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89 Episoden der Serie „Daktari“ mit Yale Summers, Cheryl Miller, Marshall Thompson, Hari Rhodes und Löwe Clarence wurden ab 1966 zunächst im US-Fernsehen gezeigt.

© IMAGO/Mary Evans

Keine Angst vor wilden Tieren?: Von Kleinmachnow nach Kalifornien

Dass die Großkatzen-Sichtung im Süden Berlins nicht jeden ängstigt, könnte auch mit Clarence, dem schielenden Löwen aus der ZDF-Serie „Daktari“ zusammenhängen.

Ein Kommentar von Kurt Sagatz


Im südlichen Berlin und dem angrenzenden Brandenburg geht seit Donnerstagmorgen die Angst vor einer entlaufenen Löwin um. Für die „Abendschau“ wurde sogar Petra Gute an den Ort des vermeintlichen Geschehens in Kleinmachnow geschickt.

Die Reporterin ist eher auf den roten Teppichen der Kulturszene zu Hause als in freier Wildbahn. Wenn sie davon berichtet, wie eine Löwin „angeblich“ gesehen wurde und dass an dem Baum, an dem sich das Tier geschubbert hat, eine Haarprobe gefunden wurde, glaubt man um Petra Gutes Mund und Augen Spuren einer leicht ironischen Betrachtungsweise zu erkennen.

Auch die weiteren Sichtungen der Raubkatze in anderen südlichen Berliner Bezirken scheinen die Reporterin eher zu amüsieren denn zu ängstigen.

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Dass der Abendschau-Beitrag XXL-Länge hat, verwundert hingegen nicht. Angesichts eines Themas von solch überregionalem, ja internationalem Interesse ist das naheliegend. Möglicherweise ist es aber auch dem Umstand geschuldet, dass derzeit die RBB-Freien im Spontanurlaubs-Bummelstreik sind und man somit froh ist um jedes Großthema oder jede Großkatze.

Ältere Zuschauer und Leserinnen mögen bei den Bildern aus dem Kleinmachnower Unterholz möglicherweise an „Daktari“ gedacht haben.

Das war jene TV-Serie über Tierarzt Marsh Tracy, seine Tochter Paula, die Schimpansin Judy und den schielenden Löwen Clarence, die um 1970 herum sehr erfolgreich an Samstagen im ZDF lief.

Marsh Tracys Wameru-Tierstation befand sich keineswegs in Afrika, die Aufnahmen für die 89 Episoden der vier „Daktari“-Staffeln entstanden im sonnigen Kalifornien. Clarence wurde von zwei Löwen-Doubles unterstützt.

Der Löwe wirkte mit seiner Zottelmähne eher wie ein übergroßes Kuscheltier denn als angsteinflößende Raubkatze. Immer dann, wenn Clarence böse Zeitgenossen in die Flucht treiben sollte, musste einer des beiden Löwen-Doubles ran. Das andere Tier wurde bei Szenen mit großen Fahrzeugen benötigt. Clarence selbst war äußerst schreckhaft.

RBB-Reporterin Petra Gute hat mehr Angst vor echten Wildschweinen als vor einer „eventuellen Löwin“.

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