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OSZE-Treffen am 1. September in Potsdam: Diplomatische Gäste

Die Außenminister der OSZE tagen am 1. September in Potsdam und schauen sich die Stadt an. Potsdamer und Touristen müssen solange warten. Ein Überblick.

Potsdam - Es ist vielleicht nicht das bedeutendste, aber sicher das größte politische Treffen, das jemals in Potsdam stattgefunden hat. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat für den 1. September seine Amtskollegen aus den anderen 56 Mitgliedsstaaten der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in die Landeshauptstadt eingeladen. Etwa 40 Außenminister werden erwartet. Die restlichen Chefdiplomaten schicken hochrangige Vertreter, wie es aus dem Auswärtigen Amt hieß.

Ukraine, Terrorismusbekämpfung und Rüstungskontrolle

Das Treffen an sich ist schon ein Novum: Normalerweise treffen sich die Außenminister nur einmal jährlich im Dezember – diesmal wird das in Hamburg sein. Doch erstmals gibt es ein informelles Treffen zur Vorbereitung und ohne feste Tagesordnung – in Potsdam. Gesprochen werden soll über das Engagement der OSZE in der Ukraine, über die Terrorismusbekämpfung sowie über Fragen der Rüstungskontrolle. Die eigentliche Tagung findet ab dem Mittag im Dorint- Hotel in der Pappelallee statt. Doch der Diplomaten-Gipfel wird in der ganzen Stadt seine Auswirkungen haben.

Wegen der hochrangigen Staatsgäste und der hohen abstrakten Bedrohung durch terroristische Anschläge ist ein enormes Polizeiaufgebot nötig, um die Veranstaltung abzusichern. 1300 Beamte aus Brandenburg und vier weiteren Bundesländern sowie Sicherheitskräfte des Bundes werden im Einsatz sein, wie Polizeivizepräsident Roger Höppner den PNN sagte.

Gesperrte Straßen und Einschränkungen im Nahverkehr

Potsdamer und Besucher werden das vor allem durch gesperrte Straßen und Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr zu spüren bekommen. Besonders kritisch wird die Verkehrssituation vor allem am Nachmittag. Ursache dafür ist, dass die Außenminister sich nicht nur im Tagungshotel versammeln, sondern auch gemeinsam eine Stadtrundfahrt unternehmen. Geplant ist, dass die Teilnehmer nach der Sitzung im Hotel, einer Pressekonferenz und einem Spaziergang durch die russische Kolonie Alexandrowka gemeinsam mit einer historischen Straßenbahn durch die Innenstadt fahren. Los geht es um 17.30 Uhr an der Puschkinallee. Von dort fährt die Diplomaten-Tram durch die Friedrich-Ebert-Straße und biegt schließlich auf die Breite Straße ein. Diese Straßen werden währenddessen temporär gesperrt. Vor dem Landtag steigen die Delegationen aus.

Von der Anlegestelle der Weissen Flotte stechen die Diplomaten dann zu einer Dampferfahrt in See. Per Schiff geht es Richtung Glienicker Brücke. Die Außenminister – darunter erstmals auch der neue britische Ressortchef Boris Johnson – wollen auch die historische Brücke besuchen, ein Symbol der früheren Teilung Europas. Aus Sicherheitsgründen werden die Havelübergänge – also die Lange Brücke, die Humboldtbrücke und die Glienicker Brücke – kurzzeitig komplett gesperrt werden. Autos, Trams, Busse, Fußgänger und Radler müssen stoppen, wenn sich das Schiff nähert. Abends ist für die Delegationen ein Essen in Schloss Glienicke auf der Berliner Seite vorgesehen vorgesehen.

Jakobs: OSZE-Treffen sei für Potsdam sehr bedeutend

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) begrüßte am Mittwoch das Außenministertreffen am symbolträchtigen 1. September, dem 77. Jahrestag des Überfalls Deutschland auf Polen und dem Beginns des Zweiten Weltkrieges. Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) wird an der Fahrt durch die Stadt teilnehmen. Das Treffen habe große Bedeutung für Potsdam, so Jakobs. Es zeige, dass die Potsdamer gute Gastgeber seien und Erfahrungen mit Großveranstaltungen haben. Er bittet Potsdamer und Besucher um Verständnis für die damit verbundenen Einschränkungen.

Hinweis in eigener Sache: 

Wir werden live über das OSZE-Treffen berichten - hier auf pnn.de und über unseren Twitter-Kanal. Weitere Hintergründe lesen Sie dann in der Freitagsausgabe der PNN.

Überblick über die Verkehrseinschränkungen

Folgende Straßen werden gesperrt:

Vollsperrung: 

Die Pappelallee zwischen Georg-Herrmann-Allee und Jägerallee wird ab dem 31. August (22 Uhr) bis 1. September (20 Uhr) voll gesperrt.

Halbseitige Sperrung: 

Die Pappelallee zwischen Georg-Herrmann-Allee und Jägerallee (Fahrtrichtung Jägerallee) ist nur einspurig befahrbar vom 30. August (ab 9.30 Uhr) bis zum 31. August (22 Uhr). Außerdem wird sie nach der Vollsperrung (bis 1. September, 20 Uhr) wieder nur halbseitig befahrbar sein. Die halbseitige Sperrung wird am 2. September gegen 16 Uhr aufgehoben.

Temporäre Sperrungen:

Jägerallee, Privatstraße (zwischen Johannes-Lepsius-Straße und Am Schragen),B2/Am Schragen (zwischen Pappelallee und Kiepenheuerallee) werden zeitweise am 1. September vormittags gesperrt.

Russische Kolonie, Puschkinallee, Beyerstraße, Friedrich-Ebert-Straße, Schlegelstraße und Schwanenallee werden temporär am 1. September nachmittags gesperrt.

Auch die drei Havelbrücken (Lange Brücke, Humboldtbrücke, Glienicker Brücke) werden im späten Nachmittag zeitweise gesperrt. 

Halteverbote:

Johannes-Lepsius-Straße, Jacob-von-Gundling-Straße, Eduard-Engel-Straße vom 31. August bis zum 1. September

Russische Kolonie, Puschkinallee, Beyerstraße, Friedrich-Ebert-Straße, Schlegelstraße und Schwanenallee am 1. September

Wer weitere Fragen zu den Sperrungen hat, kann sich ab dem 29. August zwischen 8 und 20 Uhr beim Bürgertelefon der Polizei unter der Nummer 07000/33 33 03 31 informieren. Außerdem informiert die Polizei über ihre Facebookseite und ihren Twitteraccount. Die Sperrungen werden am 1. September gegen 20 Uhr aufgehoben, so die Polizei weiter.

Einschränkungen im Nahverkehr: 

Wie der Verkehrsbetrieb ViP mitteilt, kann es am gesamten Donnerstag zu erheblichen Einschänkungen im Nahverkehr kommen, Fahrgäste müssen mit Verspätungen und Ausfällen rechnen. 

Betroffen sind die Busse der Linien 609, 638, 692 und 695. Demnach wird die Haltestelle Am Schragen zur Ersatzhaltestelle in der Nedlitzer Straße vor der Einmündung Kiepenheuerallee verlegt. Nicht bedient werden die Haltestellen Reiterweg/Alleestraße, Reiterweg/Jägerallee sowie Schlegelstraße/Pappelallee.

Auch der Bootsverkehr kann zeitweise eingeschränkt werden.

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