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Fährt er oder fährt er nicht? Das ist wegen der Sturmschäden oft nicht so sicher.

© dpa/Christoph Soeder

Update

Sturmtief „Zoltan“ in Berlin und Brandenburg: Bahnverkehr teilweise gestört, Dutzende Einsätze der Feuerwehr

Wegen des Sturm „Zoltan“ kommt es im Bahnverkehr in Berlin und Brandenburg weiterhin zu Einschränkungen und Verzögerungen. Die Feuerwehr wurde nachts zu mehreren Einsätzen gerufen.

| Update:

Zwei Tage vor Weihnachten treffen die Folgen von Sturm „Zoltan“ am Freitag auch die Pläne von Reisenden aus Berlin und Brandenburg. Wegen Sturmschäden komme es im Bahnverkehr Berlin-Brandenburg noch zu Verspätungen und Unregelmäßigkeiten, teilte ein Bahnsprecher am Freitag mit. Bei der Berliner S-Bahn gebe es keine sturmbedingten Störungen.

„Im Fernverkehr sind die Auswirkungen auch aus anderen Regionen Deutschlands für Reisende in Berlin spürbar, insbesondere bei Zügen aus Richtung Norden und Westen.“ Ein umgestürzter Baum in der Niederlausitz (Luckau-Uckro-Golßen) störe den Bahnverkehr seit der Nacht auf der Strecke Berlin-Dresden. Die Fernverkehrszüge werden über Falkenberg umgeleitet, der Regionalverkehr fahre im betroffenen Abschnitt langsamer.

Die Strecke der ICE-Züge von Berlin, Leipzig und Erfurt Richtung Frankfurt am Main ist am Freitagmorgen durch den Sturm beeinträchtigt. Fahrgäste werden zwischen Erfurt und Frankfurt umgeleitet, sie verspäten sich etwa um eine Stunde. Darüber hinaus kommt es vereinzelt zu (Halt-) Ausfällen, teilte die Bahn mit.

Vom Sturm waren auch viele Reisende betroffen, die Richtung Nordrhein-Westfalen fahren wollten. Nach Angaben eines Bahn-Sprechers sorgte der Sturm in Berlin und Brandenburg selbst nicht für Probleme. Die Beeinträchtigungen im Fernverkehr seien auf Sturmschäden andernorts zurückzuführen. Entsprechend fuhren im Regionalverkehr die meisten Züge in Berlin und Brandenburg laut Online-Auskunft wie geplant.

Einschränkungen durch Sturmschäden gab es laut der Bahn vor allem auch in Norddeutschland. Die DB hat die Zugbindung für Donnerstag aufgrund der zahlreichen Beeinträchtigungen aufgehoben. Fahrgäste können ihr Ticket an einem späteren Tag nutzen. Die DB verwies allerdings auch darauf, dass die Züge im Fernverkehr wegen der bevorstehenden Weihnachtstage bereits sehr stark ausgelastet seien. Und es ist nicht auszuschließen, dass auch es am Freitag noch Beeinträchtigungen durch Sturmschäden geben wird.

Dutzende Feuerwehreinsätze

Sturmtief „Zoltan“ hat in der Nacht zu Freitag für Dutzende Einsätze vor allem in Brandenburg gesorgt. Seit Sturmbeginn am Donnerstag rückte die Feuerwehr in der Lausitz insgesamt 150 Mal aus, wie ein Sprecher am Freitagmorgen mitteilte. Zehn Einsätze liefen demnach noch. In den Landkreisen Havelland, Prignitz, Ostprignitz-Ruppin und in Potsdam wurden seit Donnerstag 74 Einsätze verzeichnet.

Primär ging es dabei um heruntergefallene Äste oder umgestürzte Bäume. Es sei niemand verletzt worden. Die Lage war laut Angaben der Sprecher nicht dramatisch. In Berlin sei die Feuerwehr wegen kleinerer Dinge 29 Mal seit Donnerstagnachmittag ausgerückt, sagte ein Sprecher. 

