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Potsdamer Frauenfußball: Zweiter Anlauf

Vergangenes Jahr hatten die Fußballerinnen des FSV Babelsberg 74 den Aufstieg in die Regionalliga Nordost verpasst. Nun stehen sie wieder in der Relegation und hoffen, diesmal den Sprung nach oben zu packen, um dann endlich richtig im Ligabetrieb gefordert zu werden.

Von Tobias Gutsche

Die kommenden beiden Gegner ihrer eigenen Mannschaft haben Ivo Ziemann und Stephan Zenthoefer am vergangenen Sonntag genau unter die Lupe genommen. Das Trainerduo der Fußballfrauen vom FSV Babelsberg 74 ist dafür an den westlichen Rand der Oberlausitz gefahren. Dort trafen der Bischofswerdaer FV und F.F.C. Gera im ersten Relegationsspiel um den Aufstieg in die Regionalliga Nordost aufeinander. Babelsberg komplettiert diesen Dreiervergleich, der an den folgenden beiden Sonntagen seine Fortsetzung findet, wenn der FSV 74 nun zunächst Bischofswerda empfängt und eine Woche darauf in Gera antritt (Beginn: jeweils 14 Uhr).

Die Regularien sehen vor, dass das beste Team der Aufstiegsrunde dann in der nächsten Saison Regionalligaluft schnuppern darf. Sollte es noch eine Abmeldung aus der Nordost-Spielklasse geben, könnte sogar auch noch der Zweitplatzierte aufrücken. „Da bahnt sich wohl etwas an“, sagt FSV-Trainer Ivo Ziemann, „aber mit diesen Eventualitäten beschäftigen wir uns nicht. Unser Ziel ist, die Relegation zu gewinnen und so alles klarzumachen.“

Verlustpunkfrei und mit 98:10 Toren zum Landesmeistertitel

Nach den am zurückliegenden Sonntag gesammelten Eindrücken schätzt er Bischofswerda als ärgsten Widersacher bei diesem Vorhaben ein: „Die waren schon die bessere Mannschaft und haben verdient mit 2:0 gewonnen. Was uns aufgefallen ist und worauf wir unser Team einstellen werden, ist, dass beide Kontrahenten viel körperbetonter spielen als wir es aus unserer Liga kennen.“

Sprich, aus der brandenburgischen Landesliga, die der FSV Babelsberg 74 in dieser Saison dominiert hat: 20 Spiele, 16 Siege, vier Unentschieden und eine Tordifferenz von 98:10. Zwar habe sich das Gesamtniveau der märkischen Spielklasse in der jüngeren Vergangenheit schon etwas gesteigert, doch sei das noch lange nicht ausreichend, um die Frauen von der Breitscheid-Straße wirklich kontinuierlich zu fordern, befindet Ziemann, der die Elf seit einem halben Jahr mit Zenthoefer betreut. „Es macht dann einfach keinen Spaß, wenn sich die meisten Gegner nur hinten reinstellen, man 90 Minuten anrennt und schlussendlich haushoch gewinnt.“

Der Sprung hinauf in die Regionalliga wäre ausgesprochen groß

Allen Beteiligten sei bewusst, betont der Coach, dass der nun angepeilte Sprung hinauf in die Regionalliga ein ausgesprochen großer wäre. Vor drei Wochen bekam der FSV das auch noch mal vor Augen geführt. Im Landespokalfinale setzte es ein 1:5 gegen Beelitz – einen Regionalligisten, und dieser wurde nur Tabellenvorletzter der abgelaufenen Saison. Nichtsdestotrotz sagt Ziemann: „Unsere Spielerinnen sind ehrgeizig, sie wollen richtig gefordert werden. Die Regionalliga wäre daher der richtige Schritt.“ Diesen wollte Babelsberg 74 eigentlich schon vergangenes Jahr gehen. Im Juni 2015 scheiterte die Truppe aber in der Relegation am SFC Stern 1900 aus Berlin. Nun wird der zweite Anlauf genommen.

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