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Todesfall in Potsdam: Trauer um Davyd Rozenfeld

Der Holocaust-Überlebende ist im Alter von 86 Jahren verstorben.

Potsdam - Als Kind überlebte er den Holocaust, in seiner neuen Heimat Potsdam engagierte er sich bis ins hohe Alter für das Gedenken an die NS-Zeit und an Potsdamer, die damals den Mut hatten, Juden zu helfen. Am Sonntag ist Davyd Rozenfeld im Alter von 86 Jahren gestorben, wie das Rathaus mitteilte. Potsdam verliere „einen Potsdamer mit Herz und Wagemut, der mit unbändiger Kraft an den Holocaust erinnerte“, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD).

Rozenfeld wurde am 5. September 1931 als Sohn einer Großfamilie in einem Dorf in Bessarabien – auf dem Gebiet des heutigen Moldawiens – geboren. Er verlor fast seine ganze Familie im Lager und bei Gewaltmärschen, zu denen die jüdische Bevölkerung 1941 gezwungen wurde.

Nach dem Krieg übersetzte Davyd Rozenfeld Bücher über den Holocaust. Seit 2003 lebte er als jüdischer Zuwanderer in Potsdam. Hier forschte er unter anderem zum Leben des Potsdamer Mathematikers Carl Gustav Jacobi. Rozenfeld regte auch an, dass an die sieben Potsdamer, die von der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem mit dem Titel „Gerechte unter den Völkern“ geehrt wurden, auch vor Ort mit Gedenktafeln erinnert wird. Für sein Engagement durfte sich Rozenfeld ins Goldene Buch der Landeshauptstadt eintragen. Zur Beisetzung am heutigen Dienstag um 13 Uhr auf dem Jüdischen Friedhof wird auch Potsdams Kulturbeigeordnete Noosha Aubel (parteilos) erwartet. 

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