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Der "Kreml": einst Landtag, bald Wohn- und Hotelanlage.

© A. Klaer

Ehemaliger Landtag in Potsdam: Zukunft des „Kreml“ bis zum Sommer klar

Einst Kriegsschule, später Sitz der SED-Bezirksleitung und nach der Wende tagte dort der Landtag - der "Kreml" blickt auf eine spannende Geschichte zurück. Bald entscheidet sich, was nun mit dem Gebäude passiert.

Potsdam - Der Verkauf des denkmalgeschützten ehemaligen Landtags in Potsdam könnte bereits im Sommer abgeschlossen sein. Die Angebote der insgesamt acht potentiellen Investoren würden derzeit gemeinsam vom Land und den zuständigen städtischen Behörden geprüft, sagte die Sprecherin des brandenburgischen Finanzministeriums, Ingrid Mattern, den PNN. Anschließend könne mit dem Bau begonnen werden.

„Eine Entscheidung wird Ende des Sommers fallen“, fügte sie hinzu. Wer sich für das Areal auf dem Brauhausberg beworben hat und welche Konzepte die Investoren vorlegten, wollte Mattern mit Verweis auf den Konkurrentenschutz der Bewerber nicht sagen.

Fassade muss erhalten bleiben

Das Genehmigungsverfahren für die Ausschreibung ist verkürzt worden. In der europaweiten Ausschreibung war laut Mattern dementsprechend klar definiert, was am Brauhausberg entstehen soll. „Uns hat das Konzept der Stadt immer gefallen, auch in Bezug auf die Ansiedlung der Wissenschaft“, betonte Mattern und fügte hinzu: „Wir sind sehr optimistisch, dass sich am Ende die Planung realisieren lässt“, sagte sie. Demnach muss die denkmalgeschützte Fassade erhalten bleiben und eine zweite Straßenanbindung errichtet werden. Außerdem sollen die Forschungseinrichtungen aus dem Wissenschaftspark auf dem Telegrafenberg wie das Geoforschungszentrum Erweiterungsbauten auf dem Grundstück erhalten.

Neben dem früheren Landtag gehört zu dem Areal auch ein umliegendes rund 25.000 Quadratmeter großes Grundstück. Der Brauhausberg wurde erstmals im 16. Jahrhundert erwähnt, da an den Hängen ein kurfürstlicher Weinberg entstand. 1716 wurde dort ein altes Kornmagazin in die königliche Bierbrauerei umgewandelt – seitdem trägt der Berg seinen heutigen Namen.

1945 fast komplett in Schutt und Asche

Der eigentliche Gebäudekomplex geht indes auf eine Kriegsschule zurück, die um 1900 errichtet worden war. Beim alliierten Bombenangriff am 14. April 1945 wurde fast die gesamte Bebauung in Schutt und Asche gelegt. Die Schule diente später als Sitz der SED-Bezirksleitung und wurde damit unter dem Namen „Kreml“ bekannt.
Nach der Wende war hier der brandenburgische Landtag untergebracht, bis er 2013 in den Schlossnachbau umzog. Seitdem wird an einem Nachnutzungskonzept gefeilt, das neben Wohnungen eben auch die Ansiedlung von Wissenschaftseinrichtungen beinhaltet.

Lesen Sie weiter: Die letzten Möbel aus dem "Kreml".

Stefan Engelbrecht

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