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Kommentar zu Mitnahmeregeln des ViP: Stehen gelassen

Ob mit Kinderwagen oder Rollstuhl, in Bussen ist oft nicht genug Platz für alle. In solchen Fällen muss der Potsdamer Verkehrsbetrieb Alternativen bereitstellen, findet PNN-Redakteurin Jana Haase.

Potsdam - Familien mit fünf Kinderwagen warten an der Haltestelle auf den Bus, aber nur maximal zwei Kinderwagen dürfen mitgenommen werden – als der Busfahrer die Vorschriften erläutert, geraten die Betroffenen so in Rage, dass der Streit eskaliert. Der Vorfall am Samstagabend an der Kirschallee ist sicher drastisch, das Problem aber nicht neu. Immer wieder gibt es Beschwerden von Eltern oder Menschen im Rollstuhl, die einen Bus nicht nutzen können, weil die Plätze für Rollstühle oder Kinderwagen schon belegt sind.

Der Verkehrsbetrieb verweist dann stets auf die Sicherheit der Passagiere – und ja, die muss natürlich gewährleistet sein. Es kann aber nicht sein, dass Kunden einfach stehen gelassen werden, erst recht nicht mitten in der Nacht: Am Samstag handelte es sich laut Fahrplan um den letzten Bus auf der Linie, der nächste wäre früh um 6 Uhr gefahren. Sicher, Beschimpfungen sind in einer solchen Situation fehl am Platz. Der Verkehrsbetrieb muss schnell Klarheit schaffen – im Sinne seiner Kunden und seiner Mitarbeiter: Als Kunde muss ich mich darauf verlassen können, dass ich mit meinem Ticket in einer zumutbaren Zeit von A nach B komme. Und die Fahrer müssen Alternativen aufzeigen können, wenn das einmal nicht klappt – besonders, wenn es um die letzte Fahrt auf der Linie geht.

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