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Neu Fahrlands Ortsvorsteherin Carmen Klockow.

© Ottmar Winter PNN

Bürgerversammlung nach Rechten-Treffen in Neu Fahrland: „Wie können wir den Zusammenhalt in unserem Ort stärken?“

Die Enthüllungen rund um die Villa Adlon in Neu Fahrland haben den Potsdamer Ortsteil erschüttert. Heute Abend sprechen Ortsvorsteherin und Anwohner darüber.

Seit Tagen bestimmen die Enthüllungen rund um rechtsradikale Vorgänge im Adlon-Anwesen am Lehnitzsee die Schlagzeilen. Vor der zu diesem Thema angesetzten Bürgerversammlung in Neu Fahrland hat die Ortsvorsteherin Carmen Klockow präzisiert, worüber sie genau sprechen will. „Wie können wir es gemeinsam schaffen, den Zusammenhalt in unserem Ort zu stärken? Wie kann es uns gelingen, eine streitbare Demokratie zu etablieren, in der alle offen und respektvoll miteinander umgehen?“, seien zwei Fragen, die sie ansprechen wolle, sagte Klockow den PNN. Die Veranstaltung beginnt gegen 20 Uhr im Bürgerhaus, Am Kirchberg.

Es gehe ihr aber auch um die Frage, wie der Ortsteil „konstruktive Hilfe über Parteigrenzen hinweg“ erhalten könne, sagte Klockow, die auch Stadtverordnete für die Freie Fraktion ist. So fürchtet sie, in Zeiten des Wahlkampfs von politischen Parteien oder Gruppierungen instrumentalisiert zu werden. Klockow betonte zugleich: „Wir, die Bürger Neu Fahrlands, werden zeigen, dass unser Neu Fahrland ein Ort ist, in dem Toleranz und Miteinander gelebt werden.“ So werde der neue Appell „Brandenburg zeigt Haltung! Für Demokratie und Zusammenhalt!“ zur Unterschrift ausliegen.

Wegen der Schlagzeilen rund um das enthüllte Geheimtreffen rechter Aktivisten mit Politikern der AfD im Landhaus Adlon hatte sich Klockow vergangene Woche für eine Bürgerversammlung in dem sonst so beschaulichen Ortsteil entschieden. Sie betonte, die Versammlung sei tatsächlich für Anwohner und nicht als gesamtstädtische Veranstaltung gedacht. Das Interesse sei groß, auch mehrere Journalisten seien angemeldet.

Vergangene Woche hatte sie auch von Sorgen von Mitbürgern berichtet, die sich nun als Neonazis verunglimpft sähen. Sie habe sogar von linksmotivierten Gewaltdrohungen im Zusammenhang mit den Berichten erfahren, hatte sie erzählt – und von Ängsten von Kindern, die sich nicht mehr trauen, in die Schule zu gehen, weil sie mit den Vorgängen in Verbindung gebracht würden.

Die PNN hatten anhand von Zeugenaussagen berichtet, dass in dem Landhaus seit Jahren immer wieder Größen aus der rechten Szene ein und aus gingen. Zuletzt waren Vorwürfe gegen Mathilda Huss, die Geschäftsführerin des Gästehauses auf dem Adlon-Anwesen, laut geworden. Sie verbreite dort eine krude Rassenlehre. Huss wies dies zurück. Sie hatte die Villa ab Anfang der 2010er-Jahre mit ihrem damaligen Lebenspartner saniert.

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