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Brandenburger Straße

© Sebastian Gabsch PNN/Sebastian Gabsch PNN

Einwohnerschaft wird internationaler: Potsdam wächst kaum noch

In Brandenburgs Landeshauptstadt leben so viele Menschen wie nie zuvor, aber das Wachstum hat sich deutlich abgeschwächt. Auch der Zuzug ist eingebrochen.

Potsdams Wachstum lahmt. Wie aus dem aktuellen Quartalsbericht der Stadtverwaltung hervorgeht, ist Potsdams Einwohnerzahl im dritten Quartal auf 186.698 gewachsen. Das sind zwar so viele Einwohner wie nie zuvor, aber auffällig ist, dass im Vergleich zum Vorquartal nur noch wenige hinzugekommen sind. Zum Stichtag am 30. September lebten in Potsdam 92 Menschen mehr als drei Monate zuvor.

Auch im Jahresvergleich nimmt sich das Wachstum schmal aus: Ein Jahr zuvor lebten in Potsdam laut Statistik 888 Einwohner mit Hauptwohnsitz weniger. Schaut man weiter zurück, zeigt sich ein noch größerer Unterschied: So war die Einwohnerzahl zwischen September 2021 und 2022 um 3126 gewachsen. Allerdings war dieser Zeitraum durch den Zuzug vieler Geflüchteter aus der Ukraine geprägt. Vom Tempo früherer Jahre ist die Stadt weit entfernt. In der Mitte der letzten Dekade hatte es mehrere Jahre gegeben, in denen um die 4000 zusätzliche Einwohner registriert wurden.

12,7 Prozent
Ausländeranteil hat Potsdam laut dem aktuellen Bericht

Schon seit Herbst 2022 war das Wachstum ausschließlich durch den Zuzug gespeist. Die Angaben des neuen Quartalsberichts zu dieser Frage sind etwas widersprüchlich. Auf PNN-Nachfrage teilte das Rathaus mit, dass es sich um vorläufige Angaben handele, anders als bei der gesamten Einwohnerzahl. Sie könnten sich durch Nachmeldungen auch für frühere Quartale noch rückwirkend ändern.

Prognose für 2024 lag bei 190.000 Einwohnern

In der Statistik wird nämlich ausgewiesen, dass von Juli bis September nur noch 2146 Menschen nach Potsdam zuzogen. Im gleichen Zeitraum meldeten 2209 Menschen ihren Hauptwohnsitz in Potsdam ab. Daraus ergibt sich ein negativer Wanderungssaldo von 63. Doch auch der natürliche Saldo, also die Differenz zwischen Geburten und Gestorbenen ist laut der Statistik negativ: 331 Potsdamer Kinder wurden im dritten Quartal geboren. Im gleichen Zeitraum wurden 407 Verstorbene gezählt. Würde das stimmen, wäre Potsdams Einwohnerzahl im dritten Quartal nicht gewachsen.

Fortgesetzt hat sich der Trend, dass die Einwohnerschaft internationaler wird. Die Anzahl sogenannter Nichtdeutscher mit Hauptwohnsitz stieg im dritten Quartal mit 23.709 Personen auf einen neuen Höchstwert. Ein Jahr zuvor waren es 22.086. Der Ausländeranteil stieg auf den neuen Höchstwert von 12,7 Prozent. 5450 Potsdamer haben die Staatsbürgerschaft eines EU-Landes.

Die jüngste Einwohnerprognose stammt aus dem Jahr 2020. Damals hatte man für 2024 eine Einwohnerzahl von 190.000 erwartet. Setzt sich der Trend vergangener Quartale fort, könnten es aber auch weniger sein.

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