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Ein Fahrzeug des Winterdienstes räumt in der Wittstocker Innenstadt mit einem Schiebeschild den Schnee. (Archivbild)

© dpa/Christian Bark

Wetterdienst auf Brandenburgs Straßen: Autobahnmeisterei Wittstock braucht Personal – „Winterhelden“ gesucht

Brandenburgs Autobahn- und Straßenmeistereien sind auf den Winter vorbereitet. Streusalz gibt es reichlich. Nur Personal ist immer schwieriger zu finden.

Der Wintereinbruch in Brandenburg hat Anfang Dezember Glätteunfälle und einiges Verkehrschaos mit sich gebracht. Unvorbereitet hat er die Straßen- und Autobahnmeistereien aber nicht getroffen.

„Wenn es stetig schneit, ist klar, dass auch nach dem Einsatz wieder eine Schneedecke entsteht“, sagt Martin Rupertus von der Autobahnmeisterei Wittstock (Ostprignitz-Ruppin). „Wir waren darauf vorbereitet und streuen schon seit Ende Oktober präventiv die Fahrbahnen“, sagt sein Chef Uwe Conrad.

Die Autobahnmeisterei ist für eine Strecke von gut 103 Kilometern Autobahn, Zufahrten, Seitenstreifen und Parkplätzen zuständig. Sie betreut den Abschnitt zwischen Neuruppin und der Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern bei Suckow auf der A24 und die A19 zwischen Wittstock und der Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern sowie das Autobahnkreuz Wittstock. „Oberste Priorität hat die Fahrbahn, erst dann folgen Seitenstreifen, Auf- und Abfahrten, Parkplätze und Wildschutzzäune“, erklärt Uwe Conrad.

Wittstock sucht „Winterhelden“

28 Mitarbeiter, darunter drei Saisonkräfte, und neun Fahrzeuge stehen für den Winterdienst diese Saison bereit. 2000 Tonnen Streusalz lagern im Depot. Bei einem milden Winter kommt die Meisterei damit aus, wie Uwe Conrad sagt.

In Wittstock werden aber weitere Fahrer als „Winterhelden“ gesucht. Denn die oft aus der Landwirtschaft stammenden Saisonkräfte würden in ihrem Stammberuf immer häufiger auch im Winter benötigt.

„In dem angespannten Arbeitsmarkt mit vielen untereinander konkurrierenden Unternehmen und Organisationen wird es zunehmend schwerer, Personal und Lkw-Fahrer als Saison-Winterdienstkräfte zu finden“, sagt auch Ralph Brodel, Sprecher der Autobahngesellschaft des Bundes, Niederlassung Nordost, in Hohen Neuendorf (Oberhavel).

Die 13 Autobahnmeistereien in Brandenburg gehören dieser Gesellschaft an. Sie betreuen rund 792 Kilometer freie Strecke, 364 Kilometer Anschlussstellen, Autobahndreiecke und -kreuze sowie 138 Kilometer Fahrgassen auf unbewirtschaftete und bewirtschaftete Rastanlagen. Um weitere „Winterhelden“ zu finden, setzt die Gesellschaft auf die Ausbildung zum Straßenwärter und ein Programm für Seiteneinsteiger.

Wie lange reicht der Puffer?

In jeder Meisterei liegen im Schnitt rund 1000 Tonnen Salz, die in speziellen Anlagen zu einem Laugegemisch verarbeitet werden, wie Ralph Brodel erklärt. Die 1000 Tonnen reichten für rund drei Wochen eines heftigen und andauernden Wintereinbruchs. Zum Vergleich: Allein Anfang Dezember hat die Meisterei laut Uwe Conrad in Wittstock mehrere Hundert Tonnen Salz auf die Fahrbahn gebracht.

„Zusätzlich haben wir noch ein Vorratslager, mit dem im Notfall die Meistereien weiter beliefert werden können“, sagt Brodel. Auch Lieferengpässe seien damit abgesichert. „Dieser Puffer würde bei einem heftigen und anhaltenden Wintereinbruch für gut zwei Wochen ausreichen“, sagt der Autobahnsprecher.

Knapp 36.800 Tonnen Streusalz haben die 33 Straßenmeistereien des Landesbetriebs Straßenwesen derzeit eingelagert, wie Sprecher Steffen Streu berichtet. Sie betreuen 2174 Kilometer Bundesstraßen, 131 Kilometer Auf- und Abfahrten an den Bundesstraßen, 4082 Kilometer Landesstraßen außerorts und in Dahme-Spreewald 223 Kilometer Kreisstraßen. „Im vergangenen Winter haben wir 13.000 Tonnen Salz verbraucht.“ Die 589 Mitarbeiter des Winterdienstes seien auf Schnee und Eis mit ihren 313 Fahrzeugen gut vorbereitet, so Streu.

110 Mitarbeiter sind es bei der Stadtentsorgung Potsdam, die im Auftrag der Landeshauptstadt rund 410 Kilometer Fahrstreifen als Winterdienst betreut. „Aufgrund der weit im Vorfeld stattfindenden Planung gibt es ausreichend Personal für den Winterdiensteinsatz“, sagt Stadtsprecher Markus Klier. Aber auch für die Stadtentsorgung sei die Suche nach qualifiziertem Personal herausfordernder geworden. (dpa)

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