Hochwasserwarnung für die Region bei Prierow

Die unmittelbaren Auswirkungen „Zoltans“ auf die Hauptstadtregion hielten sich am Donnerstag zunächst in Grenzen. Am späten Abend veröffentlichte das brandenburgische Landesumweltamt jedoch eine Hochwasserwarnung für die Region bei Prierow unweit des Spreewalds.

„Infolge der heutigen Niederschläge ist mit einem deutlichen Ansteigen der Wasserstände am Pegel Prierow 2 im Flussgebiet Dahme, Golßen bis Märk. Buchholz zu rechnen“, hieß es im Pegelportal des Landes Brandenburg. „Bei weiterem Ansteigen des Wassers ist mit Überflutung von Auenbereichen und flachen Bereichen nahe von Flüssen zu rechnen.“ Bis Heiligabend sei immer wieder mit Regenmengen von 40 Liter pro Quadratmeter zu rechnen, bis Dienstag sogar mit 50 bis 60 Liter pro Quadratmeter.

Eine Hochwasserinformation gab die Hochwassermeldezentrale für Stepenitz und Dömnitz heraus, zwei Nebenflüsse der Elbe in der Prignitz. Betroffen waren die Flussabschnitte Stepenitz von der Einmündung der Dömnitz bis einschließlich Perleberg und Dömnitz, Stadtgebiet Pritzwalk bis Mündung in Stepenitz. Die Dömnitz fließt in die Stepenitz. Dazu hieß es: „Es ist mit beginnender Überflutung von tiefer liegenden Auenbereichen und ufernahem Grünland zu rechnen.“

Ein Verletzter in Hakenfelde, viele Feuerwehreinsätze in Brandenburg

Ein umgestürzter Baum hat in der Nacht auf Freitag für eine Vollsperrung der Autobahn 111 an der Landesgrenze von Berlin und Brandenburg gesorgt. Gegen Mitternacht sei der Baum auf die Fahrbahn gekippt, sagte ein Polizeisprecher. Die Feuerwehr musste ausrücken, um den Baum zu entfernen. Da der Baum quer über die Autobahn lag, war die Straße in beide Richtungen gesperrt. Nach Angaben des Sprechers hatte das in der Nacht jedoch keine großen Auswirkungen auf den Verkehr. 

In Berlin wurde ein Mensch im Spandauer Ortsteil Hakenfelde einem Feuerwehrsprecher zufolge durch einen umgestürzten Baum verletzt. Genauere Angaben dazu gab es bislang nicht.

In Südbrandenburg gab es Dutzende Feuerwehreinsätze wegen des Sturms. Laut Feuerwehr wurden ab dem Nachmittag bis in die frühen Abendstunden rund 68 Einsätze registriert. Auch im Norden und Westen Brandenburgs seien Rettungskräfte laut den zuständigen Feuerwehren etwa 60 Mal ausgerückt.

In Kleinmachnow (Landkreis Potsdam-Mittelmark) kippte am Nachmittag Gemeindeangaben zufolge ein großer Weihnachtsbaum samt Lichterkette auf dem Rathausplatz um. Dabei sei er auf einem dort stehenden Kleintransporter gelandet. Verletzte habe es demnach nicht gegeben. Die Feuerwehr habe den Baum zügig abtransportiert. Zuvor hatte die „Märkische Allgemeine“ berichtet. In Berlin und im Oderland hingegen blieb es mit jeweils zehn registrierten Einsätzen der Feuerwehr bis zum Abend deutlich ruhiger.

Laut dem Deutschen Wetterdienst ist in Berlin und Brandenburg in der Nacht auf Freitag mit einer „anhaltenden Sturmsituation“ zu rechnen. „Am Freitag weiterhin frischer, teils starker West- bis Nordwestwind mit stürmischen Böen und Sturmböen, vereinzelt schwere Sturmböen. Im Nachmittagsverlauf und am Abend zögerliche Windabnahme“, hieß es online. Im Süden Brandenburgs sind für Donnerstagabend auch vereinzelt Gewitter gemeldet. (Tsp, dpa)

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