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Zurück in Berlin. Nachdem Kristen Stewart im vergangenen Jahr Jury-Präsidentin der Berlinale war, stellt sie diesmal den Thriller „Love Lies Bleeding“ vor.

© REUTERS/NADJA WOHLLEBEN

„Es ist cool hier“: Kristen Stewart präsentiert neuen Film auf der Berlinale

Hollywood-Star Kristen Stewart präsentiert zusammen mit Regisseurin Rose Glass gut gelaunt den romantischen Thriller „Love Lies Bleeding“ auf dem Festival.

Komplimente von Hollywoodstars kann Berlin im Februar-Grau gut gebrauchen. „Es ist cool hier“, sagt Kristen Stewart gleich zu Beginn der Pressekonferenz über die Berlinale, bei der sie einige Stunden später ihren neuen Film „Love Lies Bleeding“ vorstellen wird – und ist dabei selbst die coolste Person im Raum.

Die 33-Jährige antwortet charmant, witzig und spielerisch. Mit ihrem Patchwork-Minirock und der dazu passenden Weste über dem hellvioletten Bustier sieht sie aus, als sei tatsächlich schon Frühling. Den wuscheligen Vokuhila trägt Stewart auch in dem romantischen Thriller, in dem sie eine lesbische Gym-Managerin spielt, die sich in eine Bodybuilderin verliebt und mit ihr zusammen in eine Gewaltspirale gerät.

Neben der oscarnominierten Schauspielerin sitzt die britische Regisseurin und Drehbuchautorin Rose Glass, deren ersten Spielfilm „Saint Maud“ Kristen Stewart als einen ihrer Lieblingsfilme bezeichnet, weshalb sie sofort zugesagt habe, als sie das Script zu deren zweitem Werk bekommen habe.

Die Chemie zwischen Stewart und Co-Star Katy M. O’Brian stimmte sofort, erklärt Glass. Und das sieht man ihrem 1989 in New Mexiko spielenden und äußerst kurzweiliger Genre-Mix auch an. Zwischendurch wird im TV der Mauerfall erwähnt. Wofür die beiden Protagonistinnen keinen Sinn haben, sind sie doch mit der Beseitigung von Leichen und ähnlichem Unbill beschäftigt.

Kristen Stewart hat über den Film auch im „Rolling Stone“-Magazine gesprochen, auf dessen US-Cover sie derzeit zu sehen ist – mit Lederweste über dem nackten Oberkörper, einem Jockstrap und der Hand im Schritt. „Uncensored“ steht daneben, was laut Stewart nicht wirklich stimmt.

Dennoch sei sie mit der Titelgeschichte glücklich und froh über die Möglichkeit der Fotostrecke gewesen. Die zeigt sie sexy, queer und kraftvoll. „Es ist verrückt, dass es nicht mehr Bilder dieser Art gibt“, sagt sie in Berlin.

Liebe ist großartig, sie hilft Leuten. Aber in unserem Film führt sie zu schlimmen Dingen.

Schauspielerin Kristen Stewart über „Love Lies Bleeding“

„Love Lies Bleeding“ dreht sich nicht um ein Coming-out oder Probleme mit der Queerness der Figuren. Das war Glass und Stewart wichtig. Als eine der wenigen offen queeren Hollywood-Schauspielerinnen sagt Stewart, die mit der Autorin und Schauspielerin Dylan Meyer verlobt ist: „Man muss nicht immer als Pressesprecherin auf einer Kiste stehen.“

Als Pressesprecherin für Glass’ Film macht sie ihre Sache auf jeden Fall gut. Auch die Berlinale bekommt noch ein bisschen Lob, als sich Stewart in schwelgerischen Worten an ihren Einsatz als Präsidentin der Wettbewerbsjury im vergangenen Jahr erinnert und ihn eine „unglaubliche Erfahrung“ nennt.

Auf die Frage, ob sie jetzt jedes Jahr komme, antwortet sie bejahend – dabei liegt allerdings ein gewisser Unernst in ihrer Stimme. Doch spätestens, wenn ihr gerade in der Vorbereitung steckendes Regiedebüt vollendet ist, darf sich Berlin wieder Hoffnungen machen.

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