zum Hauptinhalt
Dreharbeiten zu "Babylon Berlin" auf dem Berliner Alexanderplatz im Sommer 2016.

© Thilo Rückeis

Medienboard Berlin-Brandenburg Bilanz 2016: Im Serienrausch

Das Medienboard Berlin-Brandenburg förderte im vergangenen Jahr mehr als 100 Filme und Serien mit mehr als 22 Millionen Euro. Die Region ist mit etwa 5000 Drehtagen Deutschlands größter Film- und Serienstandort.

Potsdam - Der Dreh für den Agententhriller „Bridge of Spies“ auf der Glienicker Brücke in den eiskalten Herbsttagen 2014 hat bleibenden Eindruck hinterlassen. Nicht nur wegen der unwirtlichen Witterung, sondern auch aufgrund des Oscars für den von Studio Babelsberg koproduzierten Thriller – es war der 14. Goldjunge für einen Film, der vom Medienboard Berlin-Brandenburg finanziell unterstützt wurde.

Die Filmfördereinrichtung der beiden Bundesländer legte pünktlich vor der 67. Berlinale, die in der kommenden Woche startet, eine erste Bilanz des vergangenen Jahres vor. Mit geschätzt rund 5000 Drehtagen sei die Region Berlin und Brandenburg „Deutschlands Film- und Serienstandort Nummer eins“, hieß es. 104 Produktionen hat die Filmförderung im Jahr 2016 mit insgesamt 22,7 Millionen Euro unterstützt, davon erhielten internationale Koproduktionen etwas über sechs Millionen Euro.

1,5 Millionen Euro für  „Babylon Berlin"

Immer stärker in den Fokus geraten hochwertige Serienproduktionen. So wurde in der neuen Außenkulisse der Babelsberger Studios, der Neuen Berliner Straße, unter anderem die Highend-Dramaserie „Babylon Berlin“ gedreht. Für die von Regisseur Tom Tykwer verantwortete und vom Babelsberger X-Filme-Chef Stefan Arndt mitproduzierte Serie gab das Medienboard 1,5 Millionen Euro. Insgesamt kostet die 20er-Jahre-Krimireihe mit 16 Folgen rund 40 Millionen Euro. Erstmals lässt der Internetriese Amazon eine deutschsprachige Serie für seinen Streaming Dienst „Amazon Prime“ produzieren. „You are wanted“ von und mit Matthias Schweighöfer wurde im vergangenen Jahr ebenfalls in der Region gedreht.

Filmförder-Chefin Kirsten Niehuus verteidigte dabei den sogenannten Regionalisierungseffekt als Nachweis für die Effektivität der alljährlichen Filmfördermillionen: „Für einen Förder-Euro wurden über fünf Euro in Berlin-Brandenburg ausgegeben“, so die Medienboard-Geschäftsführerin. Über die Filmförderung soll es zu einem Vielfachen an Investitionen kommen, von denen heimische Dienstleister, Handwerksfirmen sowie ansässige Unternehmen und Freiberufler aus der Filmbranche profitieren – dieser sogenannte Regionalisierungseffekt liegt laut Medienboard bei 566 Prozent.

Fünf Filme bei diesjähriger Berlinale

Niehuus konnte darüber hinaus auch einen Berlinale-Rekord verkünden: Gleich fünf geförderte Filme stehen in diesem Jahr im Wettbewerb des Filmfests. Insgesamt haben es 21 Produktionen in die Berlinale-Programme geschafft, darunter Werke von Filmuniversitäts-Absolventen wie Jakob Lass, der mit „Tiger Girl“ die Panorama-Sektion eröffnet. Auch nach der Berlinale bleibt es für Kinofans in Berlin und Brandenburg spannend. In der Nacht zum 27. Februar kann unter Umständen Oscar Nummer 15 in Deutschlands Filmstandort Nummer eins wandern. Die vielfach hochgelobte und Medienboard-geförderte Tragikomödie „Toni Erdmann“ von Regisseurin Maren Ade hat die Chance auf den Auslands-Oscar. Zudem spielte beim dänischen Film-Kandidaten „Unter dem Sand“ der Potsdamer Jungschauspieler Levin Henning („Das weisse Band“) mit. 

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false