Mittwoch, 30. Januar 2019: Das ist heute in Potsdam wichtig

Potsdam - Wir feiern Bergfest, die Woche geht in die zweite Hälfte. Juchhu... läuft. Apropos:

Zombie-Walk

Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten des Ernst-von-Bergmann-Klinikums zu einem Protestzug aufgerufen. Nach Gewerkschaftsangaben arbeiten die Pflegekräfte im Klinikum "weit über das Limit" hinaus. Im vergangen Jahr hätten "allein 2221 Mitarbeiter des Klinikums im Potsdam" eine Gefährdungsanzeige wegen Überlastung verfasst.

Dennoch sollen heute die Beschäftigten ab 14.30 Uhr vom Klinikum zum Richtung Rathaus ziehen - gerne in Zombie-Verkleidung. Warum Zombie? Im Jahr 2017 hatten Mitarbeiter des Klinikums ihre Arbeitsbedingungen zu Grabe getragen. Doch die Arbeitsbedingungen sollen sich nicht geändert haben, die "Zombiemühle dreht sich immer weiter", so heißt es im Aufruf.

Das Klinikum widerspricht den Gewerkschaftsangaben.

Noch ein Hinweis für die "Zombies": Zwischen 12 und 19 Uhr kann man heute im Klinikum Blut spenden. Für den Zeitvertreib steht jetzt "ganz neu [...] ein iPad zur Verfügung". Ganz dringend werden die Blutgruppen A- und 0- gesucht, heißt es seitens des Deutschen Roten Kreuzes.

Volles Programm im Rathaus

Zur etwa gleichen Zeit wie die "Zombies" werden auch die Stadtverordneten im Stadthaus eintreffen. Ein langer Tag steht an. Ganze 150 Tagesordnungspunkte umfasst die Agenda der heutigen Stadtverordnetenversammlung. Kurz zusammengefasst: Die Stadtverordneten beschäftigen sich heute unter anderem mit der Huta im Klinikum (hat nichts mit den Zombies zu tun), den Plastiken vom Staudenhof, einem Windschutz für den Johan Bouman-Platz, dem Bordstein am Brandenburger Tor, einem möglichen Friedwald im Wildpark und der Badestelle "Havelwelle"... kurz Luft holen... mit der Bundeswehr-Werbung auf der Straßenbahn, einem neuen Radweg vom Kiewitt bis zur Speicherstadt. Dann spielt der Erhalt - oder was auch immer nach dem begonnenen Abriss übrig ist - der Kleingartensparte Angergrund eine Rolle. Übrigens: Nach vorläufigen Erkenntnissen der Stadt Potsdam "sind die dortigen Bauarbeiten derzeit als rechtskonform zu bewerten".

In der Stadtverordnetenversammlung geht es auch noch um die Erweiterung des Pools für Straßennamen. Vorgeschlagen ist der Name Anne Flügge, die vor und nach dem Zweiten Weltkrieg in der SPD war und sich aktiv gegen Hitler einbrachte. Natürlich spielt auch die Umgestaltung der Friedrich-Ebert-Straße zum Boulevard eine Rolle

Und dann wird heute noch die Wahl von Mike Schubert zum Oberbürgermeister offiziell für gültig erklärt. Zwei Einsprüche hatte es nämlich gegeben - beide wurden zurückgewiesen. Einmal war de Einspruch unzulässig, da der Antragsteller nicht wahlberechtigt war. Der zweite Einspruch war zulässig, wurde aber als unbegründet zurückgewiesen.

Wer es übrigens heute um 15 Uhr nicht ins Rathaus schafft, die Stadtverordnetenversammlung aber gerne erleben möchte, der kann dies auch tun - live und in Farbe: Die Versammlung wird im Internet übertragen.

Ein Kunstwerk in der Bibliothek

In der Stadt- und Landesbibliothek ist für rund fünf Wochen ein außergewöhnliches Kunstwerk zu bestaunen: Der Breslauer Psalter. Das Buch hat bereits knappe 750 Jahre auf dem Buckel und beeindruckt doch immer noch durch die farbenfrohen Illustrationen.

Heute um 18 Uhr wird Prof. Dr. Romuald Kaczmarek von der Universität Breslau das Werk im Veranstaltungssaal der Bibliothek vorstellen. Der Eintritt ist frei.

Besuch auf der Baustelle

Wie jeden Mittwoch bietet sich auch heute wieder die

Möglichkeit, die Baustelle zum Wiederaufbaus des Turms der Garnisonkirche an der Breite Straße zu besichtigen. Um 14 Uhr wird eine kostenfreie Baustellenführung angeboten. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Treffpunkt ist an der Nagelkreuzkapelle.

Checker Tobi im Thalia

Heute um 15.30 Uhr zeigt das Thalia in Babelsberg vorab den

Film "Checker Tobi & das Geheimnis unseres Planeten". Die Kamera hat Checker Tobi bei einer großen Abenteuerreise begleitet, bei der es um nichts weniger ging als den wichtigsten Rohstoff unserer Erde: Wasser.

Achtung, KIKA-Fans: Checker Tobi ist heute bereits etwas früher im Kino und gibt ab 14.45 Uhr Autogramme. Übrigens: Ab morgen läuft der Film dann regulär in den Kinos.

Aufstehen gegen Antisemitismus

Am 30. Januar 1933, heute vor genau 86 Jahren, wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt. Das Datum markiert den Beginn aller Grausamkeiten, die im Nationalsozialismus verübt wurden. Aber auch nach so langer Zeit ist der Antisemitismus nicht aus den Köpfen verschwunden. Diverse Vorfälle stimmen nachdenklich. Heute Abend um 19 Uhr werden Shimon Stein, ehemaliger israelischer Botschafter in Deutschland, und die Landtagsabgeordnete Klara Geywitz (SPD) über die Gründe des wiedererstarkten Antisemitismus' diskutieren.

Filmvorführung gegen Rechts

Zur Erinnerung an die Machtergreifung Hitlers wird heute um 20 Uhr in 130 Kinos deutschlandweit, darunter im Babelsberger Thalia-Kino in der Rudolf-Breitscheid-Straße 50, der mehrfach ausgezeichnete Film „Das letzte Mahl“ von Regisseur Florian Frerichs gezeigt. Der Film spielt am Abend von Hitlers Machtergreifung im Esszimmer einer jüdischen Familie. Mit der Ausstrahlung des Films sollen Parallelen zur heutigen Zeit gezogen werden, in der nach 75 Jahren Frieden und Demokratie nun wieder eine rechte Partei im Bundestag sitzt, die vom Verfassungsschutz überprüft wird. Zu Beginn des Nationalsozialismus habe sich kaum jemand vorstellen können, „welche monströsen Konsequenzen die Machtübernahme Hitlers haben würde“, sagte Regisseur Florian Frerich.

Verdi-Oper im Kino

Im UCI dreht sich heute Abend um 19.30 Uhr alles um Violetta Valéry. Für Nichteingeweihte: Im Kino in den Bahnhofspassagen wird heute "La Traviata" in der Inszenierung des Royal Opera House gezeigt.

Die Verdi-Oper über eine Kurtisane, die große Liebe... ach sehen Sie doch selbst. Schluchz!

Zum Schluss das Wetter

Vermutlich liegen wir nicht ganz falsch, wenn wir für heute auf das Wetter von gestern verweisen - nach einer kalten Nacht steigen die Temperaturen knapp über den Gefrierpunkt. Mit viel Niederschlag ist nicht zu rechen.