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Jan Redmann, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Landtag Brandenburg,

© Britta Pedersen/dpa

„Ich will, dass das Land groß wird“: Jan Redmann will in Brandenburg CDU-Chef und Spitzenkandidat werden

Das Rennen um die Führung der Landes-CDU ist eröffnet. Landtagsfraktionschef Jan Redmann tritt an und verkündet: Er will die Landtagswahl 2024 gewinnen.

Gesucht wird ein Chef für die märkische Union, es wäre der oder die vierzehnte Vorsitzende seit 1990. Der erste Bewerber ist nun im Rennen: Jan Redmann, Chef der CDU-Landtagsfraktion, hat am Sonntag seine Kandidatur für den Parteivorsitz bekannt gegeben gegeben, der durch den angekündigten Rückzug von Innenminister Michael Stübgen von diesem Ehrenamt vakant wird.

Zugleich kündigte Redmann an, dass er die CDU in die 2024 anstehenden Wahlen führen will, also neben Kommunal- und Europawahlen vor allem in die nächste Brandenburg-Wahl. „Ich stehe damit auch als Spitzenkandidat 2024 zur Verfügung“, sagte Redmann. „Mein Ziel ist es, dass die CDU in Brandenburg stärkste Kraft wird.“ Er setze auf Sieg. Er sei in Brandenburg groß geworden, „ich will, dass das Land groß wird.“

Auf einer Pressekonferenz in der Potsdamer Landesgeschäftsstelle kündigte Redmann eine Modernisierung und inaltliche Neuaufstellung des Landesverbandes an. Konservativer? “Ich denke nicht in diesen Kategorien“, sagte er. Er nannte erste Positionen, von einer härteren Gangart gegen Internet-Krimininalität bis zur kompleten Kita-Beitragsfreiheit in Brandenburg als „Familienland Nummer Eins“ in der nächsten Legislaturperiode.

Beim Klimaschutz sprach sich Redmann für die umstrittene sogenannte CCS-Technologie aus, also die unterirdische Speicherung von Kohlendioxid, gegen die es vor allem in Ostbrandenburg schon massive Proteste gab.

Redmann will sich vor Brandenburg-Wahl nicht in Kabinettsdiszplin einbinden lassen

Wie berichtet, will Stübgen zwar den Parteivorsitz abgeben, aber Innenminister und Vize-Ministerpräsident im Kenia-Kabinett aus SPD, CDU und Grünen unter Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) bleiben. Sein Partei-Nachfolger hätte damit nicht die Möglichkeit, sich über den Amtsbonus in der Bevölkerung bekannt zu machen und zu profilieren.

Redmann hat damit aber überhaupt kein Problem, wie er sagte und so begründete: „Mit dem Amtsbonus ist das so eine Sache. Der enthält auch eine Limitierung auf ein bestimmtes Themenfeld, nämlich auf das Ressort. Gleichzeitig ist damit auch eine Einbindung in eine gewisse Kabinettsdisziplin verbunden“, sagte Redmann.

CDU in Umfragen nur drittstärkste Kraft hinter SPD und AfD

Als Fraktionsvorsitzender habe er „eine größere Beinfreiheit“, sei nicht in Kabinettsdisziplin eingebunden. Und er könne das gesamte Feld der politischen Themen bespielen, sagte er. „Diese Möglichkeit, unterschiedliche Positionen deutlich zu machen, so zum Profil der CDU beizutragen, möchte ich mir nicht vergeben.“

Er sei sich zudem sicher, dass ein Erfolgsfaktor für die nächste Wahl auch „anständige Regierungsarbeit“ sein wird, für die die CDU eine solide Bilanz vorlegen werde. Die Zusammenarbeit zwischen Ministern und Fraktion funktioniere sehr gut. Allerdings ist die Union nach den letzten Umfragen mit Werten um 17/18 Prozent weiterhin lediglich drittstärkste Kraft hinter SPD und AfD. Bei der letzten Landtagswahl hatte die CDU 2019 mit 15,6 Prozent ihr historisch schlechtestes Ergebnis seit 1990 eingefahren.

Bewerbungsschluss ist der 6. Januar 2023

Redmann, der einen Doktortitel trägt, ist von Hause aus Jurist, Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht. 2014 war er erstmals in den Landtag eingezogen, war dort parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Fraktion, die er seit der Brandenburg-Wahl 2019 führt. Ehe er seinen Hut in den Ring warf, war er von seinem Kreisverband Ostprignitz-Ruppin als Bewerber nominiert worden.

Das ist eine Voraussetzung, um an der offiziellen Befragung der 5500 CDU-Mitglieder zum Vorsitz teilzunehmen, eine Premiere für den Verband. Weitere Bewerber gibt es bisher nicht, Bewerbungen sind noch bis 6. Januar möglich. Das Votum, das am 5. März bekannt gegeben werden soll, gilt als bindend für den Wahlparteitag am 25.März.

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