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Oscar-Chancen für Studio Babelsberg: "Bridge of Spies" für sechs Oscars nominiert

Steven Spielbergs "Bridge of Spies" ist für sechs Oscars nominiert. Darunter auch der für die Babelsberger Filmhandwerker wichtigste Preis für das Szenenbild. Die Freude in Potsdam ist groß.

Potsdam - Es ist der wichtigste Filmpreis der Welt – und Studio Babelsberg ist wieder mehrfach im Rennen: Sechsmal ist Steven Spielbergs Agententhriller „Bridge of Spies – Der Unterhändler“ für die diesjährigen Oscars nominiert, darunter auch in der Königskategorie „Bester Film“, wie die Oscar-Academy am gestrigen Donnerstag in Los Angeles bekannt gab. Besonders erfreulich für Studio Babelsberg: Auch in der Kategorie „Szenenbild“ darf der Film auf eine Auszeichnung hoffen – also für die Arbeit der Babelsberger Filmhandwerker.

Preischancen hat zudem der britische Schauspieler Mark Rylance – im Film Sowjetspion Rudolf Abel –, der als bester Nebendarsteller nominiert ist. Ins Oscar-Rennen geht der Film auch für das Drehbuch aus der Feder von Matt Charman und den Coen-Brüdern („The Big Lebowski“), für die Musik von Thomas Newman und für die Filmtonmischung.

Studio Babelsberg: "Wow!"

Beim Studio Babelsberg war die Freude erwartungsgemäß groß: „Wow! Sechs Nominierungen sind phänomenal für Babelsberg und den Filmstandort Deutschland“, sagte Studio-Vorstand Christoph Fisser. Mit diesen Nominierungen kann Studio Babelsberg den Angaben zufolge bereits insgesamt 46 Oscar-Nominierungen und 14 Oscar-Gewinne seit 2002 verbuchen.

Beim Studio wertet man das als Beleg dafür, „dass Studio Babelsberg sich als verlässlicher Partner in Hollywood etabliert hat“. Ähnlich sieht das auch Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD): „Die Nominierungen zeigen, dass Filme ‚made in Babelsberg’ auf international höchstem Niveau produziert werden“, sagte er am Donnerstag.

Jakobs drückt "Bridge of Spies" die Daumen

Auch im Potsdamer Rathaus zeigte man sich erfreut von den Neuigkeiten aus Hollywood: „Das ist eine großartige Nachricht und ein Beleg für die hervorragende Arbeit des Studios Babelsberg“, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD). Er habe den Film selbst schon zweimal gesehen und sei begeistert: „Ich drücke dem Studio beide Daumen für die Oscar-Preisverleihung. Potsdam hätte es verdient.“

Jakobs hatte seinerzeit auch die Dreharbeiten auf der Glienicker Brücke mit Spielberg und Hauptdarsteller Tom Hanks besucht. Die Brücke war für die Produktion im Spätherbst 2014 mehrere Tage komplett gesperrt. Der Grund: Spielberg erzählt die Geschichte hinter dem ersten Agentenaustausch auf der Glienicker Brücke 1962 und wollte am Originalschauplatz drehen. Für die logistische Unterstützung aus dem Rathaus sowie von weiteren Behörden aus Potsdam und Berlin, aber auch für die Geduld der Potsdamer, gibt es im Abspann einen Dank.

Unvergessliche Nächte auf der Glienicker Brücke

An den Dreh auf der Brücke erinnerte auch Medienboard-Chefin Kirsten Niehuus nach den Oscar-Nachrichten: „Es war toll, die Produktion hier vor der Haustür mitzuerleben. Unvergesslich die Nächte auf der Glienicker Brücke!“ Die Chefin der Filmförderung der Länder Berlin und Brandenburg, die „Bridge of Spies“ mit 500 000 Euro unterstützt hat, gratulierte dem Filmteam und wünschte für die Verleihung am 28. Februar alles Gute. Wer die Oscars bekommt, darüber entscheiden die fast 6000 Filmschaffenden in der Academy of Motion Picture Arts and Sciences – also der US-amerikanischen Filmakademie.

Spannend wird es aber auch schon am 14. Februar: Dann geht es in London um die Preise der britischen Filmakademie Bafta – und dort ist „Bridge of Spies“ sogar neunmal nominiert und damit neben dem Liebesdrama „Carol“ in der Favoritenrolle. Bei den „Golden Globes“ dagegen ist Spielbergs Kalter-Krieg-Film am Wochenende leer ausgegangen (PNN berichteten) – die „Golden Globes“ werden von den in Hollywood arbeitenden Filmjournalisten vergeben und gelten als Oscar-Barometer.

Oscars für "Grand Budapest Hotel" im vergangengen Jahr

Die Nominierung für den von der Kritik vorher hochgelobten Schauspieler Mark Rylance konnte aber nicht in eine Auszeichnung umgemünzt werden – stattdessen gewann überraschend Sylvester Stallone für seine Rolle im Boxerdrama „Creed“ – Stallone konkurriert auch bei den Oscars wieder mit Rylance.

Als Oscar-Favoriten gelten der Historienthriller „The Revenant – Der Rückkehrer“ mit Leonardo DiCaprio, der mit zwölf Nominierungen ins Rennen geht, und das Endzeitdrama „Mad Max – Fury Road“ mit zehn Nominierungen. Studio Babelsberg hatte sich allein im vergangenen Jahr mit Wes Andersons „Grand Budapest Hotel“ über vier Oscar-Gewinne freuen können. Damals gab es auch erstmals den für die Studiohandwerker entscheidenden Szenenbild-Oscar mit Szenenbildner Adam Stockhausen, der nun auch die Entwürfe für „Bridge of Spies“ verantwortete.

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