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Landeshauptstadt: Zwei Wochen mit Delfinen

Der zweijährige Matteo ist schwerbehindert: Seine Eltern sammeln Spenden für eine Spezialtherapie

Als Matteo zur Welt kam, war er so winzig, dass man ihn mit einer Hand zudecken konnte und dann nur noch den Kopf und Füße sah. Gerade mal 1360 Gramm brachte er bei 36 Zentimetern Körpergröße auf die Waage, erinnert sich seine Mutter Kerstin Joedecke. Per Kaiserschnitt und nach einer komplizierten Schwangerschaft wurde Matteo am 27. Juli 2011 geboren – in der 28. Schwangerschaftswoche, drei Monate vor dem Geburtstermin. Die ersten zehn Wochen verbrachte er auf der Frühchen-Intensivstation. „Wir Eltern hofften natürlich mit all unserer Kraft auf eine gesunde Entwicklung“, erzählt Kerstin Joedecke: „Leider wurde dieser Wunsch nicht Wirklichkeit.“

Die Liste der Diagnosen, die der Junge seitdem gestellt bekam, ist lang: zentrale Koordinations- und Bewegungsstörungen, eine Epilepsie mit täglich mehreren Anfällen, teilweise regelrechte Serien mit bis zu 20 Anfällen pro Stunde, eine schwere Sehbeeinträchtigung, eine Arm- und Hand-Greifstörung, körperliche und geistige Funktionseinschränkungen, instabile Knickplattfüßchen und eine Schluckstörung haben die Ärzte unter anderem festgestellt.

Für die Eltern und seine vierjährige Schwester bedeutet das: Matteo kann mit gut zwei Jahren nahezu nichts von dem, was seine Altersgenossen können. „Er kann weder krabbeln, sitzen, stehen oder laufen“, berichtet seine Mutter. Auch sprechen kann Matteo nicht. Die Sehstörung macht es ihm unmöglich, auch nur den Blickkontakt zu halten. „Für mich ist es sehr hart gewesen, dass er mir nie in die Augen gesehen hat“, sagt Kerstin Joedecke. Das von den Ärzten entwickelte umfangreiche Therapieprogramm hatte bisher nicht den gewünschten Erfolg.

Die 38-Jährige hofft jetzt gemeinsam mit ihrem Mann auf eine Spezialtherapie mit Delfinen. Die Familie wendet sich an die PNN-Leser mit der Bitte um finanzielle Unterstützung. Denn Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine solche Therapie nicht. Zwischen 10 000 und 12 000 Euro koste eine solche Behandlung, sagt Kerstin Joedecke. Aus eigener Kraft könne die Familie das nicht stemmen, erklärt die Bankkauffrau, die wegen der Beeinträchtigungen ihres Kindes erst ein Jahr später als geplant wieder arbeiten ging. Vor wenigen Wochen verlor nun auch noch ihr Mann den Job.

Was eine Delfintheraphie bei Kindern wie Matteo bewirken kann, wissen die Joedeckes aus den Erfahrungen anderer Eltern: „Bei allen, die wir kennengelernt haben, gab es schon nach der ersten Therapieeinheit Fortschritte.“ Durch den Umgang mit den Tieren schafften es die Kleinen zum Beispiel, mithilfe von Bildkarten zu kommunizieren. „Das würde für Matteo und uns ein Stück mehr Selbstständigkeit bedeuten“, sagt Kerstin Joedecke. Auch die behandelnden Ärzte rieten zu der Therapie.

Angeboten wird sie nur im Ausland. Zertifizierte Zentren gebe es etwa auf Curaçao, in Israel oder Florida. Bei einer zweiwöchigen Behandlung würde Matteo pro Tag eine Stunde mit den Delfinen in Kontakt sein und außerdem ein Training für den Alltag bekommen – den Löffel selbst halten, sich an- und ausziehen, in die Dusche steigen. Eine solche Therapie wollen die Joedeckes ihrem Sohn 2014 ermöglichen. Unterstützung suchen sie derzeit im Freundeskreis, aber auch über Stiftungen – und jetzt mit dem Aufruf in den PNN. „Jeder kleine Beitrag hilft uns“, sagt Kerstin Joedecke. Jana Haase

Spenden gehen unter dem Stichwort „Matteo Joedecke/Delphintherapie“ auf das Spendenkonto des Stars for Kids e.V. bei der Sparkasse Spree-Neisse, BLZ: 180 500 00, Konto-Nr.: 300 000 53 30.

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