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Luftbild vom 09.06.2021,  Potsdam Stadtteile Drewitz, Kirchsteigfeld

© Lutz Hannemann 14482 POTSDAM

1000 neue Wohnungen für Potsdam: Brachliegendes Gewerbegebiet Kirchsteigfeld wird nun doch entwickelt

DLE Land Development einigt sich mit der Stadt Potsdam auf Weiterbau des „Kirchsteigfelds“. Projektentwickler übernimmt Anbindung des „Urbanen Gebiets“ an die Bundesautobahn

Die DLE Land Development GmbH aus Berlin entwickelt im Auftrag der Eigentümer in der Brandenburger Landeshauptstadt Potsdam eine circa neun Hektar große Teilfläche im Stadtteil „Kirchsteigfeld“. Das gab das Unternehmen am Dienstag bekannt. Das „Kirchsteigfeld“ – eine der jüngsten Vorstädte Potsdam – liegt im äußersten Südosten der Landeshauptstadt, zwischen dem DDR-Neubaugebiet Drewitz, dem Dorf Alt-Drewitz und der Bundesautobahn 115.

Den städtebaulichen Masterplan zeichneten die Architekten Rob Krier & Christoph Kohl, schreibt DLE in einer Mitteilung. Eine ausführliche Darstellung des Projekts findet sich unter robkrier.de. Zum Baubeginn im Jahr 1993 war das Kirchsteigfeld das größte Wohnungsbauprojekt der neuen Bundesländer. Maßgeblich beteiligt war die Groth-Gruppe (Berlin). In diesem Großprojekt wurden bisher 2680 Wohn- und 23 Gewerbeeinheiten für 7500 Bewohner errichtet. 

Städtebauliche Grundlage für die nun verabredete Neuplanung ist das sogenannte Urbane Gebiet, eine 2017 neu in das deutsche Bauplanungsrecht eingeführte Kategorie, die die Unterbringung von Gewerbebetrieben neben sozialen und kulturellen Nutzungen sowie einer Wohnbebauung regelt.

Das Gewerbegebiet liegt schon lange brach

Der vorhandene Einzelhandel im zentralen Versorgungsbereich solle gestärkt und sinnvoll ergänzt werden, heißt es in der Mitteilung. Bestehender Handel werde nicht verdrängt. Das im Rahmen einer Private Public Partnership für das Kirchsteinfeld geplante Gewerbegebiet wurde bisher nicht realisiert. In einer Bürgerumfrage Potsdams landete das Kirchsteigfeld – die Stadt am Stadtrand – 2021 bei der Zufriedenheit der Bewohner mit dem eigenen Stadtteil auf dem drittletzten Platz.

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Vorbild für die Planungen von Krier und Kohl ist die „klassische europäische Stadt“, eine Reaktion auf die funktionalistische Moderne, die als Sinnbild fehlender Urbanität und Menschenfeindlichkeit in der Kritik stand. Die Grundsteinlegung für das Großprojekt fand am 3. Dezember 1993 statt. Mangels Nachfrage wurde der Weiterbau 1999 gestoppt, gleiches galt für die geplante Gewerbefläche zur Autobahn, die bis heute brach liegt.

Auf dem nun zu entwicklenden Projektgrundstück können etwa 1000 Wohnungen für etwa 1900 Einwohner geschaffen werden.

Die Quartiersentwicklung soll flexibel gestaltet werden

Ein wichtiges Ergebnis der Fachdiskurse war die Verständigung zwischen DLE und der Stadt Potsdam, dass eine Südanbindung des „Kirchsteigfelds“ an die Bundesautobahn für die weitere Entwicklung unabdingbar ist. In ihrer Rolle als Vorhabenträgerin sicherte die DLE zu, sich zielstrebig um die für die Erstellung der Südanbindung notwendigen Grundstücke zu bemühen und die erforderliche Anbindung herzustellen.

Bernd Rubelt, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt der Landeshauptstadt Potsdam, sagte zur aktuellen Entwicklung laut Mitteilung: „In den Gesprächen mit der DLE sind wir zu Lösungen gekommen, die die erforderliche Flexibilität für die zukünftige Quartiersentwicklung ermöglichen. Wir werden dieses Konzept jetzt der Stadtverordnetenversammlung vorlegen und hoffen auf die notwendige politische Unterstützung für das Vorhaben.“

Das im Südosten Potsdams gelegene „Kirchsteigfeld“ zwischen Ricarda-Huch-Straße und A 115 umfasst ein Entwicklungsgebiet von 89.112 Quadratmeter.

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