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Ein Mitarbeiter einer Corona-Teststation.

© picture alliance/dpa

Daten befeuern Debatte in den USA: Covid zählt noch immer zu den häufigsten Todesursachen

Auch wenn die Zahl der Coronainfektionen deutlich zurückgegangen ist, sterben noch immer täglich Menschen an den Folgen des Virus. In den USA sorgt das Thema nach wie vor für Streit.

Von Leah Nowak

Mit dem Ende der Pandemie zieht sich das Coronavirus zunehmend aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit zurück. Doch gänzlich verschwunden ist es damit nicht - im Gegenteil. Nach Angaben der Bundesgesundheitsbehörden ist das Coronavirus nach wie vor eine der häufigsten Todesursachen in den Vereinigten Staaten und für durchschnittlich 250 Todesfälle täglich verantwortlich, vor allem bei alten und immungeschwächten Menschen.

Wie die „Washington Post“ berichtet, würden jedoch nur wenige Amerikaner das Virus als eine der Haupttodesursachen anerkennen. Das liege zum einen daran, dass sie die Zahlen nicht kennen oder falsch bewerten würden.

"Wir stellen die Daten nicht so dar, dass sie bei den Amerikanern ankommen", sagte Deborah Birx, die erste Coronavirus-Koordinatorin im Weißen Haus unter Präsident Donald Trump.

Laut Bericht der „Washington Post“ sei die tatsächliche Zahl der durch das Virus verursachten Todesfälle noch immer Gegenstand heftiger Debatten. Seit den ersten Tagen der Pandemie argumentierten Skeptiker, Ärzte würden die Zahl der Todesfälle durch das Virus zu hoch ansetzen. Zudem würden Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention bei der Meldung einer Vielzahl von Covid-Daten Fehler machen.

"Es gibt hier so viel Korruption, und das alles wird durch künstlich erhöhte Zahlen verursacht", hatte der Abgeordnete und Arzt Ronny Jackson gesagt.

Gesundheitsexperten und Bundesbeamte wiesen solche Kritik nach wie vor vehement zurück. „Wenn überhaupt, könnte es sich um eine Unterschätzung handeln“, zitiert die „Washington Post“ Debra Houry, medizinische Leiterin des „Centers for Disease Control and Prevention“ (CDC).

Mit den Daten vertraute Ärzte hätten zwar bestätigt, dass die Zahl der schweren Covid-Fälle seit dem Höhepunkt des Virus im Jahr 2021 stark zurückgegangen sei. Dennoch stellten Infektionen nach wie vor eine große Bedrohung für gefährdete Bevölkerungsgruppen dar.

Nach einer Axios/Ipsos-Umfrage, die im August letzten Jahres durchgeführt wurde, glaubten 35 Prozent der Erwachsenen, dass mehr Amerikaner durch Verkehrsunfälle als durch Covid sterben würden. Leidglich 11 Prozent schätzten Covid als die größere Gefahrenquelle ein.

Tatsächlich waren laut Bundesdaten im August 2022 etwa 3850 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen. Nach Angaben des CDC seien hingegen allein in der letzten Augustwoche 3918 Menschen an Covid verstorben. (Tsp)

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