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Planbüro für das Projekt „Wir Machen Schlaatz 2030“

© Kai Wielert

Zwei Jahre Bauverzögerung: Sportforum in Potsdam-Schlaatz soll erst 2026 fertig werden

Das Sportforum im Stadtteil Am Schlaatz ist eine wichtige Etappe für das Umbauprojekt „Wir machen Schlaatz 2030“. Nun wurde das ursprüngliche Bauende um zwei Jahre verschoben.

Von Kai Wielert

Das neue Sportforum im Stadtteil Schlaatz soll erst 2026 fertig werden. Das hat Andre Schwarz, Mitarbeiter für den Bereich Stadterneuerung der Landeshauptstadt Potsdam, am Donnerstagabend beim Schlaatz-Bürgerclub mitgeteilt. Ein Sprecher der Stadt bestätigte die Verzögerung am Freitag auf PNN-Anfrage. 2021 war der Abschluss der Bauarbeiten noch für 2024 vorgesehen.

Das Sportforum sollte eigentlich die schwierige Situation für die Schüler in dem Quartier verbessern. Zwar gebe es für die Schüler der Grundschule Weidenhof eine intakte Sporthalle, sagte Markus Klier, Sprecher der Landeshauptstadt Potsdam. Die Halle der Gesamtschule Am Schilfhof sei aber in einem schlechten Zustand. Im Stadtteil Schlatz wohnen rund 10.000 Menschen.

Das ist eine Zwischenphase, in der der Schulsport nicht optimal ist

Markus Klier, Pressesprecher der Landeshauptstadt Potsdam

Sportforum als Ersatz für marode Sporthalle

Der Kommunale Immobilienservice (KiS) sei bemüht, „die Nutzungsfähigkeit aufrechtzuerhalten“, sagt Klier. Ob in der Sporthalle tatsächlich auch Unterricht stattfinde, konnte die Stadt am Freitag auf PNN-Anfrage nicht sagen. Das neue Sportforum solle auf jeden Fall Besserung bringen, bis dieses fertig sei, müsse man aber mit der Situation umgehen. „Das ist eine Zwischenphase, in der der Schulsport nicht optimal ist“, sagte der Sprecher.

In der Sporthalle der Gesamtschule am Schilfhof wurde 2019 bei einer Routineuntersuchung Schimmel unter dem Boden entdeckt. Die Stadt stellte für die damals 630 Schüler der Gesamtschule Ersatzhallen zur Verfügung, die aber teilweise so weit entfernt lagen, dass die Schüler mit dem Bus dorthin fahren mussten. Laut Klier werde die marode Halle abgerissen, sobald das neue Sportforum fertig ist.

Verzögerung betrifft die ganze Stadt

Die Verzögerung betreffe laut Martina Wilczynski (SPD) vom Schlaatz-Bürgerclub nicht nur Schüler aus dem Schlaatz. Die Stadt wachse, „dadurch werden höhere Bedarfe geschaffen“, sagt Wilczynski. Viele Schulen kämen an ihre Kapazitätsgrenzen für ihre Sporthallen, das Sportforum Am Schlaatz soll eigentlich zur Entspannung der Situation in der ganzen Stadt beitragen.

Ein Modell für das Ziel des Masterplans „Schlaatz 2030“
Ein Modell für das Ziel des Masterplans „Schlaatz 2030“

© Kai Wielert

Für den großen Umbau des Stadtteils unter dem Motto „Wir machen Schlaatz 2030“ ist das Sportforum ein essenzieller Baustein. Das 12 Millionen Euro teure Bauprojekt soll mit einer großen und modernen Sportstätte das Image des Quartiers aufbessern. Laut Wiczynski plane man, mit dem Sportforum Vereine, Wettbewerbe und Sportler in den Schlaatz zu locken. Das Projekt sei „eigentlich sehr durchdacht geplant worden“, lobte Wiczynski.

Für das Projekt gibt es jetzt einen neuen Zeitplan: Im Herbst dieses Jahres sollen die Bauvorbereitungen beginnen, ab 2024 werde dann am Rohbau gearbeitet, erklärt die Stadt. Im Sommer 2026 soll das Sportforum dann fertig sein.

Am Schlaatz geht es langsamer voran als geplant

Beim Schlaatz-Bürgerclub am Donnerstagabend zeigte sich auch der Baubeigeordnete Bernd Rubelt (parteilos) unzufrieden mit den Verzögerungen bei der Erneuerung des Schlaatzes. Die Qualität des Erreichten sei gut, so sehe er die 630.000 Euro teure Sanierung des Fuß- und Radwegs „Lange Linie“ zwischen Schlaatzer Markt und Markus-Zeller-Platz als Erfolg an. Gleichzeitig ginge es ihm aber auch „ein Stückchen zu langsam“.

Baubeigeordneter Bernd Rubelt (parteilos) beim Schlaatz-Bürgerclub
Baubeigeordneter Bernd Rubelt (parteilos) beim Schlaatz-Bürgerclub

© Kai Wielert

„Wir leiden darunter, dass die Bauwirtschaft in einer kritischen Phase ist“, erklärte Rubelt. Man müsse aber trotzdem am Ball bleiben, „auch wenn wir erstmal nur kleine Sachen umsetzen“. Es sei schonmal ein gutes Signal, dass sich die Stadt mittlerweile mit dem Schlaatz befasse, in der Vergangenheit sei der Stadtteil vernachlässigt worden. „Das Quartier hatte mehr verdient von der Verwaltung“, sagt Rubelt. 

Neben bekannten Problemen im Quartier, wie Sperrmüll oder Rückzug des Einzelhandels, kam im Bürgerclub die Frage auf, ob man 2030 als Start- oder Endpunkt des Masterplans verstehen sollte. „Der Schlaatz wird nie fertig sein“, antwortet Rubelt. 2030 werde man aber einen schönen Zwischenstand sehen. 2029 werde man laut Rubelt wohl auch schon über einen Masterplan 2050 nachdenken.

Die Moderatorin Martina Wilczynski zeigte sich grundsätzlich zufrieden mit dem Schlaatz-Bürgerclub im Planlabor. „Es war ein sehr spannender Abend und mit Herrn Rubelt unterhalte ich mich ja sowieso sehr gerne“, resümirt die Kiezkümmerin. Neben Mitarbeitern aus der Verwaltung fordert die engagierte Schlaatzer Bürgerin aber mehr Präsenz aus der Stadtverordneten Versammlung. „Die müssen hier her!“, fordert Wilczynski.

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