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Der Brandbrief zweier Lehrkräfte einer Schule in Burg entfachte eine Debatte über den Umgang mit Rechtsextremismus in Brandenburg.

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Rechte Vorfälle in Burg: Bund will Demokratie in Südbrandenburg fördern

Der Süden des Landes gilt als Hotspot des Rechtsextremismus in Deutschland. Der Brandbrief zweier Lehrer aus Burg machte das noch einmal deutlich.

Vier Monate nachdem rechtsextreme Vorfälle an einer Schule in Burg im Spreewald bekannt geworden sind, will der Bund prüfen, wie der Kampf gegen Rechts in der Region forciert wird. Dazu sollen Gespräche über Präventions- und Demokratie-Projekte in Südbrandenburg aufgenommen werden.

Das Bundesfamilienministerium teilte mit, es wolle sich in Kürze mit den Partnerschaften für Demokratie in Südbrandenburg treffen, um darüber zu beraten, wie weitere Handlungsstrategien in den Bereichen der Demokratieförderung und im Kampf gegen Rechtsextremismus in der Region aussehen könnten. Nach PNN-Informationen soll das Treffen Anfang September stattfinden.

Bereits vor Monaten hatten sich Vertreter des Ministeriums im Vorfeld eines Netzwerktreffens des Bündnisses „Mehr Demokratie an Schulen“ in Cottbus gezeigt und Hilfe angeboten.

Neue Leitung in Burger Schule

Aus Mitteln des Bundesprogramms „Demokratie leben“ fließen 2023 dem Familienministerium zufolge rund sechs Millionen Euro nach Brandenburg. Hierbei geht es auch um Konzepte zur Förderung von Demokratie und Vielfalt.

Das Bundesfamilienministerium stehe in regelmäßigem Kontakt mit dem Landes-Demokratiezentrum Brandenburg und thematisiere dabei auch das Thema Rechtsextremismus an Schulen, hieß es. Die Funktion als Landes-Demokratiezentrum nimmt die Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg“ wahr, die bei der Staatskanzlei angesiedelt ist und staatliche und zivilgesellschaftliche Aktivitäten bündelt.

Schule bekommt neue Leitung

Zwei Lehrkräfte hatten Ende April mit einem Brandbrief über Fälle von Rechtsextremismus, Mobbing und Gewalt an der Schule in Burg bundesweit für Aufsehen gesorgt. Die beiden verließen nach rechten Anfeindungen die Schule. An der Burger Schule soll zum neuen Schuljahr ein neuer Leiter eingesetzt werden.

Das Bildungsministerium Brandenburg bestätigte am Mittwoch entsprechende Medienberichte. Die alte Schulleiterin habe auf eigenen Wunsch um Entbindung von der Funktionsstelle geben. Der neue Schulleiter kommt von einer Schule in Cottbus.

Im vergangenen Jahr hatte sich die Zahl der Gewaltdelikte an Schulen in Brandenburg deutlich erhöht. Im Schuljahr 2022/2023 stieg zudem die Zahl rechtsextremistischer Vorfälle an Schulen im Land. (mit dpa)

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