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Gamma 2017. Potsdamer Kräfte fehlten bei der Übung.

© Britta Pedersen/dpa

Kommentar über den Potsdamer Katastrophenschutz: Warum sind keine Potsdamer dabei?

Große Katastrophenschutzübung in Berlin – große Entspannung in Potsdam: Die Stadtverwaltung schickte am Wochenende nur einen Vertreter als Beobachter zu „Gamma 2017“. Dabei ging es um ein Szenario, bei dem im Ernstfall Zehntausende Potsdamer betroffen wären.

Große Katastrophenschutzübung in Berlin – große Entspannung in Potsdam: Die Stadtverwaltung schickte am Wochenende nur einen Vertreter als Beobachter zu „Gamma 2017“. Dabei ging es um ein Szenario, bei dem im Ernstfall Zehntausende Potsdamer betroffen wären. Geprobt wurde die Zusammenarbeit von Behörden und Institutionen nach einem Unfall im Forschungsreaktor des Helmholtz-Zentrums am Wannsee.

Zwar handelt es sich um einen sehr kleinen Reaktor, nicht vergleichbar mit großen Atomkraftwerken. Aber: Laut aktuellem Katastrophenschutzplan wären im Zweifel bis zu 7600 Potsdamer im engeren Umfeld des Reaktors von einer Evakuierung betroffen, weitere 23 500 Haushalte im Radius von vier Kilometern um den Reaktor müssten mit Jodtabletten versorgt werden, bis zu 140 000 Potsdamer im Radius von acht Kilometern müssten in ihren Wohnungen bleiben.

Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hat vor wenigen Jahren sogar noch ein Überflugverbot für den Helmholtz-Reaktor gefordert, denn: „Ein Flugzeugabsturz hätte gravierende Folgen für die gesamte Region, Potsdam eingeschlossen.“ Wieso Potsdam bei der Katastrophenschutzübung außen vor blieb, ist unverständlich. Das trägt nicht zum Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung bei.

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Bericht:  Im Helmholtz-Zentrum in Berlin-Zehlendorf wurde eine Katastrophenschutzübung im Forschungsreaktor durchgeführt. 

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