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Ein Biologielaborant untersucht PCR-positive Proben an einem Mikroskop.

© dpa/ Michael Matthey

Jeder dritte Patient betroffen: Studie belegt eingeschränkte Herzfunktion nach Corona-Infektion

Neue Forschungsergebnisse zeigen einen Zusammenhang zwischen einer Corona-Erkrankung und Herzmuskelentzündungen. Das Virus greife langfristig die Gefäße an.

Schwere Covid-19-Krankheitsverläufe können laut einer Studie der Medizinischen Hochschule Hannover lebensbedrohliche Folgen für das Herz haben.

Diese reichen von einer akuten Herzmuskelentzündung bis zu einer chronischen Einschränkung der Pumpfunktion des Herzens, wie die Hochschule am Donnerstag mitteilte.

Ein interdisziplinäres Forschungsteam vom Institut für Pathologie habe mit neuartigen molekularen Verfahren und einem hochauflösenden Mikroskopieverfahren gezeigt, wie die andauernde Entzündung bei Covid-19 das Herzgewebe angreift.

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Etwa jeder dritte Patient klagt den Angaben zufolge nach einer schweren Covid-19-Erkrankung über Beschwerden und Funktionseinschränkungen des Herzens. Um die Mechanismen dieser lang anhaltenden Herzmuskelschädigung aufzuklären, hätten die Forschenden um Professor Danny Jonigk, Christopher Werlein und Mark Kühnel Herzgewebe von Patientinnen und Patienten mit schweren Covid-19-Verläufen untersucht.

Sie hätten diese mit Gewebeproben nach schweren Grippeinfektionen sowie nach schweren, durch andere Viren verursachten Herzmuskelentzündungen verglichen. Die Forschenden beobachteten einen Umbau kleinster Herzkranzgefäße, weil Vorläuferzellen des Immunsystems aus dem Blut in das Herz gelotst wurden und Vorgänge auslösten, bei denen in den nur wenige Millimeter dicken Herzgefäßen kleinste Verstopfungen entstanden.

Was möglicherweise als kurzfristige Rettungsreaktion des Körpers gedacht sei, um den verminderten Blutfluss und die Unterversorgung mit Sauerstoff auszugleichen, könnte zur chronischen Schädigung des Herzens und zu Long Covid führen, vermuten die Forschenden.

„Auf jeden Fall bestätigen die neuesten Untersuchungen unsere frühere Annahme, dass Sars-CoV-2 systemisch alle Gefäße im Körper angreift und diese langfristig umbaut“, betonte Jonigk.

Die Studie entstand in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Lungenforschung, der Universitätsklinik Aachen, der Universitätsmedizin Mainz und der Georg-August-Universität Göttingen. (epd)

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