zum Hauptinhalt
Eindeutig Eichen: Diese Jungbäume wurde an der Nuthestraße in Babelsberg gefällt.

© PNN/Andreas Klaer

Wurden vertrocknete Bäume zu wenig gegossen?: Stadt Potsdam weist Vorwurf zurück

Der Stadtverordnete Wieland Niekisch („Mitten in Potsdam“) wirft der Stadt mangelnde Baumpflege vor. Und er stellt klar: Die gefällten Hainbuchen waren Eichen.

Der Stadtverordnete Wieland Niekisch („Mitten in Potsdam“) kritisiert die Stadtverwaltung weiterhin wegen unzureichender Pflege von neu gepflanzten Bäumen. Dies führe dazu, dass an mehreren Stellen in der Stadt Jungbäume vertrocknet sind. Niekisch hat unter anderem die am Radweg entlang der Nuthestraße zwischen Babelsberg und Humboldtbrücke gefällten Bäume samt Nummerierung dokumentiert.

Anders als von der Stadt dargestellt, seien dort Eichen und keine Hainbuchen gefällt worden, erklärt Niekisch. Der Fall erinnere an die falsche Löwin, die sich später als Wildschwein entpuppte. Ähnlich der Haarprobe der vermeintlichen Löwin hat Niekisch Laub der abgesägten Bäume gefunden. Es handelt sich dabei eindeutig um Eichenblätter. Zwei der Eichen seien zudem „vergessen“ und nicht abgesägt worden, so Niekisch.

20 vertrocknete Bäume wurden vergangene Woche abgesägt.

© Andreas Klaer

Die dort vertrockneten Bäume seien einen Tag nach seiner Kleinen Anfrage am 21. Juli abgesägt worden, hatte Niekisch gesagt. Nach der ersten Auskunft der Stadt handelte es sich um Hainbuchen, die für den Standort ungeeignet gewesen seien. Die abgestorbenen Bäume seien aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt worden und würden im Herbst durch andere Baumarten, die mit dem Standort besser zurechtkommen sollen, ersetzt.

Bei anhaltender Trockenheit wird intensiver gewässert. Jeweils in Abhängigkeit vom konkreten Standort.

Markus Klier, Pressesprecher der Stadt Potsdam

Die Stadtverwaltung räumte inzwischen auf PNN-Nachfrage ein, dass sich auch einige Eichen unter den rund 20 gefällten Bäumen befunden hätten. Anders als von Niekisch behauptet, seien die Bäume nicht erst im vergangenen Jahr, sondern „vor fünf oder sechs Jahren“ gepflanzt worden, sagt Stadtsprecher Markus Klier. Eine Gewährleistungspflicht der mit der Pflanzung beauftragten Firma bestehe daher nicht mehr. Die Bäume seien seit April im 14-tägigen Rhythmus gewässert worden. „Bei anhaltender Trockenheit wird intensiver gewässert. Jeweils in Abhängigkeit vom konkreten Standort“, so Klier.

Die Pflanzung eines Straßenbaums inklusive Pflege und Wässerung über zwei Jahre koste nach Ausschreibung 2500 Euro, teilt die Verwaltung mit. Die Neupflanzung von 20 Bäumen schlägt also mit 50.000 Euro zu Buche. In einer weiteren Kleinen Anfrage zu den Bäumen fragt Niekisch nach Notwendigkeit, Fälldatum und Kosten. Außerdem will er wissen, ob die Verwaltung auch die abgestorbenen Bäume in der Carl-von-Ossietzky-Straße in Potsdam-West kenne.

Auch dort vermutet Niekisch unzureichende Pflege. Der Bund für Umwelt und Naturschutz in Potsdam hatte „eine Neuorientierung der Potsdamer Bauverwaltung“ im Umgang mit dem Stadtgrün und im Naturschutz gefordert.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false