Mutige Reden, Glücksgefühle und ein Stück Pflaumenkuchen vom Top-Spion: Vor genau 25 Jahren demonstrierten Hunderttausende auf dem Alexanderplatz für ein anderes Land. Unser Autor war dabei.
30 Jahre Mauerfall
Von Kleinmachnow sah Lucas Mutter in den Achtzigern, wie hell es über Zehlendorf war. Licht, das musste die Freiheit sein. Als die Mauer fiel, traf sich die getrennte Familie am Ku’damm. Und Luca staunt: „Als Erstes kaufte Mama sich Turnschuhe“.
Lasst uns auf die Straße gehen! Nie hat Jutta Wachowiak so viel Beifall erhalten wie für diesen Satz im Deutschen Theater in Berlin. Dem Aufruf folgten Hunderttausende zum Alexanderplatz.
Nach einer Studie der Hertie School tritt die Trennung zwischen Ost und West in Berlin langsam in den Hintergrund. Viele Probleme der geteilten Stadt seien ausgestanden. Besonders die junge Generation macht Hoffnung.
Schüler aus Wilmersdorf waren im ehemaligen Stasi-Gefängnis in Hohenschönhausen und konnten dort in für Besucher unzugänglichen Bereichen fotografieren. Für viele der Schüler war es die erste Konfrontation mit DDR-Geschichte.
Schutzwall, Kunstwerk, Mausoleum: Was Heiner Müller zur Mauer zu sagen hatte - und wie er den feiernden Deutschen die Stimmung verdarb.
Raphael Gellrichs Großvater erlebte den Mauerfall mit ambivalenten Gefühlen. Er sorgte sich um die Zukunft seiner Familie und bangte um seinen Arbeitsplatz. Den verlor er zwei Jahre später tatsächlich.
Kein Sport passte so wenig zum DDR-System wie das Drachenfliegen. Doch trotz des Verbots gab es eine ostdeutsche Szene von rund 100 Drachen- und Gleitschirmfliegern. Eine Spurensuche.
Bei der Großdemonstration am 4. November wurde auf dem Podium über eine Reform der DDR geredet. Die Straße wollte da schon deren Abschaffung. Auch das ist ein Symbol.
Ossis sind faul, Wessis arrogant. Auch 25 Jahre nach dem Mauerfall habe ich das Gefühl, meine Herkunft relativieren zu müssen.
25 Jahre nach dem Mauerfall schauen die Botschafter Großbritanniens, Frankreichs und der USA nach vorn mit einem Appell, tragfähige Brücken in die Zukunft zu bauen. Ein Ortstermin im Adlon.
9. November 1989: Trinken, Reden, Staunen, Freundschaft schließen – in beiden Teilen Berlins / Eine Erinnerung von Peter Wawerzinek.
Diese Nachricht beruhigt einen dann doch: Schauspieler David Hasselhoff stellt klar, dass er nicht die Mauer vor 25 Jahren niedergesungen hat. Andere Neuigkeiten rund um den Sänger sind hingegen durchaus beunruhigend. Eine Glosse.
Ein netter Abend im Restaurant mit Arbeitskollegen aus „Westdeutschland“ – und hinterher ist die Welt völlig verändert. Renate und Jürgen Redeker wollten nicht glauben, dass die Mauer offen ist.
Den Supermarkt, in dem Ayse-Nevin Ascioglu als Verkäuferin die Tage nach dem Mauerfall erlebte, gibt es nicht mehr. Auf Spurensuche in Wedding erzählt sie ihrer Tochter Sema von den turbulenten Tagen.
Aus der DDR weggehen wollte Susan Bandar nie – bis ein Schicksalsschlag sie 1987 zur Ausreise über den Libanon zwang. Ihr Sohn Aziz hätte dieses Land gerne einmal kennengelernt, in dem seine Mutter ihre Jugend verbrachte.
Adriana Lettrari vom Netzwerk „Dritte Generation Ost“ über die Erinnerung ihrer Eltern 25 Jahre danach – und was ihr daran fehlt. Ein Kommentar.
Falk Rohner war 1989 Direktor im Interhotel „Berolina“ – erst erlebte er die Freude über die Wende, dann das Entsetzen über die Obdachlosen im Westen. Am Ende musste er die Hotel-Angestellten entlassen.
Beim Mauerfall leitete mein Opa das Interhotel "Berolina". Seine größte Sorge am 9. November: Dass am nächsten Morgen die Mitarbeiter nicht pünktlich zur Arbeit erscheinen.
Christian Nestler ist 1984 in Rostock geboren. Heute forscht der Historiker an der Universität Rostock unter anderem über Extremismus. Er engagiert sich aktiv im Netzwerk "Dritte Generation Ostdeutschland".
Als in Lichterfelde eine Schneise in die Sperranlage geschnitten wurde, waren Robert und Ursula Pietruschinski als Sanitäter dabei. Das war am 14. November 1989. Ihrer Tochter Lydia sieht die Fotos an, die ihre Eltern machten. Und sie hört, was damals geschah.
