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Potsdam-Mittelmark: Zum Neujahrsempfang ins Schloss Bellevue

Fercherin wird für Engagement beim Aufbau des Kossätenhauses geehrt / 2010 zwei Ausstellungen geplant

Schwielowsee - Die Anreise begann schon gestern Mittag, eine Hotelübernachtung in Berlin ist inklusive: Am heutigen Dienstagvormittag ist Helga Martins, die Vorsitzende des Fördervereins „Havelländische Malerkolonie“, zu Gast beim Neujahrsempfang von Bundespräsident Horst Köhler.

Mit der Einladung nach Berlin wird die Fercherin für ihr Engagement beim Umbau des Kossätenhauses zum Museum für die Malerkolonie geehrt. Sie ist nach Angaben der Brandenburgischen Staatskanzlei eine von insgesamt sechs verdienten Brandenburgern, die sich auf den traditionellen Empfang im Schloss Bellevue freuen können. Ebenfalls geehrt werden unter anderem der Leiter des Opfervereins „Weißer Ring“ im Landkreis Dahme-Spreewald, Reinhard Gürtler, und Jean-Marc Banhoho aus Belzig, der Fußballprojekte zur Integration von Asylbewerbern ins Leben rief.

„Ich bin aufgeregt“, gestand Helga Martins gestern im Gespräch mit den PNN. Als sie 2002 zur Mitgründerin des Fördervereins wurde, habe sie gerade kurz vor ihrer Pensionierung gestanden, erinnerte sich die gelernte Finanzökonomin, die zu der Zeit noch als Sachbearbeiterin in einem Ministerium tätig war. „Damals konnte ich ein Bild nicht von einem Druck unterscheiden“, scherzt die 65-Jährige. Das hat sich mittlerweile geändert. Heute ist Helga Martins die ehrenamtliche Leiterin des Museums im Fercher Kossätenhaus, dessen Name auf eine alte Bezeichnung für besser gestellte Bauern zurückgeht. Auch Führungen durch die Ausstellung mit etwa 25 Bildern von havelländischen Malern des beginnenden 20. Jahrhunderts, wie Karl Hagemeister, Theodor Schinkel oder Carl Kayer-Eichberg, macht Helga Martins – gemeinsam mit 12 bis 14 weiteren Ehrenamtlern, bei denen sie sich ausdrücklich für die Mitarbeit bedankt. „Ohne diese vielen Mitstreiter und die Unterstützung der Gemeinde Schwielowsee wäre das alles gar nicht möglich“, sagt sie.

Auch die Beschilderung von Ferch als „Malerdorf“ und Hinweistafeln an den Wohnhäusern der Maler gehen auf das Engagement des Fördervereins zurück. Obwohl es die Idee für ein Museum zur Malerkolonie schon länger gab und die Gemeinde im Jahr 2002 das frei gewordene Kossätenhaus als Museumsdomizil kaufte, verzögerte sich die Eröffnung des Museums jedoch bis zum Sommer 2008. Grund war der Brand im Herbst 2003, erinnert sich Helga Martins.

Zwei große Projekte stehen in diesem Jahr auf dem Programm: Ab dem 1. Mai werde es eine Sonderausstellung zu Karl Hagemeister und seinem Schüler Siegward Sprotte geben. Zum zweiten Geburtstag des Museums am 24. Juli schließlich eröffnet eine Ausstellung zu „Frauen in der Malerei um 1900“.

Helga Martins Lieblingswerk stammt allerdings von einem Mann: Eine Ansicht des Schwielowsees von Hans-Otto Gehrcke, verrät sie. Den Maler habe sie noch persönlich kennengelernt. Jana Haase

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