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Anna Heidenreich und der Better World Award 2023 in Potsdam

© Zentrum für Informationstechnologie und Medienmanagement der Uni Potsdam

Viele Menschen kennen Hitzewarnungen nicht: Potsdamer Umweltpsychologin bekommt Auszeichnung für ihre Forschung

Extremwetterereignisse nehmen auch in Deutschland zu. Dafür müssen sich die Menschen wappnen. Wie geht man um mit hohen Temperaturen? Das hat Anna Heidenreich in ihrer Doktorarbeit erforscht.

Wie können sich Menschen besser auf Naturrisiken wie Hitze einstellen? Welche Warnungen braucht es, damit sie überhaupt tätig werden und sich schützen? Das hat Anna Heidenreich in ihrer Doktorarbeit untersucht. Für ihre Forschungen ist die Umweltpsychologin am Freitag mit dem „Better World Award 2023“ der Universitätsgesellschaft Potsdam und Lotto Brandenburg ausgezeichnet worden. Der mit 3333 Euro dotierte Preis wurde zum vierten Mal verliehen. Die Auszeichnung wurde in der Wissenschaftsetage des Bildungsforums übergeben.

Heidenreich hat Psychologie in Jena studiert und einen Master in Umweltpsychologie in Magdeburg gemacht. In Potsdam promovierte sie im Bereich der Naturrisikenforschung am Institut für Umweltwissenschaften und Geographie. Für ihre Arbeit zur Kommunikation von Naturrisiken erhielt sie nun den Preis.

Bewusstsein für Hitze

Die Wissenschaftlerin befragte für ihre Arbeit Menschen danach, wie sie Hitze wahrnehmen und wie sie darauf reagieren. Eine Befragung lief auf der Landesgartenschau in Würzburg. „Die meisten haben ein Bewusstsein für Hitze“, sagt sie. Parks und Orte in Wassernähe seien an heißen Tagen eine große Ressource. Innenstädte und öffentliche Verkehrsmittel empfänden sie eher als stressig. Gewundert habe sie aber, dass die allermeisten (90 Prozent der Befragten), aktuelle Hitzewarnungen nicht kannten.

Es ist wichtig, Warnungen auch als solche zu verstehen. Sie können, müssen aber nicht eintreten.

Anna Heidenreich, Umweltpsychologin

Liegt es vielleicht daran, dass manche Leute schlechte Ereignisse überdrüssig sind? „Es ist wichtig, Warnungen auch als solche zu verstehen. Sie können, müssen aber nicht eintreten“, sagt Heidenreich. Doch es sei wichtig, darauf vorbereitet zu sein. Heidenreich rät, sich über möglichst viele Kanäle zu informieren. Sie nennt als Beispiele Warnapps wie Nina, Katwarn oder die App des Deutschen Wetterdienstes.

Mehr Hitzeperioden

Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne) sagte bei der Verleihung, extreme Wetterereignisse nehmen zu. Das zeigte sich beispielsweise 2021 beim Starkregen im nordrhein-westfälischen Ahrtal. 33 Milliarden Euro habe diese Katastrophe gekostet, viele Menschen verloren ihr Zuhause. „Es wird heißere Hitzeperioden geben“, so Vogel. Ein gutes Risikomanagement sei die Aufgabe der öffentlichen Hand.

Krisenkommunikation nötig

Aber auch die Bürgerinnen und Bürger müssten sich an das veränderte Klima anpassen. Die Gesellschaft und Lotto Brandenburg schreiben, dass Naturgefahren in den zurückliegenden Jahren auch in Deutschland vermehrt zu Todesfällen und massiven materiellen Schäden geführt haben. Vogel sagt im Bildungsforum, eine gute Krisenkommunikation sei unerlässlich.

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