Leuchtinstallation, Konzerte, Führungen, Aktionen: Berlin erwartet zum 9. November einen riesigen Besucheransturm. Für den "Ausnahmezustand" fehlt aber noch Barack Obama.
Vor 25 Jahren fiel die Mauer, seitdem ist eine neue Generation herangewachsen. Wie hat sie sich entwickelt? Und wie fühlt sich die "Generation Mauerfall" heute in ihrem Land? Was könnte besser laufen? Jeder hat seine Geschichte, einige davon erzählt das Google-Projekt #Deutschland25.
Im Herbst 1989, kurz vor dem Mauerfall, flieht Ulrike Estrada Betancourt über Ungarn in die Bundesrepublik. In der Nacht der Maueröffnung überquert sie die Grenze erneut – um ihre Freunde in Ost-Berlin zu überraschen.
25 Jahre nach dem Fall der Mauer wollen wir wissen: Was begeistert Sie, liebe Leserinnen und Leser, am heutigen Berlin? Ein bestimmtes Gebäude, ein Park oder eine Person? Der Tagesspiegel und CNN iReporter suchen Ihre Bilder und die dazugehörigen Geschichten.
Die Bundesregierung wird schlechter benotet als in den vergangenen Monaten. Dennoch bleibt laut Politbarometer eine schwarz-rote Koalition der klare Favorit unter den möglichen Regierungskonstellationen.
Kann ein Comic der Komplexität historischer Ereignisse gerecht werden? Kann er: Zeichnerin Kitty Kahane hat mit zwei Historikern den Wendecomic „Treibsand“ geschaffen.
In einer sehr persönlichen Rede erinnert Bundespräsident Gauck an den 9. Oktober 1989 in Leipzig. "Wir vollbrachten etwas, was undenkbar schien."
Wie lange haben sie gebraucht damals für die 3,8 Kilometer? Und wie lange, bis sie verstanden, dass sie Teil einer Revolution sind? Am 9. Oktober 1989 läutete die Leipziger Montagsdemo das Ende der DDR ein. Die Rekonstruktion eines Wunders.
Beim Festakt in Leipzig wird Joachim Gauck deutlich: „Die DDR war ein Unrechtsstaat, Willkür regierte das Land." Ausdrücklich wiederholte der Bundespräsident seine Forderung nach einer stärkeren Rolle Deutschlands in der Welt.
Im Tagesspiegel-Salon erinnern sich Lothar Heinke, Robert Ide und der Zeichner mawil an die Zeit des Mauerfalls. Sie erzählen von der Schere im Kopf. Und von lustigen Begegnungen zwischen Ost und West.
Heute vor 25 Jahren, am 8. Oktober 1989, sah alles nach einer Eskalation aus, als sich in Dresden das Volk und die Polizei gegenüberstanden. Doch warum wurde am Ende nicht geschossen? Zwei Hauptakteure, Kaplan Frank Richter und Offizier Detlef Pappermann, schlossen auf der Straße spontan Frieden. Hier erinnern sie sich im Doppelinterview.
Furchterregend und realitätsfremd: Wie das SED-Zentralorgan „Neues Deutschland“ vor 25 Jahren die Wende ins Blatt hob.
Mit Paraden und Parolen wird der 40. Geburtstag der DDR gefeiert. Vergangenheit und Zukunft haben ein Rendezvous in Ost-Berlin. Am 7. Oktober 1989 rufen Menschen nach Freiheit und „Gorbi“ – sie werden verprügelt. Und ein Chor singt „Wach auf“.
Eine "Lichtgrenze" aus leuchtenden Ballons wird am 9. November gen Himmel steigen - ein Weltereignis, gestaltet von den Künstlerbrüdern Christopher und Marc Bauder.
Zwei Friedensnobelpreisträger im Streit. Michail Gorbatschow wirft Barack Obama vor, in der Ukraine nach Vormacht zu streben. Biedert sich Gorbatschow plötzlich bei Wladimir Putin an? Nein, er meint schlicht, was er sagt. Ein Kommentar.
Mit seinem Roman "Kruso" ist Lutz Seiler einer der Mitfavoriten auf den Deutschen Buchpreis 2014. Im Gespräch erzählt er, wie eine Ostseeinsel ins Zentrum seines Romans geriet und was das Schreiben von Prosa für einen Lyriker besonders macht.
Der 3. Oktober löst bei den meisten nicht viel aus. Er ist kein Proust’sches Madeleine. Andere Jahrestage dagegen wecken sofort Erinnerungen
Die Wiedervereinigung war ein wirtschaftlicher Erfolg, meinen Forscher. Doch während die Menschen in Ost und West ähnlich zufrieden mit ihrem Leben sind, gibt es vor allem finanziell große Unterschiede.
Am Tor der Lenin-Werft in Danzig oder auf dem Alexanderplatz. Vor 25 Jahren begann eine neue Zeit. Was lernen aktive Freiheitskämpfer aus der Bewegung von 1989?