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Der PNN-Newsletter - heute von Jana Haase.

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Potsdam HEUTE, Dienstag, 16. Februar 2021: Weltkulturerbe oder Freizeitflächen? Kontroverse um mehr Wachpersonal in den Parks

Die wichtigsten Termine, die interessantesten Themen und News. Alles, worüber Potsdam am Dienstag spricht, im PNN-Newsletter "Potsdam HEUTE".

Guten Morgen,

Sanssouci, Babelsberg und der Neue Garten - Weltkulturerbe oder Freizeitflächen? Geht nicht beides zusammen? Und wenn ja: wie? Die Ankündigung der Schlösserstiftung, künftig deutlich härter bei der Durchsetzung der Parkordnung durchzugreifen, hat viele unter Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, zum Nachdenken angeregt. In etlichen Zuschriften an uns gab es Zustimmung für die Stiftung. "Von jedem, der dort Schlitten fährt oder Müll liegen lässt, sollte ein saftiges Bußgeld erhoben werden, mit diesem man dann alles wieder herrichten kann", schlug ein Newsletter-Leser vor: "Ich finde es eine Schande, dass Menschen die Natur so zerstören." Eine Leserin bezeichnete den härteren Kurs als "längst überfällig": "Es dreht einem den Magen um, wie rücksichtslos und ohne jeglichen Respekt sich Menschen in den Parks benehmen", schreibt sie. Auch das Thema Parkeintritt sollte dringend noch einmal aufgegriffen werden, "so dass die Mehrkosten dann auch hiervon finanziert werden können", schlägt sie vor. Ein anderer Leser verweist darauf, dass die Schlösserstiftung lange genug und ohne Erfolg einen lockeren Umgang versucht habe: "Es ist nun an der Zeit, Maßnahmen einzuführen, wie sie weltweit bei Parks dieser historischen Qualität üblich sind", schreibt er: "Ich bin nicht mehr dazu bereit, hinzunehmen, dass meine Steuern für die Beseitigung der Hinterlassenschaften von Vandalen und Partyvolk ausgegeben werden." Eine andere Leserin berichtete von einem sommerlichen Besuch in Sanssouci, bei dem sie von Spaziergängern, die über den Rasen abkürzten, und einem Radfahrer, der sein Gefährt an eine Skulptur angelehnt hatte, böse Worte zu hören bekam, als diese höflich auf ihr Fehlverhalten hingewiesen wurden. "Also mir blieb die Sprache weg, ich war wie vom Donner gerührt. Auch alte Leute interessiert nicht im geringsten die Bedeutung der Parks", schreibt die Leserin. Um sich den Anblick zu ersparen, sei sie mittlerweile nur noch selten dort. Ihre Empfehlung: ein stattlicher Eintrittspreis. "Wenn es ans Geld geht, denken sie eventuell auch mal darüber nach, was ein Weltkulturerbe für Potsdam bedeutet."

"Schaufenster für Spaziergänger" statt lebendige Parks

Aber es gab auch kritische Stimmen zum neuen Stiftungskurs: "Die Stiftung verhält sich, ob Potsdam, Babelsberg und Umland ihnen ihr Privatbesitz sei", schrieb uns ein Leser. Die Parks müssten für die Bewohner von Potsdam und Babelsberg da sein - auch zum Sonnenbaden, Spielen und Baden. "Der Respekt für diese Landschaften sollten aber vorhanden sein", räumt er ein: "Seinen eigenen Müll mit nach Hause nehmen und kein Vandalismus sollten normal sein." Eine Babelsbergerin beklagt die fehlende alternative Freizeitflächen für Anwohner. Die Schlösserstiftung mache "aus lebendigen Parks Schaufenster für Spaziergänger", meint sie: "Wir Anwohner kommen in den Plänen nicht mehr vor, höchstens als Störfaktoren." Sie räumt aber auch ein, dass für Vandalen Strafen das Richtige seien. Jeder anständige Mensch ärgere sich über sie. "Aber deshalb alle in Sippenhaft zu nehmen, die hier wohnen und leben?!"  Ähnlich sieht das eine andere Leserin: Parks seien nicht nur zum Anschauen da, schreibt sie. "Natürlich muss man nicht grillen oder seinen Dreck hinterlassen. Jeder vernünftige Mensch wird auch verstehen, dass man das nicht macht. Aber wie immer sind die zehn Prozent Uneinsichtigen das Problem."

Feuerwehr kritisiert Schaulustige nach Eisrettung im Heiligen See

Apropos Uneinsichtigkeit: Eisflächen betreten, deren Tragfähigkeit keiner richtig einschätzen kann - das war in den letzten Tagen in Potsdam trotz Warnung der Feuerwehr vielerorts zu beobachten. Mit einer guten Woche Dauerfrost im Rücken wähnten sich viele wohl sicher. Wie trügerisch dieser Eindruck sein kann, zeigte sich am Montag auf dem Heiligen See: Dort ist ein Mann ins Eis eingebrochen. Die Feuerwehr, die einen solchen Notfall erst in der vergangenen Woche geübt hatte, konnte den Mann glücklicherweise aus dem eiskalten Wasser ziehen. Er kam mit einer Unterkühlung ins Krankenhaus. Bei Twitter erlaubten sich die Kameraden nach ihrem Einsatz eine bissige Anmerkung: "Übrigens: Auf dem Eis stehen und zuschauen, wie ein anderer aus demselben Gewässer gezogen wird, finden wir nicht wirklich lustig." Und warnten erneut vor dem Betreten von Eisflächen: "Lebensgefahr!" Das ist angesichts der Wetteraussichten nur zu unterstreichen.

Auch im heutigen Newsletter: 

  • Potsdamer Spuckteststrategie bald bundesweit Vorbild?
  • Wie es ab 22. Februar an den Schulen weitergeht
  • Erneuter Protest gegen Abholzung des Nuthewäldchens
  • Person des Tages: Schauspielerin Franziska Melzer
  • Die schönsten Winterfotos unserer Leserinnen und Leser
  • ...und jede Menge mehr

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