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Die katholische Kirche St. Peter und Paul auf dem Bassinplatz.

© Ottmar Winter

Bücherverbrennungen in Potsdam: Gedenkort auf Bassinplatz verzögert sich

Eigentlich sollte zum 90. Jahrestag der Bücherverbrennung in der Landeshauptstadt in diesem Mai ein Gedenkort eingeweiht werden. Doch das Vorhaben verzögert sich.

Die für dieses Jahr geplante Einweihung eines Gedenkortes an die Bücherverbrennung auf dem Bassinplatz am 22. Mai 1933 verschiebt sich. Das geht aus der Antwort der Stadtverwaltung auf eine kleine Anfrage der Fraktion Die Andere hervor. Die Einrichtung eines solchen Gedenkortes bis spätestens Mai 2023 hatten die Stadtverordneten 2020 beschlossen. Die Stadt verweist als Grund für die Verzögerung auf die „hohe Komplexität und sachliche Vielschichtigkeit“ des Vorhabens.

So sei eine enge Zusammenarbeit mit dem Moses Mendelssohn Zentrum (MMZ), der Stadt- und Landesbibliothek und der Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes etabliert worden. Auch der Stadtjugendring als Betreiber der „Bassi“-Freizeitfläche habe Interesse an der Mitwirkung signalisiert.

Erinnerung auch an Bücherverbrennung in Babelsberg

Zum 90. Jahrestag kündigt die Stadt ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm an. Stadt- und Landesbibliothek und die Geschichtswerkstatt hätten neue Erkenntnisse zur Potsdamer Bücherverbrennung erarbeitet. Außerdem habe die Stadt die Erarbeitung einer Podcast-Reihe mit 14 Audiobeiträgen gefördert, die für den Gedenkort nutzbar gemacht werden sollen. Die Stadt will auch an die zweite Bücherverbrennung im heutigen Babelsberg „dauerhaft mittels geeigneter Maßnahmen“ erinnern, heißt es weiter.

Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten im März 1933 war es deutschlandweit zu Bücherverbrennungen gekommen, organisiert unter anderem von der NSDAP, der Hitlerjugend und der Deutschen Studentenschaft. Dabei wurden Bücher von jüdischen, marxistischen und anderweitig politisch unerwünschten und von den Nazis als „undeutsch“ verfemten Autoren verbrannt.

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