Wenn zwei sich streiten, sagt das Sprichwort, freut sich der Dritte. Aber was, wenn der auch keinen Grund zur Freude hat?
Alle Artikel in „Meinung“ vom 30.01.2001
Kühe stehen in Europa zurzeit nicht hoch im Kurs. Nur eine von ihnen umgibt noch eine heilige Aura: das Sonderverhältnis zwischen Deutschland und Frankreich.
Dies ist die Woche der Erkenntnis. Es gibt Zeugnisse, und wieder einmal wird es knirschen in den Familien.
Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss ist zu gewärtigen, und schon wabern Gerüchte über einen bösen SPD-Sprengmeister der Koalition. Umstrittene Immobiliengeschäfte und Millionen-Verluste der Bankgesellschaft Berlin samt Töchtern werfen brisante Fragen auf, vielleicht auch nur fantasievolle.
Propheten haben es im eigenen Land schwer. Bisher.
Nach einem Jahrzehnt der Verdrängung beginnt die Politik nun endlich, das BSE-Problem bei den Hörnern zu packen: Gehirn und Rückenmark sollen ganz aus der Nahrung verschwinden, auch das unappetitliche "Separatorenfleisch" darf nicht mehr in die Wurst. Vielleicht werden sogar T-Bone-Steaks verboten.
Es kann bei einem Showdown schon mal zwei Leichen geben. So geschehen in der sächsischen Staatsregierung.
Da hat die SPD endlich wieder einen, der für ihre Linke auftreten kann. Der die altjungen Werte Gerechtigkeit und Solidarität hochhält, theoretisch fundiert.