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Zum 14. Mal sind die BR Volleys Deutscher Meister.

© dpa/Christoph Soeder

Update

„Das ist etwas für die Geschichtsbücher“: BR Volleys gewinnen die Meisterschaft und küren sich zum Rekordmeister

Zum 14. Mal sind die BR Volleys Deutscher Meister – so oft war das noch keine Mannschaft. Manager Kaweh Niroomand zeigt sich angesichts des Erfolgs emotional.

Was haben der Meisterschaftsgewinn der BR Volleys am Sonntagnachmittag und ein Taylor-Swift-Konzert gemeinsam? Die Antwort lautet: Freundschaftsarmbänder. In einem Song hat die Popikone ihre Fans einst dazu inspiriert, Freundschaftsarmbänder zu knüpfen und diese untereinander zu tauschen. Daran nahmen Berlins Volleyballer sich ein Beispiel, als sie sich im fünften Finalspiel mit 3:0 (25:16; 25:16; 25:17) gegen den VfB Friedrichshafen durchsetzten und damit zum Rekordmeister krönten.

Vorab hatte die Familie von Co-Trainer Markus Steuerwald für jeden Spieler ein orange-schwarzes Armband geknüpft. Nach der herausfordernden Finalserie, in der die Volleys zwei Spiele gegen den VfB verloren hatten, wollte man nun auf den Teamgeist setzen. Daher trugen die Spieler vor und nach dem entscheidenden Match am Sonntag ihre neuen Glücksbringer.

Und diese erfüllten ihren Zweck: Vor 8553 Zuschauenden traten die Volleys von Anfang an dominant auf und durften am Ende die Meisterschale in die Luft stemmen, während goldenes Konfetti über ihren Köpfen schwebte.

Taylor Swift Braceletts in orange und schwarz, den Farben der BR Volleys

© BRV

Gleich zu Beginn des Spiels wurde deutlich, dass das Momentum nach den Siegen im dritten und vierten Finalspiel auf Seiten der Volleys war: Sie standen selbstbewusst auf dem Platz und schlugen befreit auf. Marek Sotola, der im Vergleich zu den ersten Spielen besser mit seinen Angriffen durchkam, brachte die Mannschaft früh in Führung. Nach einer starken Aufschlagserie des Tschechen stand es 9:3, kurz darauf konnte Mittelblocker Nehemiah Mote einen längeren Ballwechsel für Berlin entscheiden.

In Abwehr und Annahme tat sich derweil insbesondere Kapitän Ruben Schott hervor, dessen Fuß aufgrund einer Verletzung aus dem zweiten Finalspiel auch dieses Mal getaped war. Die ersten drei Satzbälle wehrte Friedrichshafen noch ab, dann besiegelte ein Aufschlagfehler den Satzgewinn der Gastgeber. 

Auch im zweiten Satz ging die Mannschaft von Chefrainer Joel Banks schnell mit 5:0 in Führung. Danach nahm VfB-Trainer Mark Lebedew die Challenge – allerdings erfolglos. Erschwerend kam für die Gäste hinzu, dass Michal Superlak, der in den vergangenen Spielen besonders geglänzt hatte, mit seinen Angriffen nun weitaus schlechter durchkam.

Doch die Häfler bestärkten einander und versuchten, mit ihren Anfeuerungsrufen gegen die lautstarke orangefarbene Kulisse zu bestehen. Für eine Vorentscheidung sorgte schließlich Timothée Carle, der die Volleys nach dieser Saison verlassen wird und in seinem letzten Spiel für Berlin noch einmal seine beeindruckende Durchschlagskraft unter Beweis stellte. Ein Blockpunkt des eingewechselten Cody Kessel brachte den zweiten Satzgewinn.

Außenangreifer Timothée Carle hat bereits bekannt gegeben, den Klub zu verlassen.

© IMAGO/Fotostand

Im letzten Satz waren die Gastgeber nicht mehr zu bremsen. Gleich nach dem ersten Punkt schallte der Siegersong „Sweet Caroline“ durch die Halle, beinahe so als hätte Berlin die Meisterschaft bereits gewonnen. Der VfB kämpfte sich zwischenzeitlich zwar noch einmal heran, für eine Führung reichte es allerdings bis zum Schluss nicht. Die Häfler machten einen erschöpften Eindruck und leisteten sich zu viele Fehler. Unter dem tosenden Applaus der ausverkauften Halle brachte der Berliner Block den Matchgewinn.

Die Spieler jubelten, tanzten und klatschten. Mit 14 Meistertiteln hatten sie endlich den Dauerrivalen vom Bodensee als Rekordmeister abgelöst – und so oft die Meisterschaft gewonnen wie noch kein Team zuvor.

Manager Kaweh Niroomand kämpfte angesichts des Erfolgs mit den Tränen. „Das ist etwas für die Geschichtsbücher“, sagte er. „Für mich ist das eine ganz besondere Meisterschaft. Das ist das Ergebnis einer 50-jährigen Aufbauarbeit im Berliner Volleyball.“

Auch Nationalspieler Tobias Krick jubelte über seinen ersten Meisterschaftsgewinn. „Es fühlt sich sehr schön, den Titel endlich mal zu gewinnen. Es kommt etwas überraschend, dass wir so klar gewinnen, aber ich bin sehr stolz auf die Teamleistung.“

Während er das sagte, tranken einige Mitspieler bereits Bier aus ihren Turnschuhen, andere badeten im goldenen Konfetti auf dem Hallenboden. „Wir werden sicher ein paar Drinks genießen und dann schauen wir mal, wie der Abend so läuft“, sagte Krick. Die Freundschaftsarmbänder durften bei der Feier jedenfalls nicht fehlen.

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