung in ihrer fünfjährigen Legislatur mit höchster Priorität für Potsdam umsetzen?
Wir wünschen uns eine lebenswerte und lebendige Stadt für Kinder. Potsdam ist da auf einem guten Weg. Dennoch ist hier noch viel zu tun. Schulen besser ausstatten, pädagogische Berufe angemessen bezahlen, Mobilität in der Stadt aus Kindersicht planen, Inklusion immer mitdenken und gestalten, Familien entlasten und stärken sind dringliche Aufgaben. Setzten Sie auf die Vereine und Organisationen in unserer Stadt, welche bereits visionär vorangehen. Oft haben diese keine Lobby, denn zum „Klinken putzen“ fehlt die Zeit – sie arbeiten mit den Kindern.

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