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Groß angelegte Suche nach einer Löwin in Kleinmachnow, die am Ende wohl keine war.

© MANFRED THOMAS TSP

„100 Prozent Wildschwein-DNA“ : Eindeutiger Laborbefund nach Löwenjagd in Kleinmachnow

Hunderte Polizisten, Jäger, und ein speziell gepanzertes Fahrzeug des SEK waren zwei Tage lang im Einsatz. Sie suchten nach einer Löwin – die am Ende wohl keine war.

Im Rätsel um die Löwensuche in Kleinmachnow bei Berlin gibt es neue Erkenntnisse. Das beauftragte Labor hat die Kotanalyse ausgewertet. „Der untersuchte Kot weist 100 Prozent Wildschwein-DNA auf“, sagte Martina Bellack, Sprecherin der Gemeinde Kleinmachnow am Dienstagmorgen dieser Zeitung. Eine Haaranalyse steht aber noch aus.

Erste Untersuchungsergebnisse hatten bereits am Montag ergeben, dass die Probe nicht von einem Fleischfresser stammt. Die Probe wies einen hohen Pflanzenanteil auf. Im Gegensatz zu Löwen sind Wildschweine Allesfresser.

Über zwei Tage lang hatten Hunderte Polizisten, Mitarbeitende des Ordnungsamtes und der Freiwilligen Feuerwehr – unterstützt von Jägern – in den Wäldern in Kleinmachnow und im Süden Berlins nach einer Löwin gesucht. Auch ein speziell gepanzertes Fahrzeug des Spezialeinsatzkommandos (SEK) der Polizei kam zum Einsatz.

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Wildschwein für Löwen gehalten

Ausgelöst hatte den Großeinsatz ein Video. Ein 19-Jähriger hatte am Mittwochabend eine Horde Wildschweine gefilmt. Eines davon wurde nach einer ersten Einschätzung für eine Raubkatze gehalten. Die Menschen in Kleinmachnow und Südberlin wurden gewarnt, in ihren Häusern zu bleiben und Tiere nicht im Freien zu lassen.

Erst am Freitagmittag gab es Entwarnung: von der Gemeinde beauftragte Spezialisten hatten das Video ausgewertet. Ihr Ergebnis: in dem Video ist keine Löwin, sondern ein Wildschwein zu sehen. Kot und Haar hatte ein Jäger an dem Ort eingesammelt, wo das Video die angebliche Löwin zeigte. Die Proben werden im Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung ausgewertet.

Bereits festgestellt wurde, dass das einzelne aufgefundene Haar keine Eigenschaften aufweist, die man von Katzenhaaren kennt. Das hatte Gemeinde-Sprecherin Bellack am Montag mitgeteilt. Das Haar habe sich nicht verformen lassen, sondern habe immer wieder seine gebogene Form angenommen.

Dabei bezog sie sich auf einen Bericht des Leibniz-Instituts. Laut des Berichts sind Löwenhaare sehr dünn, leicht verformbar und in der Nähe ihrer Wurzel eher weiß. Das gefundene Haar war an seinem Anfang – an der Hautseite – dagegen fast schwarz.

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