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Potsdam baut und saniert für Rekordsumme: Stein auf Stein

So viel wie noch nie: Fast 50 Millionen Euro fließen im Jahr 2016 in kommunale Bauprojekte in Potsdam. Doch bei den Schulbauten gibt es einige Probleme. Ein Überblick.

Potsdam - Neue und sanierte Schulen sowie Flüchtlingsunterkünfte – Potsdams Kommunaler Immobilienservice (Kis) steht vor einem Rekordjahr. Fast 50 Millionen Euro sollen 2016 in den Ausbau städtischer Gebäude investiert werden. „Das Wachstum der Stadt bleibt auch für uns eine Herausforderung“, sagte Kis-Werkleiter Bernd Richter am Dienstag. Der Kis ist für Bau und Unterhalt von etwa 400 städtischen Immobilen wie Schulen, Turnhallen und Flüchtlingsunterkünften verantwortlich – auch für die Sanierung des Verwaltungscampus mit dem Stadthaus in der Friedrich-Ebert-Straße. Die PNN geben einen Überblick, was 2015 passiert ist und was im kommenden Jahr ansteht.

Schulneubau und Sanierung

Die Aufgaben des Kis wurden in diesem Jahr von Investitionen in die Bildungsinfrastruktur dominiert. Diese gehen auf den 2014 beschlossenen Schulentwicklungsplan zurück, mit dem die Stadt auf die stetig steigenden Schülerzahlen reagiert. Von den 38,4 Millionen Euro Gesamtinvestitionen des Kis im Jahr 2015 flossen 29,9 Millionen Euro in den Neubau und die Sanierung von Schulen. 3,5 Millionen Euro wurden in Kitas und Horte investiert.

Ein zentrales Bauvorhaben des Kis war in diesem Jahr das Humboldt-Gymnasium, wo auf dem Gelände des 2012 abgerissenen Blauhauses zwischen 2013 und 2015 ein Neubau entstand. Nach der Fertigstellung im August 2015 und dem Umzug der Schule in den behindertengerechten Bau haben im September 2015 die Brandschutz- und energetischen Sanierungsarbeiten am Altbau begonnen. Im vierten Quartal 2016 soll alles fertig sein, so Richter. Die Kosten sollen insgesamt bei 9,35 Millionen Euro liegen. Aber auch der Abschluss der Sanierung der Goetheschule und des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums seien wichtige Meilensteine gewesen.

Ungewiss ist unterdessen noch, ob der wegen eines Betonschadens in Verzug geratene Neubau der Leonardo-da-Vinci-Schule im Bornstedter Feld rechtzeitig fertig wird. Bis auf das gesperrte Foyer gehen die Bauarbeiten zwar weiter. Analysen und Berechnungen zur Betonqualität dauern aber noch an. „Auch wenn wir alle Anstrengungen für einen immer noch planmäßigen Projektabschluss unternehmen, werden wir mit den betroffenen Schulen und dem Fachbereich Bildung und Sport einen Plan B erarbeiten“, sagte Richter. So könne man unabhängig von den Unwägbarkeiten am Bau einen regulären Schulbetrieb gewährleisten. Anfang Januar soll es dazu ein Treffen geben.

Ebenfalls später als gedacht, nämlich zum Schuljahresbeginn 2016/17, soll die Sanierung des Helmholtz-Gymnasiums abgeschlossen sein. Diese hatte sich wegen der Schadstoffbelastung des Daches über der Aula verzögert. Im Herbst 2016 soll der Bau der neuen Gesamtschule am Stern und der Grundschule in Bornim begonnen werden. Nach Standorten für zwei weitere neue Grundschulen werde derzeit in Babelsberg und in der Umgebung des Brauhausberges gesucht.

Flüchtlingsunterkünfte

Für Flüchtlingsunterkünfte hatte der Kis in diesem Jahr ursprünglich zwei Millionen Euro eingeplant. Angesichts der steigenden Anzahl von geflüchteten Menschen, die in Potsdam untergebracht werden sollen, reichte das jedoch nicht aus. Am Ende seien es etwa vier Millionen Euro gewesen, so Richter. Dafür wurde an der Pirschheide eine Containerwohnanlage errichtet, die frühere Waldschule in Groß Glienicke umgebaut und in der David-Gilly-Straße ein ehemaliges Bettenhaus des Cottbuser Klinikums aus Modulbauteilen aufgestellt. Zudem entstanden an der Sandscholle, in Neu Fahrland und in Drewitz Leichtbauhallen als Notunterkünfte. Auch beim Herrichten des alten Landtages habe der Kis Hilfe geleistet. Im kommenden Jahr rechnet der Kis mit weiterem Bedarf. Derzeit suche man mit der Stadtverwaltung nach zusätzlichen Standorten für Unterkünfte.

Verwaltungscampus

Auch in den Gebäuden der Stadtverwaltung muss wegen der wachsenden Stadt mehr Platz für zusätzliche Mitarbeiter geschaffen werden. Bis Ende 2018 sollen rund 30 Millionen Euro ausgegeben werden – die Hälfte davon entfällt auf das marode Stadthaus. Die neuen Räume für die Suppenküche sind seit Ende September in Betrieb und auch der erste Abschnitt der Sanierung des Stadthauses steht vor dem Ende. In diesem Jahr entstand dort ein behindertengerechter Zugang. Bald sollen im Erdgeschoss 60 neue Arbeitsplätze in früheren Lagerräumen genutzt werden. Die Arbeiten am zweiten Bauabschnitt haben begonnen – Teile des Gebäudes sind bereits eingerüstet.

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