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Nicht alle Rechnungen der ersten Modemesse "Potsdam Noe" wurden bisher beglichen.

© A. Klaer

Modemesse "Potsdam Now": Ärger über unbezahlte Rechnungen

Die zweite Modemesse "Potsdam Now" läuft. Doch hinter den Kulissen gibt es Ärger: Einige Rechnungen von der ersten Modemesse sind noch offen.

Potsdam - Die zweite Auflage der Modemesse „Potsdam Now“ ist am Montagabend in der Schiffbauergasse eröffnet worden – unterdessen hat der Veranstalter aber noch offene Rechnungen von der ersten Auflage des Events im Januar. So wartet der Regionalradiosender Radio Potsdam bislang vergeblich auf die Zahlung von knapp 1300 Euro für Werbespots, wie Geschäftsführerin Juliane Adam den PNN sagte. Die Rechnung sei trotz wiederholter Nachfragen und Mahnungen nicht beglichen worden. Der Radiosender habe die Spots seinerzeit wie vertraglich vereinbart ausgestrahlt, die Radio-Chefin hatte zudem – unentgeltlich – auf der ersten Modemesse die Moderation übernommen. „Wir erwägen jetzt rechtliche Schritte“, sagte Adam.

Veranstalter Karl- Rainer von der Ahé räumte den Zahlungsrückstand auf PNN-Anfrage am Dienstag ein. Es gebe auch noch weitere Außenstände für die erste Auflage der „Potsdam Now“, sagte er. Von der Ahé geht von weniger als zehn unbezahlten Rechnungen aus, insgesamt habe es mehr als 100 Rechnungen für die Modemesse gegeben, unter anderem für die 35 Models, die im Januar über den Laufsteg in der Schinkelhalle gelaufen sind.

Erste Modemesse "Potsdam Now" mit einem saftigen Minus abgeschlossen

Von der Ahé erklärt die Außenstände mit der finanziellen Unterdeckung der ersten Auflage. Die Modemesse im Januar habe man mit einem Minus von etwa 35.000 Euro abgeschlossen. Das Minus soll nun nach und nach abgetragen werden, von der Ahé hofft dafür auch auf einen Gewinn aus der jetzt laufenden zweiten Auflage. Dann werde man beide Veranstaltungen mit einer schwarzen Null abschließen können.

Die Rechnung für Radio Potsdam werde man begleichen, sagte der Veranstalter den PNN: „Das wird bis Ende Juli geschehen.“ Auch die übrigen Außenstände sollen gezahlt werden. „Dass sich so etwas so verzögert, finde ich natürlich ärgerlich“, sagte von der Ahé weiter. Für die Rechnungen aus der nun laufenden zweiten Auflage der Modemesse strebe man als Zahlungsziel den 31. August an.

Potsdam unterstützt die Messe

Wie berichtet unterstützt die Stadt die Veranstaltung finanziell: Für die Premiere flossen 17.000 Euro an von der Ahés Firma Catwalk Impact. Das Geld sei für einen Teil der angefallenen Kosten, die von der Ahé auf 80.000 Euro beziffert, ausgegeben worden. Für die zweite Auflage fließen 30.000 Euro aus dem Stadthaushalt in die Messe – diesmal nicht direkt an den Veranstalter, sondern an die Servicegesellschaft in der Schiffbauergasse, die die Schinkelhalle als Veranstaltungsraum zur Verfügung stellt.

Stadtsprecher Markus Klier verteidigte die städtische Unterstützung am Dienstag auf PNN-Anfrage: Die Messe, die im Rahmen der „Berlin Fashion Week“ stattfindet, stoße auf großes positives Medienecho. Der Standort Schiffbauergasse werde beworben, die Kreativwirtschaft unterstützt. Ein „allgemeiner Imagegewinn“ sei bereits zu erkennen, es gebe auch bessere Verknüpfungen zwischen internationalen und regionalen Firmen. Der Veranstalter habe der Stadt vor der Genehmigung des Zuschusses eine überzeugende Gesamtkonzeption und eine Budgetplanung vorgelegt.

AG Innenstadt enttäuscht

Unzufrieden zeigte sich dagegen Wolfgang Cornelius von der Händlergemeinschaft AG Innenstadt. Die AG habe die Messe bislang mit 16.000 Euro bezuschusst – laut Cornelius die größte Summe, mit der die AG jemals einen einzelnen Empfänger unterstützt hat. 10.000 Euro gingen demnach direkt an den Veranstalter, 6000 als Unterstützung an Potsdamer Händler, damit sie ihren Auftritt auf der Messe bezahlen konnten. Cornelius sieht im Gegenzug die regionale Wirtschaft bei der Veranstaltung aber nicht deutlich genug vertreten und beworben. „Unsere Mitglieder sollten in der Potsdamer Öffentlichkeit bekannt werden – und das über den kleinen Kreis der Zuschauer in der Schinkelhalle hinaus“, sagte Cornelius den PNN. Das sei aus seiner Sicht nicht passiert. Generell halte man die Messe für Potsdam aber für gut und wichtig, betonte Cornelius.

Auf die Frage nach der Zukunft der Veranstaltung reagierte von der Ahé am Dienstag zurückhaltend. Entscheidend dafür sei, „dass man auch weiterhin mit Stadt und Land zusammenarbeitet, aber auch, dass man die regionale Wirtschaft mehr einbeziehen kann“. Ein Stadtsprecher hatte im Mai gegenüber den PNN erklärt, dass eine weitere Förderung nicht vorgesehen sei. 

Das Programm zur Potsdam Now finden Sie hier >>

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