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So soll es im geplanten Stadtviertel Krampnitz einmal aussehen.

© Loomn Architekturkommunikation

Energiekonzept für Krampnitz: Naturschützer zufrieden, aber noch mit Fragen

Lange gehörte der Bund für Umwelt- und Naturschutz zu den Kritikern der Pläne für das Potsdamer Stadtviertel – nun wird es versöhnlicher.

Mit Lob, aber auch mit kritischen Fragen, reagiert der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) auf das neue Energiekonzept für das geplante Stadtviertel Krampnitz. Klaus Petersen aus dem Vorstand des BUND-Kreisverbands sagte den PNN jetzt auf Anfrage, das neue Konzept versuche endlich die Vorgaben des Masterplans Klimaschutz einzuhalten, sei technisch sehr breit aufgestellt. „Das ist sehr interessant und auch ambitioniert.“ Im Vergleich zu früheren Planungen, die zu großen Teilen auf Erdgas beruhten, hätten sich die Stadtwerke stark bewegt, so Petersens Einschätzung.

Wie berichtet setzen die Stadtwerke auf einen Mix aus verschiedenen Wärmepumpsystemen, die von Solaranlagen auf den Dächern betrieben werden sollen. Petersen fehlt dabei eine Darstellung, welchen Einfluss gerade die Pumpen auf das Ökosystem vor Ort haben: „Da würden wir uns mehr wünschen.“

So wollen die Stadtwerke wie berichtet Grundwasser nach oben fördern, dort die Wärme entziehen und wieder zurückfließen lassen. Die Frage sei, ob dadurch bestimmte Organismen in dem Wasser zerstört würden - und ob das die Selbstreinigungskräfte dieses Wassers schädigen könne, erklärte Petersen. Auch größere Luftwärmepumpen, die auf den Sammelgaragen in dem autoarm geplanten Viertel vorgesehen sind, machen dem Umweltschützer Sorgen. Denn dort würden viele tausend Kubikmeter Luft innerhalb kurzer Zeit durchgezogen, um Wärme zu gewinnen: „Das überlebt doch kein Insekt“, so Petersens Sorge. 

Für Bedenken sorgt ferner eine Flüssigeisvakuumwärmepumpe, um Wärme aus dem Krampnitzsee zu ziehen: „Was passiert dort mit der Fischfauna?“ Solche Fragestellungen müssten noch geklärt werden, bisher passiere das nicht.

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