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Landeshauptstadt: Stasi-Behörde bis März geöffnet Rupprecht für Erhalt als „Informationspunkt“

Babelsberg – Die Außenstelle der Stasi-Unterlagenbehörde in der Großbeerenstraße 301 bleibt bis mindestens Ende März geöffnet. Das sagte Außenstellenleiterin Gisela Rüdiger den PNN auf Anfrage.

Babelsberg – Die Außenstelle der Stasi-Unterlagenbehörde in der Großbeerenstraße 301 bleibt bis mindestens Ende März geöffnet. Das sagte Außenstellenleiterin Gisela Rüdiger den PNN auf Anfrage. Die ursprünglich für Ende 2007 geplante Schließung und der Umzug der etwa 50 Mitarbeiter nach Berlin liegt weiterhin auf Eis. Nach dem Veto des Personalrats liegt die Entscheidung über die Zukunft der Filiale bei Kulturstaatsminister Bernd Neumann (PNN berichteten).

„Jetzt haben wir erstmal eine gewisse Planungssicherheit“, kommentierte Gisela Rüdiger die neueste Entwicklung. Bis Ende März werde es Archivführungen geben. Auch die pädagogische Arbeit mit Schulen werde fortgesetzt.

Im September 2007 hatte der Gesamtpersonalrat der Behörde in Berlin die Schließung abgelehnt. Da es in Brandenburg anders als in den anderen neuen Bundesländern keinen Landesbeauftragten für Stasi-Unterlagen gibt, sei die Außenstelle besonders wichtig, argumentiert die Personalvertretung.

Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD) unterstützt den Erhalt der Außenstelle – zumindest in Teilen: Wünschenswert sei ein „Anlauf- und Informationspunkt für Interessierte und Schulklassen“, erklärte Ministeriumssprecher Stephan Breiding auf Anfrage. Rupprecht habe dies in einem Gespräch mit Behörden-Chefin Marianne Birthler zum Ausdruck gebracht.

Auch Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche (CDU) befürwortet den Erhalt: Sie könne „Teil eines Erinnerungs- und Wissenschaftskonzepts“ werden, sagte Reiche. Andrea Wicklein (SPD) hält die Schließung der Außenstelle zum jetzigen Zeitpunkt für „verfrüht“, einen Umzug nach Berlin aber generell für „zumutbar“. Die Entscheidung sollte erst fallen, wenn es ein Gesamtkonzept zur Zukunft der Birthler-Behörde gibt, sagte die Bundestagsabgeordnete. In der Diskussion um ein Gesamtkonzept zum Umgang mit der DDR-Geschichte befürwortet die SPD-Bundestagsfraktion unter anderem die Übernahme der Stasi-Akten ins Bundesarchiv im Jahr 2019. Jana Haase

Kostenlose Archivführungen jeweils mittwochs von 16 bis 18 Uhr. Anmeldung unter Tel.: (0331) 50 56 18 45 erwünscht.

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