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Jahrespressekonferenz der Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße mit der Präsentation der neusten Bildungsformate und einem Ausblick auf die Themenschwerpunkte und Sonderausstellungen im Jahr 2024.

© Andreas Klaer

Update

Stiftungsmittel entwendet?: Strafanzeige an Potsdamer Gedenkstätte Lindenstraße

Der Stiftungsrat der Gedenkstätte hat gegen eine dort angestellte Person Strafanzeige erstattet. Laut der Stadt geht es um entwendete Stiftungsmittel.

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An der Gedenkstätte Lindenstraße sind Stiftungsmittel mutmaßlich von einer dort angestellten Person entwendet worden. Das teilte die Stadtverwaltung am Freitag mit. Die Stadt spricht von einem „dringenden Verdacht“. Gegen die betroffene Person, die nicht mehr an der Gedenkstätte arbeitet, sei in der vorvergangenen Woche Strafanzeige gestellt worden. Zudem sei eine externe Kanzlei mit der Aufarbeitung der Ereignisse beauftragt worden. Die Ermittlungen der Polizei dauerten an.

Zur Frage, ob der Weggang der verdächtigten Person aus dem Haus eine Konsequenz der Vorfälle ist oder bereits vorher erfolgte, wollte sich Stadtsprecherin Juliane Güldner auf Nachfrage der Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN) nicht äußern.

Auch zur Höhe des entstandenen Schadens oder zumindest einer ungefähren Größenordnung könne man keine Angabe machen, bekräftigte die Stadtsprecherin auf PNN-Nachfrage: „Aktuell wird der Schaden mithilfe einer Rechtsanwaltskanzlei ermittelt. Die Höhe steht noch nicht fest.“ Es geht um die Verwendung von Stiftungsmitteln.

Das Gebäude wurde gesichert

Die Vorsitzende des Stiftungsrates der Gedenkstätte, Birgit-Katharine Seemann, die im Rathaus den Bereich Kultur und Museum leitet, hatte die Stadtverordneten im Kulturausschuss am Donnerstagabend im nicht-öffentlichen Teil über das Geschehen informiert. Auch dort waren viele Fragen offen geblieben, wie es von Teilnehmenden hieß.

Der Stiftungsrat habe in den vergangenen beiden Wochen „zahlreiche Sofortmaßnahmen ergriffen, um weiteren Schaden abzuwenden“, erklärte die Stadt. Neben der „umgehenden Einleitung zur Aufklärung“ seien auch Maßnahmen zur Sicherung der Gedenkstätte selbst ergriffen worden, konkretisierte die Sprecherin auf PNN-Nachfrage: „Das Gebäude wurde vor dem Zutritt Unbefugter gesichert und es wurde Sorge dafür getragen, dass kein unbefugter Zugriff auf Mittel der Stiftung erfolgen kann.“

Weder die Öffnungszeiten der Gedenkstätte noch deren Veranstaltungsbetrieb seien von den Vorgängen betroffen, hieß es weiter.

Die Gedenkstätte Lindenstraße 54 widmet sich der Geschichte politischer Verfolgung und Gewalt im Nationalsozialismus, der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der DDR. Sie ist eine Stiftung bürgerlichen Rechts und wird durch die Landeshauptstadt und das Kulturministerium gefördert. Von der Stadt fließen in diesem Jahr laut Haushaltsplanung 462.200 Euro an die Gedenkstätte.

Die PNN haben Polizei und Staatsanwaltschaft um Stellungnahmen gebeten. Der Text wird aktualisiert.

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