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Potsdam, 09.01.2024, Lokales, Dortustraße, Dortustrasse, Foto: Ottmar Winter PNN ACHTUNG: Foto ist ausschließlich für redaktionelle Berichterstattung der PNN und des TGSP! Eine kommerzielle Nutzung, z.B. Werbung, ist ausgeschlossen. Die Weitergabe an nicht autorisierte Dritte, insbesondere eine weitergehende Vermarktung über Bilddatenbanken, ist unzulässig.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Autoverkehr in der Potsdamer Innenstadt : Dortustraße ab 28. März verkehrsberuhigte Zone

Potsdams Rathaus legt konkrete Pläne für Pilotprojekt für die autoarme Innenstadt vor. Ab Ende März kommen die Parkplätze in einem Teil der Dortustraße weg.

Die Dortustraße in der Potsdamer Innenstadt zwischen Brandenburger Straße und Hegelallee wird ab dem 28. März zum verkehrsberuhigten Bereich. Das teilte das Rathaus am Montagabend anlässlich einer Sitzung der Verwaltung mit den Gewerbetreibenden des Straßenabschnitts mit. Nach einer einjährigen Erprobungsphase will die Stadt mit den Anrainern gemeinsam entscheiden, wie die neue Gestaltung der Straße „in einen dauerhaften Zustand überführt“ werden kann.

Basis für das Projekt ist das Konzept für eine autoärmere Innenstadt, das die Stadtverordneten beschlossen hatten. Sie haben die Verwaltung dabei beauftragt, Pläne für einzelne Straßenabschnitte zu erstellen, mit denen der Autoverkehr und die Parkflächen reduziert werden können.

In der Dortustraße soll dies jetzt als Pilotprojekt starten. „Wir sehen den Modellversuch als Chance (…), eine attraktive Innenstadt, in der sich die Menschen gern aufhalten, Zeit verbringen und natürlich auch die Geschäfte und Lokalitäten besuchen, zu entwickeln“, sagte der zuständige Baubeigeordnete Bernd Rubelt (parteilos).

Konkret sollen in dem Abschnitt der Dortustraße die Besucherparkplätze entfernt werden. Auf den freigewordenen Flächen will die Stadt Außenbereiche für die Gastronomie und „schrittweise Sitzgelegenheiten, Hochbeete und Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und E-Roller“ schaffen. Gesonderte Lieferbereiche wären möglich, hieß es.

Kinder dürfen überall spielen, Autos nur Schritttempo fahren

Im verkehrsberuhigten Bereich, zu dem der Teil der Dortustraße werden soll, dürfen Autos nach Angaben des Rathauses nur Schrittgeschwindigkeit fahren. Der Fußverkehr darf dort nicht durch Fahrzeuge gefährdet oder behindert werden. Wenn nötig, müsse der Autoverkehr warten.

Geparkt werden darf nur in gekennzeichneten Flächen, das Halten für das Aus- und Einsteigen oder Be- und Entladen ist erlaubt – und zwar überall. Fußgänger dürfen die komplette Straße benutzen im verkehrsberuhigten Bereich, spielende Kinder sind überall erlaubt.

Die Mittelstraße soll teils Fußgängerzone werden.

© Andreas Klaer

So könnte die Mittelstraße einmal aussehen.

© Foto/ Stadt Potsdam

Gegen Maßnahmen für eine autoärmere Potsdamer Innenstadt gab es zuletzt wiederholt Proteste vor allem von Händlern und Gewerbetreibenden. Sie befürchten Umsatzeinbußen, wenn Kunden nicht mehr in der Nähe der Läden parken könnten. Zudem beklagen einige mangelnde Mitsprache, gar von „Rathauswillkür“ war die Rede.

Hier verweist das Rathaus auf einen längeren Prozess, der den Beschlüssen der Stadtverordnetenversammlung voranging. So sei das Verkehrskonzept „Innenstadt – Straßenräume neu denken!“ in zwei Workshops diskutiert und anschließend in einer Informationsveranstaltung vorgestellt worden, bevor es in den Fachgremien der Stadtverordnetenversammlung beraten und letztlich durch die Stadtverordneten beschlossen wurde.

Autostellplätze in der Kurfürstenstraße wurden entfernt.

© Andreas Klaer

Damit wurden bereits weitere Änderungen festgelegt, die nun folgen werden. So sollen Dortu- und Lindenstraße zwischen Charlottenstraße und Hegelallee insgesamt zu verkehrsberuhigten Bereichen werden, ebenso die Gutenbergstraße zwischen Friedrich-Ebert- und Lindenstraße.

Die Sicherheit für Radfahrer soll in der Charlottenstraße und der Gutenbergstraße zwischen Hebbelstraße und Friedrich-Ebert-Straße verbessert werden; in der Kurfürstenstraße ist das mit dem neuen Radstreifen und dem Wegfall von Parkplätzen, gegen den ebenfalls protestiert worden war, schon geschehen.

Ich möchte diesen Weg im Dialog und Austausch mit den Anliegern und Gewerbetreibenden gemeinsam gehen.

Bernd Rubelt (parteilos), Potsdams Baubeigeordneter

Außerdem soll die Mittelstraße teils zur Fußgängerzone nach Vorbild der Brandenburger Straße werden, und der Platz am Jägertor soll umgestaltet werden.

Der Baubeigeordnete Rubelt betonte, er wolle für das Pilotprojekt Dortustraße „diesen Weg im Dialog und Austausch mit den Anliegern und Gewerbetreibenden gemeinsam gehen“. Es gebe Bedarf an „vielfältigen, sicheren Straßenräumen zum Wohlfühlen“. Das betreffe Bewohner genau wie Touristen.

Die Innenstadt sei gut mit dem Rad oder dem Nahverkehr erreichbar. Wer dennoch mit dem Auto kommen wolle, könne Besucherparkplätze in den Straßen um die „Einkaufsinnenstadt“ oder Parkhäuser nutzen. Diese seien seit der jüngsten Erhöhung der Parkgebühren für die Innenstadt mittlerweile gleich teuer oder sogar günstiger, so die Verwaltung.

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