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Baufeld des Bundes an der Großbeerenstraße in Potsdam

© Andreas Klaer

Bund baut für Bedienstete: Mehr als 150 Wohnungen entstehen in Potsdam

Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben will in der Stadt an drei Standorten Wohnungen für Beamte bauen. Auch andere Potsdamer könnten zum Zuge kommen.

Die Erde ist aufgewühlt und der märkische Sand leuchtet in der Frühlingssonne. An der Kreuzung Jagdhausstraße und Großbeerenstraße sieht es nach Arbeit aus. Ein Bagger hat ein großes Loch ausgehoben. An anderen Stellen ragen noch gemauerte Fundamentreste und alte Kabel aus dem Boden. Die Altbauten auf dem früheren Gelände der Generalzolldirektion sind bereits abgerissen. Das ganze Areal links und rechts der Jagdhausstraße ist eingezäunt.

In ein paar Jahren soll dort ein neues Wohnviertel stehen. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) will dort Wohnungen für Mitarbeiter:innen von Bundesbehörden errichten. „Derzeit läuft das Ausschreibungsverfahren für die Generalplanung Hochbau, daran anschließen wird sich das Vergabeverfahren der Bauausführung“, sagte Sprecher Thorsten Grützner den PNN. Vorgesehen seien circa 135 Wohneinheiten. „Der Beginn des Hochbaus wird nach aktuellem Zeitplan voraussichtlich Mitte 2024 erfolgen.“

Erweiterung des Bundespolizeipräsidiums

Hintergrund der Ausbaupläne ist unter anderem die Erweiterung des Bundespolizeipräsidiums. Wie berichtet, soll bis zum Jahr 2032 die Zahl der Mitarbeiter:innen in Potsdam von rund 1500 auf 1800 wachsen – und die brauchen eine Bleibe. Man habe Potsdam als Standort für den Wohnungsbau identifiziert, da sich in Potsdam und Umgebung viele Behördenstandorte des Bundes befinden und die Stadt im „Speckgürtel“ von Berlin liege, wo ein angespannter Wohnungsmarkt herrsche. Derzeit gehören der Bima nach eigenen Angaben in Potsdam sowie Teltow, Blankenfelde, Dahlewitz und Großbeeren rund 1000 Wohnungen.

Das Projekt am Stern ist zwar das konkreteste, allerdings nicht das Einzige in Potsdam. So sollen in der Parkstraße Ecke Schlegelstraße die Dächer ausgebaut werden. So sollen zehn neue Wohnungen entstehen. Mit dem Baubeginn rechne die Bima derzeit voraussichtlich im Frühjahr 2024. „Bei den anderen Standorten handelt es sich um Erweiterungen in Bestandssiedlungen, zu denen derzeit keine weiteren Informationen möglich sind“, sagte Grützner.

Im Gespräch war, in der Pfingstbergsiedlung an der Nedlitzer Straße durch Nachverdichtung und Dachausbau mehrere Dutzend neue Wohnungen zu schaffen. „Die geplanten Erweiterungsmaßnahmen befinden sich noch in einem sehr frühen Planungsstadium“, erklärte der Sprecher.

Die bundeseigenen Wohnungen werden vorrangig an Bundesbedienstete im Rahmen der sogenannten Wohnungsfürsorge des Bundes vermietet. „Dazu zählen nicht nur Beamte, sondern auch sämtliche Angestellte des Bundes, vom Hausmeister über den Berufskraftfahrer bis zu Bundeswehrsoldaten und Zöllnern“, so Grützner. Durch die Wohnraumversorgung für Bundesbedienstete werde zugleich der allgemeine Wohnungsmarkt entlastet.

Eine theoretische Chance auf die Wohnungen haben auch andere Potsdamer: „Sofern im Einzelfall innerhalb eines Vermarktungszeitraums von vier Wochen keine Vermietung an Wohnungsfürsorgeberechtigte erfolgen kann, wird die Wohnung auf dem freien Wohnungsmarkt zu den gleichen Konditionen angeboten.“

Für Neubauten in Potsdam dürften die Wohnungen zu sehr günstigen Mieten zu haben sein. „Entsprechend der Mietenrichtlinie der Bima werden die neuen Wohnungen grundsätzlich zu Mieten an der unteren Grenze der ortsüblichen Vergleichsmieten vermietet.“ Sollte diese über zehn Euro liegen, werde die Bima die Miete auf maximal zehn Euro pro Quadratmeter deckeln. 

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