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Am Campus der Fachhochschule in der Pappelallee wurde Richtfest gefeiert.

© Andreas Klaer

Wie es an der Fachhochschule Potsdam weitergeht: Alles im Plan

Die Fachhochschule Potsdam feiert Richtfest an der Pappelallee: Der Zeitplan für den Wegzug vom Alten Markt steht. Und am neuen Campus soll noch einiges passieren.

Potsdam - Es ist ein Schritt hin zum modernen Campus für die Fachhochschule Potsdam, der auch Auswirkungen auf die Entwicklung der Potsdamer Mitte hat: Am Donnerstag wurde in der Pappelallee Richtfest für den sogenannten Annex II gefeiert. Bauherren, Geldgeber und die späteren Nutzer bedankten sich bei den Bauarbeitern, der Polier sprach in breitem Sächsisch den Richtspruch, ließ die Richtkrone in die Höhe ziehen und ein Sektglas in Scherben gehen.

Man sei mit dem Neubau sowohl im Zeit- als auch im Kostenplan, sagte Norbert John, Geschäftsführer des Brandenburgischen Landesbetriebes für Liegenschaften und Bauen. Das verbuchten nicht nur Brandenburgs Finanzminister Christian Görke (Linke), Wissenschaftsministerin Sabine Kunst (SPD) und FH-Präsident Eckehard Binas als gute Nachricht, sondern auch Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD). Denn die rechtzeitige Fertigstellung des Neubaus ist Voraussetzung für die geplante weitere Entwicklung in der Potsdamer Mitte: Das Fachhochschulgebäude dort soll nach dem Wegzug der zwei verbliebenen Fachbereiche abgerissen werden, damit die Grundstücke dann verkauft und angelehnt an den historischen Stadtgrundriss neu bebaut werden können.

Einweihung im Februar 2017, Wegzug vom Alten Markt bis Spätsommer

Im Februar 2017 soll der viergeschossige Bau an der Pappelallee, in den das Land laut Finanzminister Christian Görke (Linke) elf Millionen Euro investiert, eingeweiht werden, hieß es beim Richtfest. Genutzt werden soll das Haus von den Fachbereichen Architektur, Städtebau, Restauration und Kulturarbeit. Wenn alles nach Plan läuft, sollen im März 2017 dann die Informationswissenschaftler den Alten Markt verlassen, im Spätsommer soll der Fachbereich Soziale Arbeit folgen. Man werde sich „mit einem zünftigen Kehraus“ von dem Standort in der Stadtmitte verabschieden, kündigte Binas an.

Eine wichtige Funktion für das Umfeld soll die Fachhochschule auch am Campus im Bornstedter Feld haben, Binas sprach von einem „Anker für die Stadtentwicklung“. Laut Finanzminister Görke hat das Land bisher schon 80 Millionen Euro in den neuen Campus investiert. Weitere Sanierungs- und Neubauprojekte sind in den kommenden Monaten und Jahren vorgesehen.

Dritter Annex mit Labors und Modellkita geplant

So sind bislang erst drei der fünf Häuser, die zur historischen Kaserne in der Pappelallee gehören, renoviert und barrierefrei. Die Sanierung der Häuser 1, 2 und 4 steht nun unmittelbar bevor, wie Binas den PNN sagte. Ein weiteres Vorhaben ist die Sanierung des Casinos. In dem Haus soll später nicht nur der gleichnamige Studentenclub wieder sein Domizil haben, sondern auch die studentische Selbstverwaltung.

Langfristig ist außerdem der Neubau eines dritten Annexes mit Lehr- und Laborräumen geplant. Dort soll zudem eine Modellkita entstehen, in der „moderne, bindungsorientierte Konzepte“ erprobt werden sollen, sagte Binas den PNN. Noch stehe nicht genau fest, wo auf dem Campus dieser Neubau gebaut werden soll. Binas geht davon aus, dass die Feinplanung in vier Jahren beginnen könnte.

Fachhochschulpräsident fordert Initiative für studentisches Wohnen

Ein weiteres langfristiges Ziel ist die Entwicklung des Standortes zum „Klima-Campus“. Dafür soll der Campus unter anderem autofrei werden, die Häuser müssten einen hohen Energiesparstandard erfüllen, es soll ein Recycling-Konzept geben und neben dem bereits gestarteten Projekt eines Campusgartens (PNN berichteten) soll vor Ort geimkert werden.

Sorgen macht sich Binas beim Thema studentisches Wohnen: Auch wenn in unmittelbarer Nähe des FH-Campus bereits Studentenwohnungen entstanden sind, sei die Lage in Potsdam insgesamt schwierig. Binas sieht da nicht nur die Stadt in der Pflicht: „Wir bräuchten eine gemeinsame Initiative für studentisches Wohnen in Potsdam“, sagte er den PNN. Die Stadt müsse unter anderem gemeinsam mit den drei Hochschulen und dem Studentenwerk an Lösungen arbeiten.

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