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Bundeswehr im Einsatz: Ein Hubschrauber lässt in Fichtenwalde bei Potsdam Wasser ab, um einen Waldbrand zu löschen (Archivbild).

© dpa/Christian Pörschmann

Mehr als 500 Waldbrände im Jahr 2022: Brandenburg prüft Einsatz privater Hubschrauber zum Löschen

Das Jahr 2022 habe die Feuerwehren „enorm gefordert“, sagt Innenminister Stübgen bei der Vorstellung des Waldbrandberichts. Woher kommen künftig mehr Löschhubschrauber?

Brandenburg bleibt Waldbrandland: Auf insgesamt 1425 Hektar Fläche mussten die Feuerwehren des Landes im vergangenen Jahr 521 Brände löschen. Das geht aus dem Waldbrandbericht des Landes hervor, den Innenminister Michael Stübgen (CDU) am Donnerstag in Potsdam vorstellte. „Die Waldbrandsaison 2022 hat die Feuerwehren enorm gefordert“, sagte Stübgen. „Bei den tagelangen Großeinsätzen waren Siedlungsflächen und Menschenleben teilweise konkret bedroht.“

Mehrfach mussten im vergangenen Jahr Dörfer evakuiert werden, etwa in der Gegend um Treuenbrietzen, bei Beelitz und im Landkreis Elbe-Elster. „Brandenburg zählt unter anderem aufgrund der Vegetation und des vorherrschenden Klimas zu einem der am stärksten von Waldbränden gefährdeten Bundesländer“, sagte Stübgen. „Dazu kommt die Gefahr durch Waldflächen, die unter Kampfmittelverdacht stehen und die Löschung vom Boden aus ungemein erschweren.“

Um künftig noch besser auf Waldbrände vorbereitet zu sein, plant das Land deswegen die Einrichtung eines Waldbrandkompetenzzentrums: Es soll in Wünsdorf entstehen, wo bereits die Landesschule und technische Einrichtung für den Brand- und Katastrophenschutz, der Landesbetrieb Forst und der Zentraldienst der Polizei mit großen Standorten vertreten sind.

„Allerdings ist es für eine solche Umsetzung erforderlich, dass auch die Planungen für den zweiten Schulstandort der LSTE entsprechend dem dringenden Bedarf priorisiert und entsprechende Mittel in den Landeshaushalt eingestellt werden, um für ein solches Waldbrandkompetenzzentrum auch angemessene Rahmenbedingungen schaffen zu können“, heißt es in dem Bericht.

Land erwägt auch Kauf von fünf Hubschraubern mit Bundespolizei und anderen Ländern

Überprüfen sollte die Landesregierung dem Bericht zufolge auch, ob das Land Hubschrauber von privaten Anbietern dauerhaft für die Waldbrandbekämpfung anmietet. „Im Rahmen einer dauerhaften Verfügbarkeit könnten Drehflügler von privaten Anbietern während der Waldbrandsaison in der frühen Einsatzphase aktiv zur Ausbreitungsbegrenzung beitragen“, heißt es in dem Bericht. „Die Möglichkeiten zur Inanspruchnahme von derartigen Dienstleistungsunternehmen sollten auch insbesondere von den waldbrandgefährdeten Landkreisen geprüft werden.“

Allerdings seien damit erhebliche Kostenfolgen im Rahmen der Vorhaltung verbunden, die von den Kommunen regelmäßig nicht getragen werden könnten. Dem Land wiederum fehle die Kompetenz, außerhalb des Katastrophenfalls solche Hubschrauber anzumieten. Deswegen solle das Land auch den Vorschlag prüfen, zusammen mit der Bundespolizei und anderen Bundesländern fünf weitere Hubschrauber zu beschaffen, die dann auch zur Brandbekämpfung genutzt werden könnten.

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