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Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) hält zur Vorsorge erweiterte Corona-Maßnahmen für sinnvoll. 

© PNN/Ottmar Winter

Impfen in Potsdam nur noch mit Termin: Schubert für Ausweitung der Maskenpflicht

Die Nachfrage in der Potsdamer Impfstelle steigt. Unter Potsdamer SPD-Vertretern herrscht Uneinigkeit über die Notwendigkeit, Corona-Regeln zu verschärfen.

Potsdamer:innen können sich wegen hoher Nachfrage in der kommunalen Impfstelle auf dem Verwaltungscampus in der Jägerallee 2-6 ab sofort nur noch mit Termin impfen lassen. Wie die Landeshauptstadt auf ihrer Webseite mitteilt, sollen damit Wartezeiten vermieden werden. Ab 1. November werden auch die Öffnungszeiten ausgedehnt. Montags und freitags impft die Stadt nun zwischen 10 und 18 Uhr, dienstags bis donnerstags zwischen 11 und 19 Uhr. Wer sich eine Erst-, Zweit- oder Auffrischungsimpfung verabreichen lassen will, kann sich über www.potsdam.de/impfen anmelden. Verimpft werden Vakzine von BioNtech, Moderna, Valneva und Novovax.

Derweil sind sich die Potsdamer SPD und die SPD-Landtagsfraktion uneins, ob die Corona-Regeln verschärft werden sollten. Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) hält zur Vorsorge erweiterte Corona-Maßnahmen für sinnvoll. Schubert beruft sich auf eine Empfehlung seiner Amtsärztin Kristina Böhm: „Da sind die Signale eindeutig, dass sie dafür plädiert, möglichst zügig in Richtung einer Verschärfung der Frage Maskentragepflicht in Innenräumen zu kommen“, sagte der Oberbürgermeister. Er verwies aber darauf, dass die Entscheidung beim Landeskabinett liege. „Wir haben aber auch aus der Erfahrung der letzten Jahre gelernt, dass man kommunale Alleingänge tunlichst unterlassen sollte, weil sie klageanfällig sind.“

SPD-Fraktionschef Keller gegen schärfere Regeln

Der Potsdamer SPD-Landtagsabgeordnete und Fraktionschef der märkischen Sozialdemokraten im Landtag, Daniel Keller, lehnt die Forderung nach einer Ausweitung der Maskenpflicht dagegen ab. „Die Inzidenz in Krankenhäusern ist im roten Bereich, bei der Belegung der Intensivbetten sind wir aber absolut im grünen Bereich“, sagte Keller der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam. „Dementsprechend sollten wir uns an das Verfahren, das wir uns im Sommer gegeben haben, halten.“ Er warnte vor „politischem Aktionismus“. „Wir haben eine Maskenpflicht, da wo es relevant ist“, sagte er mit Blick auf den öffentlichen Nah- und Fernverkehr von Bus und Bahn und auf Krankenhäuser, Pflegeheime und Arztpraxen.

Das Kabinett hatte am Dienstag die geltende Verordnung zum Schutz vor dem Virus um vier Wochen bis zum 24. November verlängert. Sie lief bis zu diesem Freitag. Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) hatte sich mit ihrer Forderung nach einer Ausweitung der Maskenpflicht auf Geschäfte und Behörden nicht durchsetzen können. Gerade Innenminister Michael Stübgen (CDU) wandte sich gegen eine Verschärfung.

Fahrgäste öffentlicher Busse und Bahnen des Nahverkehrs sowie Besucher von Gemeinschaftsunterkünften für Flüchtlinge und Obdachlose müssen nach den Regeln weiter eine FFP2-Maske tragen. Der Bund schreibt eine Maskenpflicht auch für Fahrgäste im öffentlichen Fernverkehr und Besucher von Arztpraxen, Krankenhäusern und Pflegeheimen vor.

Warnampel für Hospitalisierungsinzidenz auf Rot

Die Warnampel des Landes zeigt bisher nur für neue Covid-19-Patienten pro 100.000 Einwohner in einer Woche Rot. Diese Zahl war am Donnerstag leicht auf 16 gestiegen. Die Zahl aller Patienten mit Covid-19 in Krankenhäusern sank am Donnerstag allerdings auf 908 - die kritische Schwelle der Landesregierung liegt bei 1000. Beim Anteil freier Intensivbetten ist die Warnampel im grünen Bereich.

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Brandenburg lag laut Gesundheitsministerium am gestrigen Freitag bei 520, eine Woche zuvor noch bei 692,9. In Potsdam betrug die Zahl der Infektionen innerhalb einer Woche je 100.000 Einwohner gestern 528. Vor einer Woche noch 690,1. Zudem wurde in der Landeshauptstadt ein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. (cz, dpa)

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