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Einschulung in der "Grundschule am Telegrafenberg" in Potsdam.

© Andreas Klaer

Schulstart in Potsdam: 200 Erstklässler mehr als im Vorjahr

Für rund 26.000 Schüler in Potsdam beginnt der Unterricht. Es gibt ein neues Gymnasium in der Stadt. Corona ist zwar kaum noch Thema - dafür die Energiekrise.

Potsdam - Für rund 26.000 Schülerinnen und Schüler in Potsdam beginnt am Montag (22.8.) die Schule nach den Sommerferien wieder: Rund 2350 von ihnen haben am Wochenende Einschulung gefeiert, das sind rund 200 Erstklässler:innen mehr als 2021. Wie die Stadt ankündigte, wird das Ordnungsamt zusammen mit der Polizei zur Unfallprävention in den ersten Wochen in ganz Potsdam verstärkt Kontrollen vor Schulen durchführen und Präsenz zeigen. „In den ersten Tagen wird der Fokus auf den Grundschulen liegen“, hieß es.

Eine Schule mehr für Potsdam

Mit dem Schulbeginn hat Potsdam auch eine Schule mehr: Das neue Gymnasium Bornstedt geht mit 84 Schülerinnen und Schülern und neun Lehrkräften an den Start – am Interimsstandort in der Ulanenkaserne im Voltaireweg, also der Adresse des Oberstufenzentrums I. Zum Schuljahr 2027/28 ist der Umzug in einen Neubau an der Pappelallee geplant. Die Schule wird erstes Gymnasium in Potsdams Norden.

Um den Standort Pappelallee hatten Verwaltung und Stadtpolitik im vergangenen Jahr erbittert gerungen, die Rathauskooperation von SPD, Grüne und Linke stand zwischenzeitlich vor einer Zerreißprobe (PNN berichteten). Ursprünglich war die 2019 gestartete Gesamtschule am Schloss für den Neubau in der Pappelallee vorgesehen. Sie soll stattdessen 2027 nach Krampnitz ziehen. Linke und Grüne hatten ein Gymnasium an der Pappelallee erst abgelehnt. 

Die Nachfrage nach Gymnasialplätzen ist seit Jahren hoch

Bei Potsdamer Eltern ist die Nachfrage nach Gymnasialplätzen aber seit Jahren hoch. Das hat sich nach Stadtangaben auch in diesem Jahr wieder bestätigt. Um die Nachfrage nach Gymnasialplätzen bedienen zu können, hat das Einstein-Gymnasium in der Innenstadt eine weitere 7. Klasse eröffnet, wie eine Stadtsprecherin auf PNN-Anfrage erklärte. Für das neue Gymnasium Bornstedt habe es 129 Bewerbungen gegeben, so das Rathaus – 84 Schüler:innen wurden aufgenommen.

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„Die meisten Schüler kommen aus dem Potsdamer Norden, aber sämtliche Stadtteile sind bei Schülerinnen und Schülern vertreten“, wird die kommissarische Schulleiterin Dörte Schubert in einer Mitteilung aus dem Rathaus zitiert. Mit dem neuen Gymnasium im Norden solle „eine faire regionale Verteilung der Schulplätze umgesetzt werden“, erklärte die Stadt. Zur heutigen Eröffnungsfeier wird Potsdams Bildungsbeigeordnete Noosha Aubel (parteilos) erwartet.

Potsdam hat 40 Grundschulen, elf in freier Trägerschaft

Die Potsdamer Schüler:innen der Primarstufe lernen an insgesamt 40 Grundschulen – davon elf in freier Trägerschaft. Zudem gibt es 26 weiterführende Schulen, davon acht in freier Trägerschaft. Rund 4200 Schüler:innen pendeln nach Rathausangaben für den Unterricht aus anderen Landkreisen oder Berlin nach Potsdam – Grundlage für die Zahl ist die Statistik des vergangenen Schuljahres, genaue Zahlen vom jetzt gestarteten werden erst im Lauf des Schuljahres erwartet. 

Rund 5330 Kinder und Jugendliche besuchen eine der 19 freien Schulen in Potsdam – das ist fast jeder fünfte Schüler. Die Stadt rechnet weiter mit steigenden Schülerzahlen. Neben den erwähnten geplanten Schulneubauprojekten an der Pappelallee und in Krampnitz wird momentan die Grundschule am Filmpark in Babelsberg neu errichtet. Sie soll zum kommenden Schuljahr eröffnen. 

„So viel Normalität wie möglich“

Im Jahr darauf, 2024/25, soll die neue Grundschule in Krampnitz eröffnen, sie befindet sich ebenfalls im Bau. An vielen Schulstandorten laufen zudem Bauarbeiten oder stehen bevor, etwa an der Comenius-Schule, der Rosa-Luxemburg- Schule, der Steuben-Gesamtschule, der Käthe-Kollwitz-Oberschule, der Waldstadt-Grundschule sowie der Grundschule am Humboldtring/ Lenné- Gesamtschule.

Nach zwei Jahren von Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie soll das Schuljahr „mit so viel Normalität wie möglich“ beginnen, hatte Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) erklärt. Es gibt Unterricht im Regelbetrieb und keine Maskenpflicht. In der ersten Schulwoche gilt aber eine Testpflicht für Schüler und Schulmitarbeiter, die weder geimpft noch von Covid genesen sind.

Die Herausforderungen der Energiekrise

Für neue Herausforderungen sorgt die Energiekrise, verursacht durch stockende Gaslieferungen aus Russland im Zuge des Ukrainekrieges. Wie berichtet lässt Potsdam zum Energiesparen in Vorbereitung auf eine mögliche Gasmangellage das Kiezbad am Stern bis auf weiteres geschlossen. Das Schulschwimmen wird ab 5. September ins blu am Brauhausberg verlegt. Die Belegungspläne dafür seien fertig, hieß es. Die Beförderung der Schüler:innen werde noch mit den Verkehrsbetrieb geklärt. 

Die städtische AfD kritisierte die Schließung des Kiezbads in einer Pressemitteilung. Als mögliche weitere Energiesparmaßnahme steht die Senkung der Raumtemperatur in Sporthallen zur Debatte. Im Rathaus will man sich in dieser Woche, wenn alle Beigeordneten aus dem Urlaub zurück sind, zu weiteren Schritten verständigen und im Hauptausschuss am 31. August darüber informieren, hatte Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) erklärt.

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